Franz Schuberts Kammermusik
Prof. Dr. Susanne Fontaine
Franz Schuberts Kammermusik
Pro-Seminar, 2 SWS, 2 ECTS, 5 Plätze, Montags, 10-12, wöchentlich ab 19.04.2020
ACHTUNG: SEMINAR IST VOLL!
Achtung: Für Studierende der Fakultät Musik nicht als Studium-Generale-Leistung anrechenbar!
Lange Zeit wurde die Kammermusik von Franz Schubert nicht ernst genommen. Aus der Feder des „Meister des deutschen Liedes“ (Karl Kobald, Wien 1928) stammend, wurde sie vor allem Werken Beethovens gemessen. Die Auffassung, dass die angeblichen Defizite in den Trios, Quartetten, Quintetten für Streicher mit und ohne Klavier, den Variationen für Flöte und Klavier und den Duo-Sonaten eigene Qualitäten darstellen, speziell beim Umgang Schuberts mit Modellen der Sonatenkomposition, hat sich erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts durchgesetzt.Das Seminar fragt nach Schuberts Umgang mit Konventionen von Form und Gattung, nach dem Verhältnis zum Lied einerseits und zur Orchestermusik andererseits. Auch der sozialgeschichtliche Ort der Kammermusik auf der Schnittstelle zwischen privatem Amateurmusizieren und dem öffentlichen Spiel professioneller Musiker wird beleuchtet.
Literaturhinweise:
Hans-Joachim HINRICHSEN: Kap. „‚Bergendes Gehäuse‘ und ‚Hang ins Unbegrenzte‘. Die Kammermusik“, in:Schubert-Handbuch, hg. v. Walther DÜRR und Andreas KRAUSE, Kassel u.a. 1997, S. 452–511.
Susanne Fontaine studierte Schulmusik, Germanistik und Musikwissenschaft (1. Staatsexamen 1987) und promovierte im Fach Musikwissenschaft (Universität Hamburg 1997). Nach Tätigkeiten in Berlin, Wien, Stuttgart, Heidelberg und Potsdam ist sie seit 2004 Professorin für Musikwissenschaft an der Universität der Künste Berlin. Sie ist Vorsitzende des dortigen Zentrums für künstlerische Lehrkräftebildung, Mitglied des Bundesfachausschusses "Bildung" beim Deutschen Musikrat sowie Mitglied der Kommission zur Vergabe des Elsa-Neumann-Stipendiums, der Graduiertenförderung des Landes Berlin. Von 2011 bis 2016 war Susanne Fontaine Fachkollegiatin bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft. 2016 bis 2020 war Fontaine Vizepräsidentin der UdK mit dem Aufgabenschwerpunkt Lehrkräftebildung. Sie ist Vorsitzende des Landesverbandes Berlin des Deutschen Hochschulverbandes. Ihre Forschungsinteressen gelten dem Zusammenspiel der Künste, dem Musikleben der Weimarer Republik sowie der Gegenreformation in der Musik.