FUTURE(S) OF SPACE – spatial narratives of utopia and dystopia
FUTURE(S) OF SPACE – spatial narratives of utopia and dystopia
Die Studierenden der Klasse Raumbezogenes Entwerfen und Ausstellungsgestaltung haben sich im Sommersemester 2020, ausgehend von der weiterhin anhaltenden Covid-19 Krisensituation, mit den einhergehenden Veränderungen von Räumen auseinandergesetzt.
Öffentliches wird privat, Privates wird öffentlich. Das Außen kehrt sich nach innen, das Innen wird das neue Außen und das Digitale übernimmt das Analoge. Unsere Realität ist ein aktiver, sich stetig wandelnder Zustand und auch die Frage von Körperlichkeit, Öffentlichkeit und der Erscheinung von Räumen stellt sich in der aktuellen Situation neu.
Nach Hannah Arendt (1) wird Öffentlichkeit erst durch die Begegnung und Interaktion von Menschen geschaffen. Was passiert nun mit den Räumen wenn sich Handlungen und Interaktionen transformieren und sie, wie in der aktuellen Krisen-Situation, neu programmiert werden?
Als Ausdruck zukünftiger Räume haben die Studierenden – entstehend aus einem atmosphärischem Mapping von Beobachtungen des eigenen veränderten Umfelds und Recherchen – imaginäre, narrative Raumszenarien in Form von neorealistischen Zeichnungen, Visualisierungen, virtuellen Collagen und Simulationen entworfen. Narrative Anordnungen von räumlichen Elementen, Objekten, Typografie, Illustration, Materialität und Sprache. Sie erzählen von imaginären Realitäten utopischer und dystopischer Räume – und von zukünftigen Formen des Zusammenlebens und von Gemeinschaftlichkeit in Zeiten der Instabilität.
Welche neuen Landschaften, Städte, Körper und Räume werden zukünftig entstehen?
Die entstandenen Arbeiten sind nun in einem digitalen ‚Work Journal‘ sichtbar, in dem neben den räumlichen Entwürfen, vor allem auch ihre zugrundeliegenden Recherchen, Experimente und Entwurfsprozesse thematisiert werden. Gleichzeitig konnten sie in einer physischen experimentellen Ausstellung durch individuelle Spaziergänge zu einer Reihe von realen Orten in Berlin erkundet werden und brachten so die Arbeiten, die im Laufe des Semesters digital entstanden sind, wieder physisch zurück in die Öffentlichkeit und in den Stadtraum. Durch die Präsentation der Arbeiten wurden neue räumliche Ausstellungskontexte und Formen des Austauschs in den Mittelpunkt gerückt und Fragen von Exklusivität, Zugänglichkeit und Sichtbarkeit verhandelt.
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(1) Hannah Arendt_ Vita activa oder, Vom Tätigen Leben, Piper, 2007
Beteiligte
betreuende*r Prof.
Gabi Schillig
Künstlerischer Mitarbeiter
Ruven Wiegert
Tutor*innen
Moritz Kreul
Meret Schmiese
Lehrbeauftragte
Elke Sterling-Presser
Julia Volkmar
Workshop Atmosphärisches Mapping
Marina Porras Chassignet
Werkstatt für Prototypen, Objekt- und Modellbau
Elke Schneider
beteiligte Studierende mit zugeordnetem Studiengang
Klasse Raumbezogenes Entwerfen und Ausstellungsgestaltung
UdK Berlin / Visuelle Kommunikation
Katharina Brenner
Elisa Broß
Lukas Graf
Luisa Herbst
Zora Hünermann
Valentin Jauch
Jason Kittner
Maria Kobylenko
Moritz Kreul
Melissa Lücking
Alexandra Mümmler
Raiko Sánchez
Meret Schmiese
Jil Schuberth
Emir Timur Tokdemir
Wiebke von Bremen