En plein air! – Wanderstaffelei, Farbentuben und heißer Tee in analoger Praxis bei jeder Wetterlage
Hank Schmidt in der Beek
En plein air! – Wanderstaffelei, Farbentuben und heißer Tee in analoger Praxis bei jeder Wetterlage
Praxisseminar im Freien und online, Deutsch, 2 SWS, 2 ECTS
Einführungssitzung am Dienstag, 24.11., 10-12 Uhr, online; 7 Präsenztermine: Dienstags, 10-14 Uhr, 1.12., 8.12., 15.12.2020, 12.1., 19.1., 26.1., 2.2.2021 (Ort wird jeweils im Seminar bekannt gegeben)
Freilicht- oder PLEIN-AIR-Malerei bezeichnet kunsthistorisch das Gegenstück zur Atelierkunst: den Versuch ein Stück Natur unter natürlichen Bedingungen einzufangen. Im Fokus des Seminars steht allerdings weder das klassische Bild von Landschaft das die Plein-Air-Malerei prägte, noch das standhafte Modell des Künstlers das sie zeichnet, sondern ihre unorthodoxen, grenzüberschreitenden und absurden Erscheinungsformen.
Ziel des Seminars ist es, die Freilichtmalerei von dem biederen Staub, der ihr zuweilen anhaftet zu befreien, sich ein paar Eck-, und Stolpersteine der Plein-Air-Malerei (von den Erfindungen einiger Impressionisten über Draufgänger*innen wie David Hockney, Gabriele Münter oder Roman Signer) in Erinnerung zu rufen, und im besten Fall anzuregen, wie man auch heute noch den Begriff der Plein-Air-Malerei weiter strapazieren kann.
Das Seminar wird weitestgehend analog, unter Wanderstaffelei- und Körpereinsatz stattfinden, und dass dabei der eigene Leib und seine Befindlichkeiten miterlebt werden, ergibt sich ganz natürlich aus dem Umstand, dass selbstverständlich bei jeder Wetterlage draußen gemalt wird.
Ob zusammen, zu zweit, in kleinen Gruppen oder alleine mit der Staffelei losgezogen wird, richtet sich dann nach den aktuellen Corona-Bestimmungen. Notfalls wird – wie im vergangenen Semester erprobt wurde – das Ganze per Videokonferenz koordiniert.
Leistungsanforderungen für den unbenoteten Studium-Generale-Schein: Voraussetzung für die Seminarteilnahme ist alles andere als malerisches Talent. Aber: aktive Teilnahme bei jeder Wetterlage.
Hank Schmidt in der Beek wurde 1978 in München geboren und studierte von 1999 bis 2005 an der Hochschule für Kunst und Gestaltung, Offenbach am Main und an der Academie des Beaux-Arts, Brüssel.2014 stellte er in seiner Ausstellung Ein Akt eine Treppe hinaufzumsteigen im Münchner Valentin-Karlstadt-Musäum seine seit 2009 entstandenen Collagen und Gedichte aus. Weitere Ausstellungen (Auswahl): Was reimt sich schon auf de Saint Phalle?, Institut für Moderne Kunst, Nürnberg, 2010; Die Mannschaft braucht Dich, Yves Klein, Galerie Gabriele Senn, Wien, 2013; Und im Sommer tu ich malen, Niklas Schechinger Fine Art, Hamburg, 2014; Zungguzungguguzungguzeng, Galerie Christine Mayer, München, 2015; Die Brennenden Giraffen, Kunstverein Augsburg, 2017. 2009 erhielt er für seine Malereiserie In den Zillertaler Alpen den Szpilman Award für ephemere Kunst. Seit 2006 lebt Hank Schmidt in der Beek als Künstler und Sänger der Band "Das Lunsentrio" in Berlin, Kreuzberg. Weitere Informationen unter www.hankschmidtinderbeek.de.