Die Geschichte des Oratoriums

Prof. Dr. Susanne Fontaine
Die Geschichte des Oratoriums

Seminar, 2 SWS, 2 ECTS, offen
Dienstags, 10-12, wöchentlich ab 3.11.2020, Fasanenstr 1B , Raum 322
(Achtung: je nach Entwicklung der Pandemiebedingungen ggf. online. Bitte beachten Sie die aktuellen Hinweise HIER auf dieser Webseite!)
Um Anmeldung bis spätestens 30.10. unter fontaine_ @udk-berlin.de wird gebeten.
Achtung: Für Studierende der Fakultät Musik nicht als Studium-Generale-Leistung anrechenbar!

Werke wie Händels Messiah, Haydns Schöpfung oder Jahreszeiten, Mendelssohns Paulus und Elias prägen für das heutige Musikpublikum die Vorstellung davon, was ein Oratorium ist. Neben Orchester und Solisten ist die Präsenz eines Chores selbstverständlich, Aufführungsorte können Kirchen oder Konzertsäle sein. Um 1600 verstand man darunter neben Kirchen gelegene Räume, in denen nicht-liturgische, aber geistliche Veranstaltungen mit Musik stattfanden, hundert Jahre später das geistliche, nicht szenische Gegenstück zur Opera seria. Im 19. Jahrhundert entstehen Oratorien auch auf weltliche Stoffe, im 20. und 21. werden sie inszeniert und auf die Opernbühne gestellt. Was also ist ein Oratorium? Was hält diese Vielfalt zusammen? Und warum ist speziell diese Gattung so interessant? An Beispielen vom 17. bis ins 20. Jahrhundert geht die Vorlesung diesen Fragen nach.

Literaturhinweise:
Günter MASSENKEIL u.a.: Art. „Oratorium“ in: MGG2 Sachteil, Bd. 7 (1999), Sp. 741–811.Ders., Oratorium und Passion (= Handbuch der musikalischen Gattungen, Bd. 10), Laaber 1999.

Susanne Fontaine studierte Schulmusik, Germanistik und Musikwissenschaft (1. Staatsexamen 1987) und promovierte im Fach Musikwissenschaft (Universität Hamburg 1997). Nach Tätigkeiten in Berlin, Wien, Stuttgart, Heidelberg und Potsdam ist sie seit 2004 Professorin für Musikwissenschaft an der Universität der Künste Berlin. Sie ist Vorsitzende des dortigen Zentrums für künstlerische Lehrkräftebildung, Mitglied des Bundesfachausschusses "Bildung" beim Deutschen Musikrat sowie Mitglied der Kommission zur Vergabe des Elsa-Neumann-Stipendiums, der Graduiertenförderung des Landes Berlin. Von 2011 bis 2016 war Susanne Fontaine Fachkollegiatin bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft. 2016 bis 2020 war Fontaine Vizepräsidentin der UdK mit dem Aufgabenschwerpunkt Lehrkräftebildung. Sie ist Vorsitzende des Landesverbandes Berlin des Deutschen Hochschulverbandes. Ihre Forschungsinteressen gelten dem Zusammenspiel der Künste, dem Musikleben der Weimarer Republik sowie der Gegenreformation in der Musik.