Labortagung vom 18. - 20.10.24 an der UdK Berlin und im FELD Theater für Junges Publikum - ANMELDUNG JETZT HIER!
Labortagung vom 18. - 20.10.2024 an der UdK Berlin und im FELD Theater für Junges Publikum
"AnWenden. Künstlerische Lehre und Vermittlung in der Klimakrise"
Symposium zu theoretischen Konzepten und praktischen Ansätzen künstlerischer Lehre und Vermittlung als Antwort auf die Klimakrise
- am Freitag, 18.10.2024, 10.30 - 17 Uhr, in der UdK Berlin:
Vorträge und Podiumsgespräche sowie - 18 bis 20 Uhr, im FELD Theater:
Projektvorstellungen im Marktplatz Format und anschließend gemeinsames Beisammensein
- am Samstag, 19. und Sonntag, 20.10.2024, 10 - 15 bzw. 18 Uhr, in der UdK Berlin:
Workshops
Die Labortagung 2024 basiert auf dem in den letzten Jahren am Studiengang Theaterpädagogik entwickelten Forschungsschwerpunkt „Theaterpädagogik in der Klimakrise". Unter der Voraussetzung einer gegenwärtigen multiplen Krise wird dabei der Schwerpunkt auf Begründungen und Ansätze der Revision von Mensch-Naturverhältnissen gelegt. Die These ist, dass eine performativ und partizipativ ausgerichtete künstlerisch-pädagogische Praxis in besonderer Weise geeignet ist, diese Revision von Welt-und Selbstverhältnissen zu unterstützen. Ziel der Labortagung ist es, verschiedene Ansätze einer solchen Praxis zu diskutieren und in einen produktiven Austausch zu bringen.
Fragestellungen sind dabei unter anderem:
- Wie verändern die Auswirkungen der Klimakrise die Rahmenbedingungen der künstlerisch-pädagogischen Praxis der Theaterpädagogik und angrenzender Fächer?
- Welche übergreifenden Diskurse im Kontext der Klimakrise und des sozial-ökologischen Wandels (Anthropozän, Nachhaltigkeit, Resilienz, Verbundenheit/Connectedness/ Verwandtschaft, Post-Humanismus) werden in welcher Weise für die künstlerisch-pädagogische Praxis produktiv gemacht?
- Wie wirkt sich eine Anthropozentrismus-kritische Positionierung auf die konkrete Gestaltung der künstlerisch-pädagogischen Lehre und Vermittlung im Bereich der performativen Künste aus?
Mit Fabian Scheidler, Kristin Westphal, Ute Schlegel-Pinkert, Laia Ribera-Canenguez, Kristine Preuß, Joachim Penzel, Sabine Köstler-Kilian, Nanna Lüth und anderen.
Die Labortagung richtet sich an Studierende der UdK sowie an interessierte Akteure im Feld Kultureller Bildung wie Lehrkräfte, Künstler:innen, Vermittler:innen und Wissenschaftler:innen.
Informationen zu den drei Workshops:
In der UdK Berlin, Bundesallee 1 - 12, in drei Räumen der Theaterpädagogik
Sa., 19.10.2024, 10:00-18:00 Uhr
So., 20.10.2024, 10:00-14:00 Uhr
GENAUES PROGRAMM IM FLYER OBEN - BITTE ANKLICKEN!
- Resonanzbeziehung in der Auseinandersetzung mit Landschaft / Thorsten Eibeler
DAS WORT FÜR WELT IST WALD
ist ein Workshop für 10-15 Personen, der mit Hilfe von Übungen und Handlungsanweisungen aus der Wald- und Wildnispädagogik sowie des japanischen Shinrin Yoku (deutsch: Baden in der Luft des Waldes) versucht, das eigene Wahrnehmungsspektrum zu sensibilisieren und zu aktivieren. Die daraus resultierenden Erlebnisse und Erfahrung sollen dazu führen, sich neu mit nicht-menschlichen Akteur*innen in Beziehung zu setzen und daraus einen sinnlicheren Zugang zur Herstellung von Kunst und Theater zu gewinnen.
Der Workshop findet in einem Stadtwald Berlins statt.
Sie benötigen wetterfeste Kleidung, Schuhe und eine Sitzunterlage.
Thorsten Eibeler, geboren am 25.05.1969 in Bad Kissingen ist Vater einer 13-jährigen Tochter, Begleiter eines Hundes und lebt mit seiner Familie in Berlin.
Nach dem Studium der Angewandten Theaterwissenschaften in Gießen hat er 1997 das Performance- und Theaterkollektiv Showcase Beat Le Mot GbR mitbegründet, mit dem er zahlreiche nationale und internationale Produktionen realisierte und tourte. Die Stücke, die sowohl an freien Produktionshäusern als auch an Stadt- und Staatstheatern entwickelt werden, sind meist für alle Generationen zugänglich. 2015 gründete er mit Stefanie Wenner zur Darstellung besserer Wirklichkeiten die apparatus GbR, um in 4-6 wöchigen Installationen an den Uferstudios im Wedding menschlichen und nicht-menschlichen Akteuren gleichermaßen einen Raum zu geben. Im September 2023 hat er seine Ausbildung zum ganzheitlichen Naturpädagogen abgeschlossen, um neue, praxisbezogene Methoden des Lernens und der Wissensvermittlung zu erforschen und diese in seine künstlerische Arbeit zu integrieren.
- Interspezies- Beziehungen: Microcosmos - wo kommen wir her? / Eva Meyer-Keller
„We are walking, talking, mobile assemblages of microorganisms.” (Lynn Margulies)
Was entdecken wir, wenn wir den menschlichen Körper nicht als abgeschlossenes System betrachten, sondern als ein offenes Ökosystem voller Mikroorganismen, die in und auf uns leben. Wenn wir erkennen, dass unser Körper aus ähnlichen Bestandteilen besteht wie das Leben um uns herum und wir lernen uns als Interspezies zu verstehen, verändert sich dann nicht auch unsere Beziehung zur Welt? Wo hören unsere Körper auf und wo fängt der Rest der Welt an? Gibt es diese Grenze überhaupt?
Im Workshop werden wir uns mit diesen faszinierenden Fragen auseinandersetzen. Wir wollen eintauchen in die Welt der Mikroorganismen und neue Verbindungen zwischen unserem Körper und der Welt um uns herum entdecken.
Ausgehend von diesen Ideen und Bildern werden die Studierenen eigene kurze Performances entwickeln. Durch praktische Übungen und kreative Prozesse nähern wir uns diesem vielschichtigen Thema aus einer künstlerischen Perspektive und erleben, wie wir durch die künstlerische Darstellung Wissen nicht nur vermitteln, sondern auch neu erschaffen können.
Eva Meyer-Kellers Arbeitsweise ist geprägt von einer konstruktiven Missachtung der Genregrenzen zwischen Bildender Kunst, Darstellender Kunst und Wissenschaft. Sie studierte Tanz und Choreografie an der School for New Dance Development in Amsterdam sowie Fotografie und Bildende Kunst in Berlin und London. Ihre choreografischen Werke lenken die Aufmerksamkeit auf oft übersehene Details unserer alltäglichen Existenz. Ihre künstlerischen Arbeiten umfassen Einzelperformances, in denen sie sich in den letzten Jahren vermehrt mit naturwissenschaftlichen Themen auseinandergesetzt hat:
- TURN THE P/AGE
Premiere Feb 2025), SOME SIGNIFICANCE (2019); LIVING MATTERS (2020);
- CERTAINLY UNCERTAIN (2021/2023/2024) und OUT OF MIND (2023).
Zudem realisierte sie kollaborative Projekte u.a. mit Jérôme Bel, Christine De Smedt / Les Ballets C de la B. Seit 2010 unterrichtet sie an verschiedenen Hochschulen, u.a. Universität Hildesheim, Kunsthochschule Erg, Brüssel; Hochschulübergreifendes Zentrum Tanz (HZT/UdK), Berlin; DOCH (Dans och Circus Högskolan), Stockholm sowie ZHdK (Zürcher Hochschule der Künste).
- Erprobung postdigitaler Entanglements / Dr. (des) Sabine Köstler-Kilian
Connecting and Entanglement – Erprobung postdigitaler Entanglements menschlicher und nicht-menschlicher Spezies zwischen postdigitalen und posthumanen Ansätzen Ausgehend von Donna Haraways Kernzitat „Making kin not babies“ (2016) sollen Verbindungen des scheinbar Unmöglichen versucht werden. Das Anthropozän als gegenwärtiges Schwellenereignis zu einer neuen Epoche erfordert eine neue Ethik und ein neues Verständnis des Menschen und seiner Position. Haraways Vision ist es, eine Geschichte zu schaffen, die groß genug ist, die Komplexität zu erfassen und die Ränder für überraschende neue und alte Verbindungen offen zu halten. Anstelle einer ontologischen Unterscheidung zwischen menschlich und nicht-menschlich präsentiert sie eine flüssige Weltsicht, in der alle Akteure gleichberechtigt sind und sich in wechselseitigen Einflüssen in- und auseinander bewegen. Im Workshop werden wir anhand von ausgewählten Textstellen aus Haraways Staying with the trouble (2016) an Neu-Verknüpfungen arbeiten. Bequeme Kleidung und technisches Equipment (Laptop/Smartphone/Aufladekabel) sind bitte mitzubringen.
Dr. (des) Sabine Köstler-Kilian, StDin für die Fächer Latein, Deutsch, Theater. Seit WS 2017/2018 abgeordnet an die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) an den Lehrstuhl für Kultur und ästhetische Bildung (Prof. Jörissen). Als Studiengangskoordinatorin und Dozentin zuständig für den Erweiterungsstudiengang Darstellendes Spiel/Theater für das Lehramt. Im Juli 2024 Abschluss und Verteidigung der Promotion: Schultheater als interferierende und transgressive Praxis postdigitaler Kulturreflexion. Eine explorative Rekonstruktion einer ästhetischen Praxis in hybriden Lebenswelten.
Link zur Anmeldung (Hyperlink):
https://docs.google.com/forms/d/e/1FAIpQLSdg0a2tn9-kAf-GDGbFbTziDsnx8k_CgklCXuTUhURfm6hjUg/viewform
oder ganz unkompliziert über den QR-Code oder den Link im OBEN anzuklickenden Flyer!!!
Weitere Informationen unter: labortagung @web.de
Die Labortagung wird gefördert durch die UdK Berlin.