Erika
Thema dieses Projektes ist die fiktive Person der Erika Mustermann, die in Deutschland in Dokumentvorlagen als Platzhalter eingesetzt wird. Der dort angegebene Geburtstag (12.8.1964) und -ort (München) dienen als Anhaltspunkte für die Suche nach der »wahren« Erika – der statistischen Durchschnittsdeutschen. Aus Studien, Befragungen und Erhebungen rekonstruieren wir ihre Wohnsituation, ihr Einkommen, ihre Familienverhältnisse, ihr persönliches Glücksempfinden.
Die entstandene statistische Narration soll als Film einfach und ohne Vorkenntnisse zugänglich sein. Im surrealen Ton der Computerstimme wird Erikas seltsam vertraute Geschichte erzählt. Die Bilder sind ein Zusammenschnitt aus historischen Privatvideos, Aufnahmen, wie sie fast jeder aus der eigenen Familie kennt.
Durch die Zusammenstellung der Filmausschnitte wird ihnen ihr individueller Charakter genommen, und sie werden zu einer Gesamtschau des Lebens der Durchschnittsdeutschen verdichtet.
Zusätzlich zum Film gibt es eine Dokumentation, in der der Begleittext des Films aufgeschlüsselt wird. Die Lebensgeschichte Erikas wird so Satz für Satz statistisch »nachgewiesen«. Durch das Beifügen der jeweiligen Originalstudien gibt es zudem die Möglichkeit, rechts und links der Daten Erikas zu stöbern.
Sommersemester 2012 von Olivia von Pilgrim