Muße

Alessandra Weber
Muße

Analoges Seminar mit digitalen Elementen, Deutsch, 2 SWS, 2 ECTS
Freitags, 14-18 Uhr s.t., 8 Termine: 3.12., 10.12., 17.12.2021, 7.1., 14.1., 28.1., 11.2., 18.2.2022 (vorauss. online)
Einsteinufer 43, Raum 203

Was heißt es überhaupt für uns, dass etwas da ist? Wie schaffen wir Gegenwart? Wie fühlt es sich an, selber Gegenwart zu sein? Wie nehmen wir Gegenwart wahr und wie können wir Gegenwart erzählen? Wir sind immer schon in die Gegenwart geworfen, doch schaffen wir sie immer wieder neu. Wir sind in ihr eingetaucht, wir gehören zu ihr, wir sind aus dem gleichen Stoff wie sie: Durch sie sind wir gleichzeitig bedingt und doch ganz frei, stets passiv und aktiv zugleich.

Die Muße ist die Erfahrung, dass unsere Wahrnehmung der Gegenwart nicht bloß ein Instrument ist, mit dem wir die Welt erreichen, sondern eher der Raum, in dem wir selber Welt erschaffen.

In unserem Seminar werden wir den Begriff der Muße als schöpferische Lebensform erforschen und üben. Im Dialog mit Künstler*innen, Flaneur*innen, Philosoph*innen und Mystiker*innen werden uns fragen, was es heißt, Gegenwart wahrzunehmen und Gegenwart zu erzählen. Ist der Ausdruck von Gegenwart nicht schon ein neuer Eindruck, eine andere Gegenwart? Ist es vielleicht gerade die Erzählung von Gegenwart, die uns zukunftsfähig macht? Wir werden Geschichten der Muße hören, lesen und neu erfinden. Es wird Lektüren geben, aber auch Gespräche in Kleingruppen und praktische Übungen.

Leistungsanforderungen für den unbenoteten Studium-Generale-Schein: Aktive Teilnahme, Präsentation eines künstlerischen Projekts über die Muße.

Alessandra Weber studierte Philosophie an der Humboldt-Universität zu Berlin und der Università San Raffaele in Mailand. Sie war 2016-2020 im Team des Studium Generale der UdK Berlin als Tutorin tätig und begleitete zahlreiche Lehrveranstaltungen im kulturwissenschaftlichen Bereich. Heute lebt sie als Paartherapeutin und Collage-Künstlerin in Berlin.