Paul Schultze-Naumburg und die Ästhetik des Volkstums in Architektur und Gartenkultur
DFG-Projekt - Prof. Dr. Gert Gröning, Prof. Dr.-Ing. Werner Durth
Um 1900 änderten sich in der Architektur und Gartenarchitektur einige Leitbilder. Begriffe wie „Volkstum“ und „nationale Eigenart“ spielten in der neuen, von Ferdinand Avenarius (1856–1923) geprägten, vermeintlich ganzheitlichen „Ausdruckskultur“ eine zentrale Rolle. Darin entwickelte sich Paul Schultze-Naumburg (1869–1949) auf theoretischem wie praktischem Gebiet zu einem bedeutenden Protagonisten. In der von Avenarius 1887 begründeten Zeitschrift „Der Kunstwart“ arbeitete Schultze-Naumburg als Ressortleiter. Ab 1901 erschien von ihm die Buchreihe „Kulturarbeiten“. Schultze-Naumburg war darüber hinaus ein umtriebiger Vereinsaktivist und Inhaber eines der größten deutschen Unternehmen auf den Gebieten der Architektur und Gartenarchitektur. So trug er in der Kaiserzeit maßgeblich dazu bei, das Volkstums-Paradigma zu verbreiten. Dies setzte er in der Weimarer Republik fort, in der er ab 1930 die erste Kunsthochschule mit nationalsozialistischem Programm leitete. In dem DFG-Projekt „Die Ästhetik des Volkstums“ werden Schultze-Naumburgs gestalterisches und publizistisches Schaffen sowie seine Aktivitäten in verschiedenen Netzwerken im Zusammenhang untersucht.
Professor Dr. Gert Gröning
Universität der Künste Berlin
Institut für Geschichte und Theorie der Gestaltung (IGTG) Forschungsstelle
Gartenkultur und Freiraumentwicklung
Professor Dr.-Ing. Werner Durth
Technische Universität Darmstadt
Fachbereich Architektur
Fachgebiet Geschichte und Theorie der Architektur