Hebbel-Theater-Schule / Max-Reinhardt-Schule 1946-1964

Im Jahr 1946, noch in der unmittelbaren Nachkriegszeit, entstand am Hebbel-Theater in Kreuzberg durch Anregung von dessen Intendanten Karl-Heinz Martin eine Schauspielschule, die in enger Verbindung mit dem Theaterbetrieb stand. In der Anfangszeit war Walter Felsenstein einer der Lehrenden dieser von Ernst Schröder geleiteten Schule. 1950 wurde die Hebbel-Theater-Schule mit einer ihrer Aufführungen zu den Internationalen Theaterfestspielen nach Salzburg eingeladen. Das Hebbel-Theater musste 1951 als städtische Bühne schließen, und auch die angegliederte Schule wurde aufgelöst.

Daraufhin beschloss der Berliner Senat, der Hebbel-Theater-Schule eine Theaterschule des Landes Berlin anzugliedern. Noch im selben Jahr begann der Unterricht an dieser neuen Ausbildungsstätte, die 1953 in Max-Reinhardt-Schule umbenannt wurde. Auch wenn mit Lucie Höflich eine Schauspielerin zum Lehrkörper gehörte, die an dem von Max Reinhardt bis 1933 geleiteten Deutschen Theater gewirkt hatte, steht die West-Berliner Theaterschule nicht in unmittelbarer Kontinuität zur privaten Max-Reinhardt-Schule der Vorkriegszeit.

Die Max-Reinhardt-Schule befand sich in der Jagowstraße (seit 1953 Richard-Strauss-Straße) in Grunewald und zog 1958 in die Clayallee 34-38 um. Seit 1951 leitete sie die in Wien ausgebildete Schauspielerin Hilde Körber. Die Max-Reinhardt-Schule wurde zum Wintersemester 1964/65 in die Hochschule für Musik integriert. Kurz zuvor hatte das Berliner Abgeordnetenhaus dem Neubau des Theater- und Probensaals – des heutigen U.NIT – zugestimmt, doch sollte es noch bis 1975 dauern, ehe er eröffnet werden konnte. Die Hochschule für Musik wurde 1965 korrekterweise in Hochschule für Musik und Darstellende Kunst umbenannt.

Literatur

Christine Fischer-Defoy: „Kunst, im Aufbau ein Stein.” Die Westberliner Kunst- und Musikhochschulen im Spannungsfeld der Nachkriegszeit. Berlin 2001, S. 329-341.