Gestalten der Untätigkeit

Prof. Dr. Kathrin Busch
Gestalten der Untätigkeit

Analoges Blockseminar in Sauen, 3 SWS, 2 ECTS, 10 Plätze
Donnerstag-Sonntag, 13.-16.1.2022, Begegnungsstätte Sauen
Auftaktveranstaltung, Freitag, 3.12.2021 um 17 Uhr, Straße des 17. Juni 117, Raum 207
Um Anmeldung bis spätestens 30.11. unter busch_ @udk-berlin.de wird gebeten!

Nicht nur Aktivität auch ihre Unterlassung kann äußerst wirksam sein. Etwas nicht zu tun, hat oft weitreichendere Folgen als die bloße Tätigkeit. Passiver Widerstand und Streik, versäumte Hilfeleistung oder klimabewusster Konsumverzicht sind politisch und sozial höchst folgenreich. Auch in den Künsten werden Unterbrechung, Entzug und Auslassung ästhetisch eingesetzt. Hier finden sich darüberhinaus noch radikalere Formen von Negativität: in Strategien der Zerstörung, der Verweigerung von Produktivität oder der Vernichtung des Werks. Aber auch die ambivalenten Figuren des Zauderns oder Zweifelns, des Fliehens und Versagens sind Ausdruck eines untätigen Tuns und markieren eine andere Form ästhetischer Kritik. Im Seminar wollen wir vor dem Hintergrund der Theorien von Agamben, Bataille, Blanchot, Deleuze und Moten gestalterische und künstlerische Positionen im Hinblick auf die Wirksamkeit des Untätigseins diskutieren.

Leistungsanforderung: Referat

Kathrin Busch ist Philosophin und lehrt als Professorin an der Universität der Künste. Daneben hat sie die Gesellschaft für künstlerische Forschung (gkfd.org) mitgegründet und das Berliner Förderprogramm für künstlerische Forschung auf den Weg gebracht (kuenstlerischeforschung.berlin). Zu ihren Arbeitsschwerpunkten gehören neben Fragen des ästhetischen Denkens und künstlerischen Forschens auch Theorien der Passivität und Fleischlichkeit. Ausgewählte Veröffentlichungen: (Hg. et al.), Das Ästhetisch-Spekulative, Paderborn 2021; (Hg. et al.), Wessen Wissen? Materialität und Situiertheit in den Künsten, Paderborn 2018; (Hg.), Anderes Wissen, München 2016; P – Passivität, Hamburg 2012; Geschicktes Geben. Aporien der Gabe bei Jacques Derrida, München 2004.