Veranstaltungen, Ausstellungen, Performances, Konzerte und künstlerische Projekte
Hier präsentieren wir verschiedene Formate, die nicht nur entscheidende Impulse setzen und den Dialog über Antisemitismus nachhaltig stärken, sondern auch aufzeigen, wie durch kreative, interaktive und wissenschaftliche Ansätze ein tieferes Verständnis für die komplexen gesellschaftlichen Herausforderungen im Umgang mit Antisemitismus gefördert und langfristige Prävention unterstützt werden kann.
Vortragsreihe: Antisemitismus an Hochschulen – Realität, Reflexion, Reaktion
Diese Veranstaltungsreihe bietet Raum für fundierte Reflexion und konstruktiven Austausch über Antisemitismus. Antisemitismus ist auch an Hochschulen eine Realität – ob in akademischen Debatten, studentischen Initiativen oder im Alltag auf dem Campus. Die Reihe "Antisemitismus an Hochschulen – Realität, Reflexion, Reaktion" beleuchtet aktuelle wissenschaftliche Perspektiven auf dieses Thema und zeigt sowohl analytische als auch praxisorientierte Ansätze zur Bekämpfung antisemitischer Denk- und Handlungsmuster.
Die Öffentlichkeit ist herzlich eingeladen, an diesen Veranstaltungen teilzunehmen.
Den Auftakt bildet ein Vortrag zur empirischen Erforschung des Antisemitismus: Wann ist es Antisemitismus? Wissenschaftliche Antworten auf eine viel gestellte Frage(12.05., Prof. Dr. Dr. h.c. Monika Schwarz-Friesel, TU Berlin). Anschließend wird Antisemitismus und Intersektionalität. Kritik und neue Perspektiven beleuchtet (19.5. Prof. Dr. Karin Stögner, Universität Passau).
Praktische Strategien zur Erfassung und Bekämpfung von Antisemitismus stehen im Fokus des dritten Termins: Die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (RIAS Berlin) und Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus (MBR) Berlin stellen zivilgesellschaftliche Ansätze vor, die sich mit der Dokumentation antisemitischer Vorfälle, der Unterstützung Betroffener und dem Umgang mit Antisemitismus in Hochschulen und Kulturinstitutionen befassen (03.06.,Workshop: Antisemitische Vorfälle in Berlin mit einem Fokus auf Hochschulen von Julia Kopp, Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (RIAS) Berlin und Matthias Müller, Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus Berlin (MBR)).
Den Abschluss der Reihe bildet eine Analyse der Auswirkungen des 7. Oktober 2023 auf jüdische und israelische Communities in Deutschland. Der Vortrag Antisemitismus im institutionellen Kontext Hochschule – Traditionslinien, Leerstellen und Forschungsstand untersucht, wie sich Antisemitismus im universitären Alltag vor und nach diesem Datum verändert hat und welche Herausforderungen sich daraus ergeben (04.06., Prof. Dr. Friederike Lorenz-Sinai, Fachhochschule Potsdam).
Organisiert wurde die Vortragsreihe von Dr. Michaela Conen, Prozessbeauftragte für Antisemitismusprävention an der Universität der Künste Berlin.
Vortrag: Wann ist es Antisemitismus? Wissenschaftliche Antworten auf eine viel gestellte Frage
Online Veranstaltung
Seit Jahren prägen Behauptungen wie „man verfüge noch nicht über hinreichend Forschung“ oder man „vermisse eine präzise Wissenschaftsdefinition zu Antisemitismus“ die Diskurse und Debatten zum aktuellen Antisemitismus. Auf diese Weise wird die vorliegende, umfangreiche Forschung zum Thema ausgeblendet und die dringend benötigte Aufklärung sowie der gesamtgesellschaftliche Kampf gegen den grassierenden Judenhass in eine nebulöse Zukunft verschoben. Im Vortrag wird datenreich und mittels gesicherter wissenschaftlicher Erkenntnisse aus der historischen und aktuellen, empirischen Forschung erörtert, was Antisemitismus ist (und was nicht), wie er sich manifestiert und wie man Antisemitismen erkennen und dekonstruieren kann.
12. Mai 2025
Mo., 18-20 Uhr, online Link folgt
Prof. Dr. Dr. h.c. Monika Schwarz-Friesel
Prof. Dr. Dr. h.c. Monika Schwarz-Friesel, Antisemitismusforscherin und Kognitionswissenschaftlerin an der TU Berlin; Lehrstuhl am Institut für Sprache und Kommunikation. Buchpublikationen u.a: Aktueller Antisemitismus, ein Phänomen der Mitte; Gebildeter Antisemitismus; Die Sprache der Judenfeindschaft im 21. Jahrhundert; Judenhass im Internet; Toxische Sprache und geistige Gewalt. Wie judenfeindliche Denk und Gefühlsmuster seit Jahrhunderten unsere Kommunikation prägen.
Vortrag: Antisemitismus und Intersektionalität. Kritik und neue Perspektiven
Nach dem 7. Oktober wurde deutlich, dass Antisemitismus in weiten Teilen des intersektionalen Feminismus eine Leerstelle ist. Das ging so weit, dass Jüdinnen und Juden sowie Israelis die intersektionale Solidarität verweigert wurde. In einem Neuentwurf intersektionaler Ideologiekritik analysiert der Vortrag demgegenüber die gegenseitigen Verstrickungen von Antisemitismus, Rassismus und Sexismus.
19. Mai 2025
Mo., 18-20 Uhr, Charlotte-Salomon-Saal, Hardenbergstrasse 33, 10623 Berlin
Prof. Dr. Karin Stögner
Prof. Dr. Karin Stögner ist Professorin für Soziologie an der Universität Passau. Sie ist u.a. Autorin von „Antisemitismus und Sexismus. Historisch-gesellschaftliche Konstellationen“ (Nomos 2014) und Co-Herausgeberin von „Kritische Theorie und Feminismus“ (Suhrkamp 2022).
Workshop: Antisemitische Vorfälle in Berlin mit einem Fokus auf Hochschulen
Sowohl die Hochschulen als auch der Kunst- und Kulturbetrieb in Berlin gerieten seit dem 7. Oktober 2023 aufgrund von antisemitischen Vorkommnissen verstärkt in den Fokus der öffentlichen und medialen Aufmerksamkeit. Wie lässt sich das einordnen und welche Handlungsmöglichkeiten gegen Antisemitismus gibt es?
Im Rahmen des Workshops stellt die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (RIAS) Berlin aktuelle Daten und Entwicklungen von antisemitischen Vorfällen in Berlin vor, mit einem Fokus auf Hochschulen und einen Blick auch auf den Kunst- und Kulturbereich. Ausgehend von Erfahrungen der Teilnehmenden gibt der Workshop den Raum, sich anhand von Inputs und praktischen Übungen angeleitet durch die Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus Berlin (MBR) über Aspekte des Antisemitismus zu informieren und sich mit konkreten Herausforderungen auseinanderzusetzen. Der Fokus liegt dabei auf der Betroffenenperspektive.
Die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (RIAS) Berlin ist ein wichtiger zivilgesellschaftlicher Partner im Netzwerk zur Antisemitismusprävention der UdK Berlin. RIAS Berlin wurde 2015 als bundesweit erste zivilgesellschaftliche Anlaufstelle für Betroffene und Zeug*innen von antisemitischen Vorfällen ins Leben gerufen. Seitdem hat RIAS Berlin mit jüdischen und nichtjüdischen Organisationen ein berlinweites Meldenetzwerk für antisemitische Vorfälle aufgebaut. RIAS Berlin veröffentlicht jährlich den Bericht „Antisemitische Vorfälle in Berlin“, das umfassendste Lagebild über den Antisemitismus in der Stadt. RIAS Berlin ist parteilich und orientiert sich an den Bedürfnissen und Wahrnehmungen der Betroffenen, ihrer Angehörigen oder der Zeug*innen eines Vorfalls. Mehr Informationen unter https://report-antisemitism.de/rias-berlin/
Die Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus Berlin (MBR) ist seit 2001 Anlaufstelle für alle, die bei konkreten rechtsextremen, rechtspopulistischen, rassistischen und antisemitischen Anlässen sprech- und handlungssicher werden wollen, ob im beruflichen oder im privaten Kontext. Sie entwickelt mit den Ratsuchenden vor Ort situationsbezogene Handlungsstrategien – auch langfristig und präventiv. Mehr Informationen unter https://www.mbr-berlin.de/.
Workshop von Julia Kopp (RIAS Berlin) und Matthias Müller (MBR Berlin)
3. Juni 2025
Di., 14-18 Uhr, Charlotte-Salomon-Saal, Hardenbergstrasse 33, 10623 Berlin
Vortrag: Antisemitismus im institutionellen Kontext Hochschule – Traditionslinien, Leerstellen und Forschungsstand
Im Vortrag wird der Frage nachgegangen, wie sich Antisemitismus vor und nach dem 7. Oktober im institutionellen Alltag von Hochschulen manifestiert und auf jüdische und israelische Communities in Deutschland auswirkt. Dafür wird auf dominanzgesellschaftliche Traditionslinien im Umgang mit Jüdinnen und Juden sowie mit Antisemitismus in der Gegenwartsgesellschaft eingegangen und in die Analysekategorie des institutionellen Antisemitismus eingeführt. Anschließend werden Befunde aus aktuellen Studien zu Antisemitismuserfahrungen im Kontext Hochschule vorgestellt und diskutiert.
4. Juni 2025
Mi., 18-20 Uhr, Charlotte-Salomon-Saal, Hardenberstrasse 33, 10623 Berlin
Prof. Dr. Friederike Lorenz-Sinai
Prof. Dr. Friederike Lorenz-Sinai ist Professorin für Methoden der Sozialen Arbeit und Sozialarbeitsforschung an der Fachhochschule Potsdam. Sie forscht unter anderem zur Aufarbeitung von (sexualisierter) Gewalt, zum Alltagserleben im Strafvollzug und den Wahrnehmungen von Gefängnisarchitektur, zu institutionellem Antisemitismus, sowie zu den Auswirkungen des 7. Oktobers 2023 auf jüdische und israelische Communities in Deutschland. Zusammen mit Marina Chernivsky leitet sie einen gemeinsamen Forschungsbereich am Kompetenzzentrum für antisemitismuskritische Bildung und Forschung. Aktuelle Veröffentlichungen, jeweils zusammen mit Marina Chernivsky: Analysekategorie institutioneller Antisemitismus - Traditionslinien, Erkenntnisse und Forschungslücken (2025); „wie kommt das […] dass du nichts sagst wenn Jüdinnen vergewaltigt werden?“ – Sexualisierte Gewalt im Kontext des 7. Oktobers aus jüdischen Perspektiven in Deutschland (2025), in: Glöckner, Olaf/ Jikeli, Günther (Hrsg.): Antisemitismus in Deutschland nach dem 7. Oktober. Georg Olms Verlag: Hildesheim; Der 7. Oktober als Zäsur für jüdische Communities in Deutschland (2024), in: APuZ - Aus Politik und Zeitgeschichte: Antisemitismus. 74 Jg., 25-26 2024, S. 19-24.
Interdisziplinäre Perspektiven auf zeitgenössische kuratorische Praktiken und gesellschaftliche Transformationen
Die OnCurating Academy bietet einen Raum für experimentelle, kritische und meta-kuratorische Praktiken und verfolgt einen interdisziplinären Ansatz, der unterschiedliche Wissensbereiche miteinander verknüpft. Unter der Leitung von Dorothee Richter beschäftigt sich das Team mit den tiefgreifenden Transformationen in zeitgenössischen Gesellschaften, der Umgestaltung von Arbeitsprozessen, Kulturpolitik sowie den politischen Dynamiken von Inklusion und Ausschluss. Zudem werden Fragen aufgeworfen, die an den Schnittstellen unterschiedlicher Disziplinen und gesellschaftlicher Diskurse entstehen.
Das Projekt "Let's talk about ... anti-democratic, anti-queer, misogynist, antisemitic, right-wing spaces and their counter movements" von der OnCurating Academy entsteht in Kooperation mit Daniel Laufer, Künstler und Gründungskurator bei DAGESH – Jüdische Kunst im Kontext sowie Dr. Michaela Conen von der Universität der Künste Berlin. DAGESH ermöglicht die Sichtbarkeit vielfältiger künstlerischer Ausdrucksformen von Jüdinnen und Juden und erkundet als Plattform und Netzwerk seit seiner Gründung ein gegenwärtiges, selbstbewusstes und zukunftsgewandtes jüdisches Selbstverständnis.
Das Projekt wird gefördert durch den "Aktionsfonds gegen Antisemitismus" der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt, Abteilung Kultur.
Dorothee Richter ist Autorin, Kunsthistorikerin und Kuratorin für zeitgenössische Kunst. Sie ist Professorin für Contemporary Curating an der Fakultät für Bildende Kunst der Universität Reading. Sie ist die Gründerin und Herausgeberin der Publikationsplattform OnCurating, mit Sitz in Zürich, sowie der OnCurating Academy Berlin.
Daniel Laufer ist Künstler und Kurator. Er unterrichtet künstlerisch-ästhetische Praxis an der Leuphana Universität Lüneburg sowie an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe.
Let´s talk about...
Veronika Kracher:Is Georg Soros turning your children trans? On antisemitism and LGBTIQ hatred
Radialsystem, Kubus and Zoom
10 YEARS IN THE AMERICAN FASHOSPHERE
Is Georg Soros turning your children trans? On antisemitism and LGBTIQ hatred
"LGBTQ lobby," "groomers," "trans agenda": Queer people, especially trans people, are currently the number one enemy in the right-wing culture war. The tech-fascist Trump government is currently trying to erase trans people from history. Pride Parades in Europe face threats from Neo-Nazi or reactionary governments. Large companies have stopped DEI programs to appease the current political climate. In short: the queer community is under attack.
However, the narratives are not new: hatred of queer people is an inherent part of patriarchal and fascist ideology and, like antifeminism, regularly serves as a "door opener" to the radical and extreme right. This is rooted in the fact that queermisia and antisemitism are historically closely intertwined. Be it the "sexualized antisemitism" in the early 20th century, which established the "effeminate Jew" as the antipode to the fascist Aryan man, the "Lavender Scare" in the USA in the 1950s, or the whispers of "cultural Marxism" as the cause of the "decline" of the West – time and again, it is "the Jews" who are held responsible for queer life identities.
This lecture will use a historical analysis, current examples, and a socio-psychological approach to explore why this is the case – and why the fight for the rights of trans people should be one of the most important feminist concerns of our time.
CN: This lecture will contain examples of antisemitism, far right extremism and LGBTIQ-hatred.
Is Georg Soros turning your children trans? On antisemitism and LGBTIQ hatred
"LGBTQ lobby," "groomers," "trans agenda": Queer people, especially trans people, are currently the number one enemy in the right-wing culture war. The tech-fascist Trump government is currently trying to erase trans people from history. Pride Parades in Europe face threats from Neo-Nazi or reactionary governments. Large companies have stopped DEI programs to appease the current political climate. In short: the queer community is under attack.
However, the narratives are not new: hatred of queer people is an inherent part of patriarchal and fascist ideology and, like antifeminism, regularly serves as a "door opener" to the radical and extreme right. This is rooted in the fact that queermisia and antisemitism are historically closely intertwined. Be it the "sexualized antisemitism" in the early 20th century, which established the "effeminate Jew" as the antipode to the fascist Aryan man, the "Lavender Scare" in the USA in the 1950s, or the whispers of "cultural Marxism" as the cause of the "decline" of the West – time and again, it is "the Jews" who are held responsible for queer life identities.
This lecture will use a historical analysis, current examples, and a socio-psychological approach to explore why this is the case – and why the fight for the rights of trans people should be one of the most important feminist concerns of our time.
CN: This lecture will contain examples of antisemitism, far right extremism and LGBTIQ-hatred.
Veronika Kracher is a writer, speaker and reseacher. Her key subjects are online radicalization, anti-feminism and far right extremism. In 2020, she published a book on the "Incel" community. She is currently working on her second book, analyzing misogynistic hate campaigns.
Upcoming Workshops
See all workshops here
- Artistic Practice: The Self as a Data Trace. lecturer: Kim Albrecht, 8 March, apply
here - Artistic Practice: Inquiring a Digital Self, lecturer: allapopp, 15 March, apply here
- Artistic Practice: Fantasizing through drag, dreaming with deepfakes, lecturer: Orhun Mersin, aka Kekik, 22 March, apply here
- Curating Social Practice: Addressing Postcolonialism in Solo Exhibitions, lecturer Klaudia Ofwona Draber, 5 + 12 April 2025, apply here
- Curating as an Act of Translation, lecturer Emily Butler, 3 + 17 May, apply here
Jüdische Kunstschule Berlin
Das Institut für Neue Soziale Plastik gründete in Kooperation mit der Universität der Künste Berlin und der Jüdischen Studierendenunion Deutschland die Jüdische Kunstschule Berlin (JKB). Diese Einrichtung bietet jüdischen sowie antisemitismuskritischen Studierenden und jungen Erwachsenen eine innovative Plattform zur künstlerischen Entfaltung und kritischen Auseinandersetzung.
Die JKB wird von international renommierten Künstlern wie Victoria Hanna, David Adika und Yehudit Sasportas geleitet. In Masterclasses und Workshops verschiedener Disziplinen – von der Darstellenden bis zur Bildenden Kunst – sollen jüdische sowie antisemitismuskritische Studierende und junge Erwachsenen gefördert werden.
Die Zusammenarbeit mit der Universität der Künste Berlin (UdK Berlin) unterstützt das Projekt zusätzlich.
OPEN CALL Jüdische Kunstschule #2
Bewerbungsfrist: 23. März 2025
Die Jüdische Kunstschule nimmt ab sofort Bewerbungen von jüdischen, israelischen und antisemitismuskritischen Studierenden sowie jungen Erwachsenen bis 39 Jahren für das zweite Semester an. Die Masterclasses, Workshops und Inputs in verschiedenen Kunstsparten werden von international renommierten Künstler:innen, unter anderem David Adika, Yael Ronen und Ilit Azoulay, geleitet. Die Förderung der künstlerischen Weiterentwicklung von Kunststudierenden, Alumni und kunstinteressierten Personen steht im Mittelpunkt. Ziel ist es, neue Netzwerke zu schaffen und weitgefächerte Perspektiven auf den Kunst- und Kulturbetrieb zu eröffnen. Die in der Jüdischen Kunstschule geschaffenen „artistic safer spaces“ sind an verschiedenen Orten Berlins ansässig. Studios, Atelierplätze und Arbeitsräume sind während der Teilnahme frei nutzbar. Am Ende des Semesters findet eine öffentliche Präsentation in Berlin statt. Die Teilnahme ist kostenlos.
Alle weiteren Informationen hier.
Kontakt: curator @neue-soziale-plastik.org
Programmübersicht 2025
WORKSHOP BY LANA LUX (Künstlerin/ Schriftstellerin)
„Kreative Klarheit“ - Ein Workshop für neurodivergente Künstler:innen
Entfalte dein kreatives Potenzial in einer unterstützenden und inspirierenden Umgebung mit unserer Workshop-Serie „Kreative Klarheit“, die Lana Lux speziell für neurodivergente Künstler:innen entwickelte. Diese transformative Reihe umfasst Journaling Techniken, Strategien gegen Prokrastination, Wege zu besserem Zeitmanagement und vieles mehr.
Verbinde dich mit anderen neurodivergenten Künstler:innen, die ähnliche Erfahrungen und Herausforderungen teilen. Diese Workshop-Serie bietet eine großartige Gelegenheit, ein unterstützendes Netzwerk aufzubauen, deine Reise zu teilen und Inspiration von anderen zu erhalten. Mach den ersten Schritt in Richtung kreativer Klarheit und persönlichem Wachstum.
Der Workshop wird auf Englisch und Deutsch stattfinden.
WORKSHOP MIXED MEDIA MASTERCLASS BY ILIT AZOULAY (Israelischer Pavilion auf der 59. Venedig Biennale, Jüdisches Museum New York)
Kunst und Glaubenssysteme
Glaubenssysteme prägen persönliche und kollektive Identitäten und beeinflussen, wie Geschichte erinnert, kulturelles Erbe bewahrt und gesellschaftliche Werte definiert werden. In von Konflikten geprägten Regionen reduzieren diese Systeme Komplexitäten oft in polarisierte Narrative, schüren Angst, vertiefen Spaltungen und verhindern einen sinnvollen Dialog.
Dieses Seminar lädt Studierende ein, sich durch künstlerische Praxis kritisch mit Glaubenssystemen auseinanderzusetzen, um so zu untersuchen, wie Mythen, Rituale, Symbole und visuelle Darstellungen diese Strukturen aufbauen und aufrechterhalten. Durch die Analyse ihrer Rolle bei der Gestaltung von Identitäten, Ideologien und kulturellem Gedächtnis werden die Teilnehmer die verborgenen Mechanismen aufdecken, die diese Narrative antreiben, und überlegen, wie Kunst als Medium dienen kann, um vorherrschende Perspektiven herauszufordern und gleichzeitig Komplexität und Vielfalt zu berücksichtigen.
Der Workshop wird auf Englisch stattfinden.
FILM MASTERCLASS BY NIR EVRON (Filmmaker/ Artist)
Das Seminar richtet sich an Studierende und junge Künstler:innen aus Bildender Kunst, Fotografie und Medienkunst, die ein besonderes Interesse an der Beziehung zwischen Geschichte, Erinnerung und bewegten Bildern haben. Es sind keine Vorkenntnisse im Filmemachen erforderlich, die Teilnehmenden sollten jedoch mit visuellen Medien und Konzeptentwicklung vertraut sein. Bewerber:innen sollten ein kurzes Motivationsschreiben (mit Interessen und Erfahrungen) einreichen, zusammen mit Beispielen früherer Arbeiten (sofern vorhanden). Der Kurs fördert sowohl die Entwicklung neuer Projekte, als auch die Vertiefung bestehender Ideen und führt die Teilnehmenden durch Archivrecherche, theoretische Untersuchungen und praktische visuelle Experimente. In Vorträgen, Filmvorführungen, Diskussionen und persönlicher Betreuung setzen sich die Studierenden kritisch mit zeitgenössischen künstlerischen Strategien auseinander. Dies führt zu einem Abschlussprojekt, in dem diese Themen in einer eigenen Praxis integriert werden.
Der Workshop wird auf Englisch stattfinden.
PAINTING MASTERCLASS BY Jossef Krispel (Painter and Head of the Department of Fine Arts at Bezalel Academy of Arts and Design, Jerusalem)
Hunting Images
Diese Masterclass geht dem Prinzip der Malerei nach, Bildern nachzugehen und sie zu jagen. Wie reagiert die Malerei auf Anwendungen, Netzwerke und Merkmale, in die die Realität eingebettet ist? Welche Rolle spielt die Malerei in Bezug auf die Wahrheit? Zeigt sie Pflichten oder Werte der dargestellten Bilder auf? Seit Anbeginn der Zeit beziehen sich Maler:innen auf die Realität. Bei der Gestaltung von Bildern wird eine ganze Reihe von Fragestellungen berücksichtigt. In dieser intensiven Masterclass wird der Wechselbeziehung zwischen dem Erfassen von Repräsentationen und Atelierprozessen bis hin zur Verbildlichung auf den Grund gegangen.
Der Workshop wird auf Englisch stattfinden.
SCULPTURE MASTERCLASS BY HILLA TOONY NAVOK (Sculptor, Prof. in sculpture at Bezalel and Shenkar College)
Kunst sucht Zuflucht
Wann und wo fühlen wir uns geschützt und wann fühlen wir uns entblößt? Wie schnell wechseln wir von einem Stadium zum anderen? Der menschliche Sinn für Sicherheit und unsere Verletzlichkeit im Alltag sind zentrale Themen dieses Workshops. Anhand einer Reihe an skulpturartigen Alltagsinstallationen im öffentlichen städtischen Räumen wie dem Campus, dem Weg nach Hause oder dem Einkaufszentrum werden wir Skulpturen erkunden, die aus aus der Verbindung zwischen der Umgebung und unseren unmittelbaren körperlichen Empfindungen entstehen.
Der Workshop wird auf Englisch stattfinden.
DIRECTING/ WRITING MASTERCLASS BY YAEL RONEN (writer/ theatre director)
Turning Biography into Group Art / Biografien in Group Art verwandeln
Eine Masterclass für selbst entwickeltes Theater, bei dem persönliche Geschichten zur Grundlage kollektiven künstlerischen Schaffens werden. Dieser Workshop richtet sich an Schauspieler, Autoren, Regisseure und Kreative, die den Schnittpunkt zwischen persönlicher Erzählung, Gruppendynamik und künstlerischem Ausdruck erforschen wollen.
Workshop-Schwerpunkt:
Vom Persönlichen zum Universellen - Wie man biografisches Material in eine sinnvolle, kollektive künstlerische Arbeit umwandelt.
Start eines kreativen Prozesses in einer Gruppe - Techniken zur Ideenfindung und Förderung der Zusammenarbeit.
Aufbau einer unterstützenden kreativen Gruppe - Wie man aus Fremden ein Ensemble macht, das die Kreativität fördert.
Theater als Heilung - Erkundung des Treffpunkts zwischen Gruppentherapie und künstlerischem Schaffen.
Anzapfen universeller Themen - Identifizierung persönlicher Themen, die mit der breiteren sozialen und politischen Landschaft in Resonanz stehen
Der Workshop beginnt mit einem kurzen Einblick in die Methoden der Gruppentherapie und führt die Teilnehmer durch Introspektion und kreative Übungen, die die Grundlage für einen gemeinsamen künstlerischen Prozess bilden.
Der Workshop wird auf Englisch stattfinden.
PHOTOGRAPHY/ VIDEO MASTERCLASS BY DAVID ADIKA (Photographer and Head of the Photography Department at Bezalel Academy of Arts and Design Jerusalem)
Identitäten und Menschenrechte
In diesem Workshop wird der komplexen Beziehung zwischen Fotografie, Identität und Menschenrechten auf den Grund gegangen.
Die Teilnehmenden werden diskutieren, welche Rolle die Fotografie in der Darstellung von Realität und der Gestaltung diverser Identitäten einnimmt und über die Schnittstellen dieser Identitäten mit Menschenrechten und Gleichberechtigung sprechen. Es werden zeitgenössische Fotoprojekte untersucht, die traditionelle Sichtweisen auf die Realität durch eine pluralistische Perspektive herausfordern und diese erweitern, während Gleichberechtigung und Menschenrechte als Grundwerte und Leitprinzipien anerkannt werden. Identitätsausdrücke aus verschiedensten Lebensbereichen werden untersucht. Hierbei konzentriert der Workshop sich auf das „fehlende Bild“ – eine visuelle Darstellung, die offenbart, was oft übersehen wird.
Die Teilnehmenden werden ermutigt, eigene Projekte zu entwickeln, die die Realität durch die Linse einer oder mehrerer Identitätsperspektiven zeigen.
Der Workshop begibt sich sowohl auf eine individuelle als auch auf eine kollektive visuelle Reise, einschließlich des gemeinsamen Besuchs von Fotoausstellungen.
Ziel ist es, gemeinsam Erfahrungen des Empowerments zu machen, die ein tieferes Verständnis dafür fördern sollen, wie die Fotografie unterschiedliche Identitäten widerspiegeln und verstärken kann.
Der Workshop wird auf Englisch stattfinden.
WORKSHOP BY ALONA RODEH (Multimedia and visual artist)
Performance ohne Performer:innen
Dieser Workshop lädt die Teilnehmer dazu ein, Performance ohne Performer:innen zu erforschen, eine Form der Arbeit, bei der Zeit, Bewegung, Licht und Klang zu Lasten des menschlichen Körpers im Mittelpunkt stehen. Inspiriert von der objektorientierten Ontologie* experimentieren die Teilnehmer:innen mit der sukzessiven Schaffung von performativen Umgebungen ohne menschliche Bühnenpräsenz, wobei sie Technologie, Raumgestaltung und Objekte als ihre primären Werkzeuge einsetzen. Gleichzeitig wird der Workshop automatisierte Performances in unserer Umgebung untersuchen und deren ökologische, soziale und politische Dimensionen ansprechen.
*Die objektorientierte Ontologie (OOO) ist eine philosophische Schule des 21. Jahrhunderts, die die Vorrangstellung der menschlichen Existenz gegenüber nicht-menschlichen Entitäten ablehnt.
Der Workshop wird auf Englisch stattfinden.
ACTING WORKSHOP WORKSHOP BY YOUSEF SWEID (Actor)
Schauspielen vor der Kamera
Dieser Intensiv-Workshop besteht aus sechs Sitzungen zu je ca. drei Stunden, in denen Sie Ihre schauspielerischen Fähigkeiten vor der Kamera mit verschiedenen Methoden und praktischen Erfahrungen weiterentwickeln.
Schwerpunktthemen:
Entwicklung der persönlichen Marke: Entdecken Sie Ihre einzigartigen Qualitäten, verstehen Sie Ihren Casting-Typ und lernen Sie, wie Sie Ihr Spektrum erweitern können.
Vorsprechtechnik: Beherrschen des entscheidenden ersten Eindrucks und der Präsenz im Vorsprechraum.
Emotionale Verbindung: Entwicklung von authentischer Intimität in Szenen, Aufbau einer echten Chemie mit Szenenpartnern und Schaffung echter Liebesbeziehungen.
Aufführungstechniken: Verstehen von Spannung und Suspense, Entwicklung der Körperlichkeit von Charakteren und Hinzufügen von emotionaler Tiefe und Farbe zu Ihren Darbietungen.
Professionelle Entwicklung: Erlernen einer effektiven Kommunikation mit Szenenpartnern und Regisseuren sowie praktische Anleitungen zum Aufbau einer nachhaltigen Schauspielkarriere.
Jede Sitzung umfasst praktische Übungen mit Dialogen und Monologen, die alle auf Video aufgezeichnet werden. So können die Teilnehmer ihre Arbeit überprüfen, ihre Fortschritte beobachten und während des gesamten Workshops von ihren Schauspielkollegen lernen.
Der Workshop wird auf Englisch stattfinden.