SATYRICON
SATYRICON
Musiktheater von Bruno Maderna
Das letzte Musiktheaterwerk von Bruno Maderna ist gleichsam ein Manifest für sein musikalisches Credo. Einzelne Nummern, die individuell nach der szenischen und musikalischen Konzeption der jeweiligen Produktion kombiniert werden - das sogenannte Prinzip der "Isole" (Inseln), die Emanzipation des musikalischen Materials von festgefahrener Interpretation durch viele Stellen, die nach vorgegebenem Material improvisiert werden, Öffnung des musikalischen Materials für Klänge verschiedener Herkunft (von barock anmutenden über die typisch "zeitgenössischen" bis hin zu Chanson und Unterhaltungsmusik) und Zitate.
Die Textvorlage von Titus Petronius Arbiter (14-66 des ersten Jahrhunderts nach Christi) inspirierte zur gleichen Zeit nicht nur Maderna sondern auch zwei große Filmregisseure: Federico Fellini ("Satyricon") und Marco Ferreri ("La Grande Bouffe" - zu Deutsch: Das große Fressen).
Ein halbes Jahrhundert später betrachten wir das Werk erneut aus der Problematik des Heute: Reichtum und Neureichtum, die Entmenschlichung durch ein Streben nach Geld und Ruhm, nicht zuletzt auch die Entstehung von Mauern, die Wohlhabende vor der Masse der Benachteiligten schützen sollen.
Bevor die Produktion dem Berliner Publikum vorgestellt wird, findet eine Premiere im Rahmen des Opera Exam Festival am 24.01.16 in der Solti Hall der Franz Liszt Akademie, Budapest statt.
Musikalische Leitung: Errico Fresis
Regie: Ingo Kerkhof
Bühne und Kostüme: Maria Frastanli und Sanghwa Park
Mit: Amelie Baier, Semjon Bulinsky, Hyelim Jo, Matwej Korshun und Mengqi Zhang
Solistinnen und Solisten des Symphonieorchesters der UdK Berlin und des neuen konzertorchesters berlin
06.02.16, 19.30 Uhr und 07.02.16, 17.00 Uhr
UNI.T - Theater der UdK Berlin, Fasanenstr. 1 B, 10623 Berlin
Eintritt: 10 Euro, erm. 5 Euro