Sommersemester 2017

Imaging and Interaction: perspectives on mediated realities (Seminar)

Prof. Dr. Nathalie Bredella
Alexander Peterhänsel

Freitags, 15:00 bis 19:00 Uhr (14-täglich)
Hardenbergstr. 33, Raum 336 (Seminarraum)
Beginn: 21.04.2017

Mit der Entwicklung digitaler Technologien gehen neue Bildpraxen einher, die eine aktive Rolle bei der Gestaltung von Räumen im Bereich der Virtual Reality spielen. Das Seminar widmet sich aus der Perspektive der Architektur, des Films und des Computerspiels der Verschränkung von Bildlichkeit und Interaktivität und sucht ihre Bedeutung für den Entwurf von virtuellen und physischen Räumen zu erforschen. Ziel ist es, Wissenschaftskulturen der Geistes- und Ingenieurswissenschaften und Gestaltungspraktiken in einem Forschungsprozess miteinander zu verbinden. Ergebnisse des Seminars werden im Rahmen der Langen Nacht der Wissenschaften in der VW Bibliothek präsentiert. Voraussetzung für die Teilnahme am Seminar ist das Interesse an einer intensiven Auseinandersetzung mit medien- und architekturtheoretischen Texten sowie an der Entwicklung von Virtual Reality Projekten. Das Seminar ist eine Kooperation zwischen Prof. Dr. Nathalie Bredella und Asst. Prof. Alexander Peterhaensel (IGTG/IZM)
Leistungsnachweis: aktive Teilnahme, Referat, Hausarbeit
Zielgruppe: BA- und MA-Studierende, Gasthörer

"The Power of Display" Über die epistemische Rolle von Ausstellungen (Blockseminar)

Prof. Dr. Nathalie Bredella

Blockveranstaltung
Einführung: Freitag, den 21.04., 16:30 - 17:00 Uhr, HA 33, Raum 336
weitere Termine: 06.05.2017, 20.05.2017, 03.06.2017, 10:00 bis 18:00 Uhr
Hardenbergstr. 33, Raum 336 (Seminarraum)

Das Seminar widmet sich verschiedenen Positionen des Ausstellens und setzt sich mit Strategien des Recherchierens, des Dokumentierens, des Klassifizierens sowie mit Formen des Displays auseinander. Wir werden ausgewählte Ausstellungskonzepte diskutieren und einen besonderen Fokus auf die von Richard Hamilton kuratierten Ausstellungen Growth and Form (ICA London, 1951) und Man Machine and Motion (Hatton Gallery Newcastle, 1955) legen. Teil des Seminars ist ein Workshop mit Wissenschaftlerinnen, Kuratorinnen und der Publikationsplattform botopress in dem wir auf die konkreten Anforderungen von Ausstellungs- und Veröffentlichungsprojekten eingehen sowie auf die Dokumentation von Ausstellungen in Publikationen, Events und Web basierten Initiativen.

Leistungsnachweis: aktive Teilnahme, Referat, Hausarbeit
Zielgruppe: BA- und MA-Studierende, Gasthörer

Visualisierungs- und Modellierungstechniken in Architektur, Kunst und Wissenschaft (Seminar)

Prof. Dr. Nathalie Bredella

Montags, 12:00 bis 13:30 Uhr
Einführungsveranstaltung: 21.04.2017, 17:00 bis 17:30 Uhr in der Hardenbergstr. 33, Raum 336

Mess-, Visualisierungs- und Automationstechniken sind Bestandteil von Verfahren, mit denen in Wissenschaft und Kunst Erkenntnisse gewonnen werden. Anhand des Austauschs zwischen dem Biologen Gerhard Helmcke, dem Architekten Frei Otto und dem Computer Pionier Konrad Zuse werden wir uns in dem Seminar mit der Entwicklung von bildgebenden Verfahren und Messtechniken auseinandersetzen und nach ihrer Bedeutung für Entwurfs- und Modellierungsprozesse fragen.
Inwieweit die von Helmcke, Otto und Zuse entwickelten Methoden der Formdarstellung für gegenwärtige Diskussionen über Computersimulationen in Architektur und Wissenschaft an Aktualität gewinnen, werden wir anhand von Materialien aus dem Nachlass von Helmcke erörtern.
Leistungsnachweis: aktive Teilnahme, Referat, Hausarbeit
Zielgruppe: BA- und MA-Studierende, Gasthörer

Flüssige Geometrie: Feministische Perspektiven auf Raumtheorien und Visualisierungstechniken (Seminar)

Prof. Dr. Nathalie Bredella

Montags, 17:00 bis 18:30 Uhr
Einführung: 21.04.2017, 16:00 bis 16:30 Uhr
Hardenbergstr. 33, Raum 336 (Seminarraum)
Beginn: 24.04.2017

Das Seminar setzt sich aus feministischer Perspektive mit Raumtheorien und Visualisierungstechniken auseinander, die auf kartesianischer Geometrie beruhen und insbesondere in der Architektur Anwendung finden. Wir werden uns in dem Seminar mit Texten von René Descartes, Gilles Deleuze, Donna Haraway, Luce Irigaray, Julia Kristeva u.a. beschäftigen und anhand konkreter Beispiele aus Architektur und Kunst Visualisierungstechniken und ihre Möglichkeiten, Aspekte des Raumes sichtbar zu machen, diskutieren und Notationstechniken erproben. Geplant ist ein Workshop mit der Architekturtheoretikerin Dr. Katie Lloyd Thomas (University Newcastle) und der Medien- und Kommunikationstheoretikerin Dr. Helen Hester (University of West London). In Kooperation mit dem Seminar Dwelling On Gender. Wohnen als emanzipatorische Praxis im Post-Kapitalismus (Dipl.-Ing. Christian Berkes, IaF Urbane Zukunft, FB Architektur und Städtebau) werden Notationen (Zeichnungen, Texte, Modelle, Diagramme, Renderings, Audio- oder Videofiles etc.) gemeinsam diskutiert und bei einem Abschlusstermin präsentiert. Geplant ist eine Ausstellung und Publikation der Ergebnisse in Kooperation mit der Publikationsplattform botopress.

Leistungsnachweis: aktive Teilnahme, Referat, Hausarbeit
Zielgruppe: MA, Gasthörer

Ästhetik (Colloquium)

Prof. Dr. Kathrin Busch
Prof. Dr. Judith Siegmund

Montags, 15:30 bis 17:30 Uhr (14-täglich)
Strasse des 17. Juni, Raum 118 
Beginn: 08.05.2017

Im Kolloquium diskutieren wir klassische und neue Texte der ästhetischen Theorie sowie Ausschnitte aus den Qualifikationsarbeiten der Teilnehmerinnen und Teilnehmer.Plus Blocktermine, die mit den TeilnehmerInnen vereinbart werden.
für Gast- und Nebenhörer zugelassen
fakultätsübergreifend
Um persönliche Anmeldung wird gebeten unter busch_ @udk-berlin.de
Leistungsnachweis: Hausarbeit
Zielgruppe: Fortgeschrittene und besonders Interessierte

Stadt und Spiel. Das Spiel als Instrument in Planungsprozessen, Stadtforschung und Baukulturvermittlung (Seminar)

Dr. Turit Fröbe

Dienstags, 11:15 bis 12:45 Uhr
Hardenbergstr. 33, Raum 310
Beginn: 25.04.2017

Nie war der Mensch mehr homo ludens als heute. Gamification und Playful Learning sind zum Trend geworden. Während serious games sich als gängige Instrumente der Wissensvermittlung etablieren konnten, verspricht das Game Thinking spielerische Konflikt- und Problemlösungen. Das Spiel erweist sich als flexibel einsetzbarer Alleskönner, und so wundert es wenig, dass Spiele auch in den Städten in Form von Urban Games und playful City-Programmen Einzug halten. Auch in der Planungskultur erfahren sie eine Renaissance und werden als überaus flexible und Kreativität fördernde Instrumente in Planungsprozessen, Stadtforschung und Baukulturvermittlung wiederentdeckt.

Die Wechselwirkungen zwischen Stadt und Spiel beginnen mit der Aufklärung. Schon im 19. Jahrhundert versuchten sich Architekten an einer spielerischen Baukulturvermittlung. Im 20. Jahrhundert waren es zunächst Architekten wie Le Corbusier, Alvar Aalto, Buckminster Fuller oder Frederick Kiesler, die spielten. In den 1960er Jahren bedienten sich sowohl Vertreter als auch Kritiker des rationalen Planungsmodells des Spiels: Während die neuen Plan- und Szenariospiele die Omnipotenzfantasien von Planern in den 1960er Jahren möglicherweise sogar noch beflügelten, entwickelte die Situationistische Internationale das Ideal einer ludischen Gesellschaft und experimentierte mit spielerischen Strategien, die sie zum Instrument alternativer Stadtforschung machte. Aber auch in den frühen Partizipationsprozessen wurde mit Spielen und spielerischen Verfahren experimentiert.

Im Rahmen des Seminars setzen wir uns mit den kulturhistorischen Wechselwirkungen zwischen Stadt und Spiel auseinander, fragen nach den Potentialen von Spiel (im Sinne von game) und Spielen (im Sinne von play) im Kontext von Planungsprozessen, Stadtforschung und Baukulturvermittlung und entwickeln Überlegungen zu spielerischen Ansätzen.

Die documenta: Geschichte und Gegenwart eines Ausstellungsereignisses (Seminar)

Dr. phil. Lutz Hendrik Hengst

Mittwochs, 14:00 bis 16:00 Uhr (14-täglich)
Grunewaldstr. 2-5 - Gru - 311 (Seminarraum GWK)
Beginn: 26.04.2017
Verbindliche Anmeldung per mail bis zum 17.04.17, 18:00 Uhr

Die documenta: Geschichte und Gegenwart eines ("glokalen") Ausstellungsereignisses.1955 startete die bis heute als 'Weltkunstschau' etikettierte temporäre Großausstellung in einer stark kriegszerstörten, plötzlich unweit einer innerdeutschen Systemgrenze situierten Stadt. Die 'Notkulisse' des zerbombten Kassel entfaltete während der ersten zwei Spielzeiten eine eigene, in mancher Hinsicht geradezu epochemachende Ästhetik; aus einer Vermittlungssituation mit dem Hauptziel, den in den NS-Jahren jäh abgerissenen Faden zu den modernen Avantgarden wieder aufzunehmen. Seither erlebte die documenta zahlreiche Wandlungen – über die Ära der Künstlerkuratoren und die Eventisierung des Kulturbetriebes bis zum 'postwestlichen' Theorieanspruch. Entlang der Schau und ihrer Ausstellungspolitiken, aber auch in ihrer Verflechtung von Mittelstadt und globalem Markt, verbinden sich beispielhaft zentrale Diskurse nachkriegsmoderner Kultur samt ihrer bis 2017 fortgesetzten ausstellungsmedialen Revisionen. Über theoretische Einheiten hinaus soll auch die in diesem Sommer in Kassel laufende 14. documenta gemeinsam besucht werden. (Der Exkursionstermin wird noch festgelegt – verbindliche Anmeldung per Mail bis zum 17.04.17, 18:00 Uhr)

Literaturauswahl: Harald Kimpel: documenta, 1955-1997. Mythos und Wirklichkeit. Köln 1997/Oliver Marchart: Hegemonie im Kunstfeld: Die documenta-Ausstellungen dX, D11, d12 und die Politik der Biennalisierung. Köln 2008/Axel Schildt et al. (Hg.): Deutsche Kulturgeschichte. Die Bundesrepublik - 1945 bis zur Gegenwart. Bonn 2009/Martin Sigmund: Komponieren für Events: zur Rolle der Künste in der Eventkultur. Bielefeld 2013/Katrin Sperling: Nur der Kannibalismus eint uns. Die globale Kunstwelt im Zeichen kultureller Einverleibung. Brasilianische Kunst auf der documenta. Bielefeld 2011/Harald Szeemann: Zeitlos auf Zeit: Das Museum der Obsessionen. Regensburg 1994/+ ggf. Auszüge aus S. Sontags 'Regarding the Pain of Others', R. Krauss' 'The Originality of the Avant-Garde and Other Modernist Myths' und/oder G. Debords 'Gesellschaft des Spektakels'.

Voraussetzungen: Diskursfähigkeit und Lektürebereitschaft
Leistungsnachweis: Aktive Teilnahme (regelmäßig, Übernahme einer kleinen Aufgabe): 3 ECTS, plus Hausarbeit oder mdl. Prüfung: 5 (im Master: 4)
Zielgruppe: VK BA und MA; ggf./nach Restkapazitäten andere Studiengänge der Fakultät

Durchdringung – Freiraum, Stadtbau, Architektur im Dialog (Seminar)

Prof. Dr. Matthias Noell
Prof. Dr. phil. Dipl.-Ing. Gabriele Schultheiß-Block

Montags, 13:30 bis 15:00 Uhr
Hardenbergstr. 33, Raum 336 (Seminarraum)
Beginn: 17.04.2017

Aus aktuellem Anlass beschäftigen wir uns in diesem Semester an paradigmatischen Beispielen mit den räumlichen Konzepten in Architektur, Freiraumarchitektur und Städtebau der Nachkriegsmoderne. In der Tradition der Klassischen Moderne der Zwischenkriegszeit stehend sind diese Raumkonzepte bestimmt durch Prinzipien der Raumbildung wie Permeabilität und Transparenz, Durchdringung und Öffnung, Flexibilität und Zirkulation mit dem Ziel der Öffnung der Raumgrenzen wie der Dynamisierung des Raumes, sowohl des Baukörpers wie des Stadtraums. Die vornehmste Strategie der Negation fixierter Ordnungen des Raumes und seiner Verflüssigung und Dynamisierung besteht im Prinzip der Durchdringung von Haus und Hof, Innenraum und Außenraum. Dabei ist der Außenraum auf der Ebene der Architektur vom Innen des Baukörpers her konzipiert, wird er unter der Form eines räumlich-strukturellen Zugriffs auf das Außen gleichsam inkorporiert und wieder freigegeben: Im dynamischen Raumkonzept der Moderne, heißt das genaugenommen, pulsiert der Außenraum als allgemeines Außen des Innenraums, ist er eine im Prinzip architektonische Kategorie. 
Auf der Ebene des Städtebaus konkretisiert sich dies räumliche Paradigma unter der Form der Durchdringung von gebautem und unbebautem freiem Raum. Dabei ist Letzterer verstanden als der kontinuierlich und unbegrenzt dahinfließende, die Solitäre umspülende Freiraum, der keine Figur bildet, wie im traditionellen Städtebau, sondern wesentlich sich ausbreitender Grund ist, auf dem die freie Anordnung der Baukörper kohärente durchlässige freiräumliche Konfigurationen markiert, denen konzeptionell Funktionen zugeordnet werden. Die Kooperation der Fachgebiete Geschichte und Theorie der Architektur und Gartenkultur und Freiraumentwicklung beruht auf dem gemeinsamen Interesse, die räumlichen, funktionalen und ästhetischen Qualitäten dieser architektonischen und urbanistischen Konzeptionen gerade im Hinblick auf die dort konstitutive Figur der Durchdringung zwischen Innen und Außen, Baukörper und Freiraum herauszuarbeiten und gegen den traditionalistischen Vorwurf der räumlicher Defizienz als kohärentes qualitätsvolles räumliches Paradigma auf dem Feld zu behaupten. 

Interbau 57 Hansaviertel Berlin; H. Scharoun/ Mattern: Kulturforum - Staatsbibliothek; Candilis-Josic-Woods: Toulouse Le Mirail – Freie Universität Berlin; A. van Eyck: Amsterdam – Waisenhaus - Spielplätze; L. Mies van der Rohe/ A.Caldwell: Lafayette Park, Detroit; Le Corbusier: La ville radieuse – St. Dié – Unité d´Habitation, Marseille; M. Breuer/L. Nervi/ I. Noguchi: UNESCO Gebäude – Noguchi UNESCO Garden, Paris; B. Tschumi: Parc de la Villette, Paris

TREPPAUF TREPPAB – BERLIN UND SEINE STUFEN (Seminar)

Prof. Dr. Matthias Noell

Freitags, 13.00 bis 16.00 Uhr 
Einführung: 21. April, 13:00-14:00, Raum 310

"Das Steigen ist nicht alleine ein physischer Vorgang, sondern mehr noch ein psychischer."
Friedrich Mielke

Die Treppe gehört zu jenen "real fundamentals of our buildings", den elementaren Bestandteilen unserer Gebäude. Dieser Meinung ist jedenfalls Rem Koolhaas in seiner fünfzehnbändigen Bücherreihe zu den Elements of Architecture 2014. Mit dem Seminar treppauf treppab bewegen wir uns auf treppenkundliches Terrain – die Scalalogie. An wechselnden Orten in Berlin werden wir uns in einer Reihenfolge, die durch die topographische Lage der Bauten begründet ist, ausgewählte Beispiele vom 18. Jahrhundert bis heute vor Ort besprechen und analysieren. Dabei geht es einerseits um die naheliegenden Fragen nach Material und Konstruktion, Typologie und Stil, aber eben auch um die Details wie Steigungsverhältnisse, Übersichtlichkeit, Handläufe, Stufenfolgen und daraus resultierende Auf- und Abstiegsgeschwindigkeit. Denn Treppen steuern das Verhalten der Benutzer von Architektur, ihre Gang- und Lauflinien rufen auf jeder Treppe eine charakteristische Steigespur hervor. Treppen sind nicht allein zur Überwindung von Höhendifferenzen da, sondern eben auch Orte der Begegnung, des Empfangs, der Inszenierung von Gesellschaft. Wir wollen uns daher auch um das wichtige Verhältnis von Raumfunktion und Raumwirkung bemühen, sind doch der Architektur unserer Zeit solcherlei Feinheiten der Planung und des Zusammenspiels der durchgeplanten Einzelteile größtenteils abhanden gekommen und die Treppe zum "Fluchtweg" oder zum "ortsfesten Zugang zu maschinellen Anlagen" verkommen. Es geht unseren Analysen also um die Frage nach den Treppen als bestimmende Zentren baulicher Anlagen, und damit auch um den Aspekt des Raums und seinen Bedeutungsebenen gerade in öffentlichen Bauten.Das Seminar findet ausschließlich an ausgewählten Orten in Berlin statt. Aufgrund teilweise komplizierter Gruppenzugänglichkeit der Gebäude müssen einige Termine vom eigentlichen Zeitfenster des Seminars abweichen !Seminar, Freitag 13:00-16:00 (wenn nicht anders angegeben; jeweils wechselnde Orte) (BA Module 12/14 = 3ects / MA Module 3/5 = 5ects)

Breslau– Architektur in der schlesischen Kulturmetropole (Exkursion/Blockseminar)

Prof. Dr. Matthias Noell

Exkursion/Blockseminar 2.-6. Mai 2017 
Einführung: 24. April 2017, 11:15 bis 12:45 Uhr in der Hardenbergstr. 33, Raum 336

Die polnische Stadt Breslau hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich – um das Jahr 1000 gegründet, gaben sich in den folgenden Jahrhunderten die polnischen Piasten, der böhmische und der ungarische König, dann die Habsburger, die Preußen, kurzzeitig auch der napoleonische Rheinbund, und schließlich das Deutsche Reich die Klinke in die Hand. Seit Ende des Zweiten Weltkriegs gehört es zu Polen und ist Hauptstadt der Woiwodschaft Niederschlesien.
In den diversen Kriegshandlungen der Vergangenheit, vor allem aber im Zweiten Weltkrieg äuß erst stark in Mitleidenschaft gezogen, weist Breslau noch immer eine hohe Dichte an architektonischen und urbanistischen Meisterwerken und Ensembles auf, die alleine einen Besuch lohnen.
Wir werden uns um die gesamte Architekturgeschichte Breslaus bemühen, die mittelalterlichen Sakralbauten auf Sandinsel und Dominsel ebenso wie den "Ring" mit seiner faszinierenden Bebauung oder die Aula Leopoldina, das Stadtschloss oder die Bauten von Vater und Sohn Langhans. Darüberhinaus aber geht es natürlich auch um die weltberühmten Beispiele der modernen Architektur seit 1900 – die Bauten von Max Berg, Hans Poelzig, Hans Scharoun oder Erich Mendelsohn, um nur die bekanntesten zu nennen. Aber auch die Nachkriegszeit mit ihren Hinterlassenschaften stehen auf dem Programm.
Dabei geht es uns aber nicht allein um die Architekturgeschichte der Bauten und städtischen Anlage allein, sondern auch um den Umgang mit ihren Überresten, die denkmalpflegerischen Konzepte des Wiederaufbaus nach dem Krieg sowie unsere zeitgenössichen Beispiele der Architektur und Stadtplanung. Um diese Aspekte möglichst konzentriert und intensiv diskutieren zu können, wird das gesamte Seminar als Blockveranstaltung und Exkursion veranstaltet. Vor Ort treffen wir zudem sach- und fachkundige Personen, um dort auch das direkte Gespräch zu suchen und uns der polnisch-deutschen Geschichte anzunähern.

Anforderungen: Teilnahme, Referat vor Ort mit Handout, Hausarbeit
(BA Module 12/14 = 3ects / MA Module 3/5 = 5ects) 
Begrenzte Teilnehmerzahl! Anmeldung läuft ab sofort!

 Literaturempfehlungen (ein Semesterapparat wird eingerichtet)

  • Ascher Barnstone, Deborah: Beyond the Bauhaus. Cultural modernity in Breslau, 1918-33. Ann Arbor 2016.
  • Beelitz, Konstanze und Niclas Förster: Breslau / Wrocław: die Architektur der Moderne. Tübingen 2006.
  • Dehio-Handbuch der Kunstdenkmäler in Polen. Schlesien. München u. a. 2005.
  • Die Jahrhunderthalle und das Ausstellungsgelände in Breslau – das Werk Max Bergs. Ausstellungskatalog hg. v. Jerzy Ilkosz. München 2006.
  • Gryglewska, Agnieszka und Richard Plüddemann: Architektura Wrocławia XIX - XX wieku wtwórczości Richarda Plüddemanna. Breslau 1999.
  • Hahm, Konrad: Theo Effenberger. Berlin 1929 (= Neue Werkkunst). Digitalisat: http://www.dbc.wroc.pl/dlibra/docmetadata?id=2090&from=publication
  • Hans Poelzig in Breslau: Architektur und Kunst, 1900-1916. Ausstellungskatalog hg. v. Jerzy Ilkosz. Delmenhorst 2000.
  • Hochhäuser für Breslau: 1919-1932. Ausstellungskatalog hg. v. Jerzy Ilkosz u. Beate Störtkuhl. Delmenhorst 1997. 
  • Kähler, Gert: Route der Moderne: vom Welterbe Breslau zum Welterbe Dessau. Architektur 1900 - 1930. Berlin 2009.
  • Konwiarz, Richard und Bernhard Stephan: Die Baukunst Breslaus: ein architektonischer Führer. Breslau 1926.
  • Kuroczyński, Piotr: Die Medialisierung der Stadt : analoge und digitale Stadtführer zur Stadt Breslau nach 1945. Darmstadt 2011.
  • Lutsch, Hans: Die Kunstdenkmäler der Stadt Breslau. Breslau 1886.
  • Nielsen, Christine: Theo Effenberger 1882-1968. Architekt in Breslau und Berlin. Frankfurt am Main u.a. 1999.
  • Schieb, Roswitha: Breslau – Wrocław: ein kunstgeschichtlicher Rundgang durch die Stadt der hundert Brücken. Regensburg 2015.
  • Wingler, Hans Maria, Rolf Bothe und Hedwig Wingler: Kunstschulreform 1900-1933: dargestellt vom Bauhaus-Archiv Berlin an den Beispielen Bauhaus Weimar, Dessau, Berlin - Kunstschule Debschitz München - Frankfurter Kunstschule - Akademie für Kunst und Kunstgewerbe Breslau - Reimann-Schule Berlin. Berlin 1977. 

Interview-Projekte (Seminar)

Prof. Dr. Kathrin Peters

Donnerstags, 14:00 bis 16:30 Uhr
Grunewaldstr. 2-5, Raum 306 (Seminarraum)
Beginn: 20.04.2017

Ein Interview zu führen ist meist mit dem Wunsch verbunden, eine möglichst authentische Stimme aufzuzeichnen. Oder eine möglichst informierte. Nicht selten geht das schief. Weil, wer nah an etwas dran ist, nicht immer besonders gut über etwas nachdenken kann, weil man nicht die Antwort bekommt, die man sich erhofft hat oder weil Meinungen kundgetan werden, die nicht weit führen. Manchmal, wenn es gut läuft, entsteht auch etwas ganz anderes.
Im Seminar werden wir uns (Dokumentar-)Filme, Videoarbeiten und Texte anschauen, die sich in besonderer Weise mit Gesprächsformen auseinandersetzen bzw. sich ihnen aussetzen. Wir werden uns zudem mit Verfahren der Interviewführung und ihren Herausforderungen beschäftigen (Zeitzeugen, ethnologische/soziologische Methoden) sowie uns in der Herstellung eigener Gesprächsformate üben.Das Seminar findet in Kooperation mit dem Seminar „Dokumentarische Positionen: Interview” von Stefanie Gaus statt.

Leistungsnachweis: Aktive Teilnahme / Anfertigen eines eigenen Interviews plus Reflektion
Zielgruppe: BACHELOR & MASTER VK

Gender und Medien (Seminar)

Prof. Dr. Kathrin Peters

Mittwochs, 16:00 bis 18:00 Uhr
Grunewaldstr. 2-5, Raum 311 (Seminarraum GWK)
Beginn: 19.04.2017

Gender, Identitätspolitik, Trans-Toiletten – es ist nicht gerade so, als ob das derzeit vernachlässigte Themen wären. Gerade das Bashing von allem, was mit Gender zu tun hat, ist dem Seminar Anlass, ein paar Dingen auf den Grund zu gehen.
Ausgangspunkt des Seminars sind verschiedene aktuelle Szenarien, anhand derer sich untersuchen lässt: Wo und wie sind Geschlechterbilder in Medien wirksam? Und wie strukturieren Geschlechterverhältnisse umgekehrt Wahrnehmungen, Darstellungen und Vorstellungen?
Da dies aktuelle Fragen sind, die seit einigen Dekaden gestellt werden, beschäftigen wir uns in einem zweiten Schritt mit historischen, theoretischen und künstlerischen Debatten zum Verhältnis von Gender und Medien.
Leistungsnachweis: aktive Teilnahme
Zielgruppe: BA / MA

Freiräume in der Stadt (Seminar)

Prof. Dr. phil. Dipl.-Ing. Gabriele Schultheiß-Block  

Donnerstags, 17:00 - 18:30 Uhr 
Hardenbergstr. 33, Raum 336 (Seminarraum)
Beginn: 20.04.2017  

Es gibt eine konzeptionelle Schnittmenge zwischen Architektur und Landschaftsarchitektur, die damit zusammenhängt, dass sich beide nicht nur, aber auch mit der Idee des Raumes beschäftigen, mit der des umschlossenen Raumes die Architektur, mit der des zum Himmel hin offenen Raumes die Landschaftsarchitektur. Es gibt aber auch eine konkrete materielle Schnittstelle. Da, wo der einzelne Baukörper Reichweiten in seinen Umgebungsraum beansprucht, und da, wo ein Ensemble von mehreren Baukörpern die Figur eines Leerraumes definiert oder markiert. In beiden Fällen ist es die Aufgabe der Landschaftsarchitektur, den jeweiligen Freiraum, die Außenanlage eines Gebäudes oder den städtischen Platz, mit ihren spezifischen Mitteln räumlich zu entwickeln und so zu gliedern und auszustatten, dass sich die Nutzer gerne und mit ästhetischem Gewinn darin - oder darauf - aufhalten. 

Unser Fachgebiet bietet den Studierenden im Modul 13 die Möglichkeit, ihren Fokus zu verschieben und sich konzentriert mit den Fragen, Problemen und Prinzipien der räumlichen Gestaltung eines Raumes ohne Dach zu beschäftigen. Die Veranstaltung besteht aus Entwurfsübungen, die sich mit zwei städtischen Plätzen befassen, die beide vor der Haustüre der UDK liegen: mit dem Steinplatz, dessen stadträumlich präzise definierte Figur dem raumästhetischen Paradigma der traditionellen europäischen Stadt entspricht, und mit dem Ernst-Reuter-Platz, der, markiert durch die offene durchlässige Konfiguration skulptural aufgefasster Baukörper, dem raumästhetischen Paradigma der Moderne bzw. Nachkriegsmoderne zugehört. Die Entwurfsübungen werden begleitet von Vorlesungen zum Thema. 

Kunst und Design in der Epoche der Fake News (Textseminar)

Prof. Dr. Judith Siegmund

Freitags, 10:00 bis 13:00 Uhr 
Lietzenburger Str. 45
Beginn: 21.04.2017

„Doch aktuelle Erfahrungen, etwa mit Alternative Facts, lassen künstlerische Mischformen aus Fakten und Fiktion oder die Montage kontextlosen Dokumentarmaterials stark an subversivem Charme und erhellendem Witz verlieren.”
Brigitte Werneburg zur Ausstellung Forum Expanded in der Akademie der Künste, taz, 17. 02. 2017

Mit der Rolle von Kunst und von Design in der Demokratie beschäftigen sich viele Positionen der politischen und ästhetischen Theorie, der Designtheorie und der Philosophie. Was aber passiert, wenn die Demokratie als etwas, worauf hin Kunst sich entwirft, so großen Veränderungen unterworfen wird, dass dies auch für die Selbstpositionierung der Künste und des Designs Konsequenzen hat?

Trumpismus, Rechtspopulismus und Neoliberalismus schaffen „Alternative Fakten”, sie produzieren in einem neuen Ausmaß „Fake News”. – Welche Konsequenzen haben diese für das Selbstverständnis von Design und Kunst, in denen das Fiktive seit der Moderne eine Rolle spielt? In dem Textseminar wollen wir ausgehend vom Begriff der Postdemokratie, den Colin Crouch 2003 entworfen hat, die „Neigung des Neoliberalismus” diskutieren, „die Manipulation von Informationen und die Diskreditierung von Fachwissen zu befördern”. Wir vergleichen Texte zum Neoliberalismus mit der Totalitarismustheorie von Hannah Arendt um dann im Fortgang des Seminars zu fragen, welche künstlerischen Strategien sowie theoretischen Bestimmungen künstlerischen und gestalterischen Handelns sich aus dieser veränderten Situation ergeben können.

Vorläufige unvollständige Literaturliste:
- Hanna Arendt: Das zeitweilige Bündnis zwischen Mob und Elite, in Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft
- Judith Butler: Folter und die Ethik der Fotografie – Denken mit Susan Sontag in: Raster des Krieges, Frankfurt a.M. 2010
- Judith Butler: Anmerkungen zu einer performativen Theorie der Versammlung, 2016. (Evtl.)
- Colin Crouch: Postdemokratie, Frankfurt a.M. 2008
- Colin Crouch: Das befremdliche Überleben des Neoliberalismus, Berlin 2011
- Colin Crouch: Die bezifferte Welt, Berlin 2015

für Gast- und Nebenhörer zugelassenfakultätsübergreifende Veranstaltung
Es handelt sich um ein Textseminar, daraus folgt: Die Bereitschaft zur vorbereitenden Lektüre ist erforderlich für die Seminarteilnahme.
Leistungsnachweis: Regelmäßige Teilnahme und 2 CP zusätzlich für schriftliche Hausarbeit.

Fakultätsübergreifende Veranstaltungen

Ein Semester mit Chantal Akermans Filmen (Seminar)

Madeleine Bernstorff

Einzeltermin Einführung: 19.04.2017, Mi.14:00 bis 16:00 Uhr, Grunewaldstr. 2-5, Raum 123 26.04.2017 weitere Termine jeweils 14 bis 18 Uhr:
26.04.2017, 10.05.2017, 24.05.2017, 07.06.2017, 21.06.2017, 05.07.2017
Grunewaldstr. 2-5, Raum 123 (Arslan)

 

Eine «Widerstandskämpferin gegen das Kino der Gefälligkeiten» nannte sie Jean-Luc Godard einmal. Mit mehr als 40 Filmen/Videoarbeiten (Essay und Slapstick, Musical und Monumentalkammerspiel, Komödie und Dokumentarfilm) und Installationen ging sie einen Weg, der gleichzeitig komplex und konzeptuell mit der visuellen und auditiven Sprache des Kinos experimentiert wie auch tief im Autobiografischen basiert ist. Und dies auf eine Weise, die die Zuschauenden mit ihrer eigenen Wahrnehmung konfrontiert, und einen großzügigen Raum für Erinnerung, Migration und Trauma öffnet. Sie arbeitet mit Dauer und mit Spannung, mit Gesang und mit Tanz, mit Abstraktion und Überraschung, und mit einem atemberaubenden Eigensinn.

Das Semesterprogramm diskutiert Chantal Akermans Werk im Kontext ihrer Zusammenarbeiten mit der Kamerafrau Babette Mangolte und der Cutterin Claire Atherton, mit dem Autor Eric de Kuyper und dem Künstler Robert Fenz, mit den Schauspielerinnen Delphine Seyrig und Aurore Clement genauso wie mit den Inspirationen durch das philosophische Werk von Emmanuel Levinas oder Michael Snows Filme. Und ihren Einfluß auf andere Regisseur_innen wie Sofia Coppola, Gus Van Sant, Kelly Reichardt... (siehe zb. „The Director’s Director: Chantal Akerman“ https://mobile.nytimes.com/2016/03/27/movies/the-directors-director-chantal-akerman.html?_r=0&referer=https%3A%2F%2Ft.co%2F9vw4UR6zRQ)

 

DESTRUCTION/NOVELTY: THE HISTORY AND POLITICS OF ARTISTIC MANIFESTOS (Hauptseminar)

Mag. Bruno Besana, PHD Ozren Pupovac

Details: tba

The manifestos which marked the 20th century - whether in the registers of art, politics, science or philosophy - all implied an affirmation of the creative vocation of destruction: the new, a radical commencement or production necessarily implies, as its very condition of possibility, a fracture with, or a wholesome erasure of the past. Beside the affirmative declaration of novelty, there is always a necessity for the negative passing of the judgment on the old, articulating a need destroy, to create a void. And yet, at a closer look, destruction here does not only seem to play the function of a pars destruens, the peremptory aspect of action, where a 'clearing of space' is to be finally complemented by a positive imposition of a new substantiality; rather, in their most radical instantiations, these radical manifestos and their political, scientific, artistic and philosophical projects actively sought to affirm the possibility of creating in and from within destruction, of making something from and of the void. Through a provisional mapping of the fate of the various instantiations of the artistic 'avant-gardes' - from the Italian and Russian futurisms, and especially the zaum 'transrational poetry', to suprematism and surrealism, as well as the different attempts of the 50s, 60s and 70s, including Fluxus, the project of Archizoom, as well the work of Gordon Matta-Clark and John Cage - we will try to expose such different constructive aspects of the making of the void: in the sense of the affirmative consequences of breaks with representation and the withdrawals of the subject, of radical self-referentiality and attempts to compose upon and of nothingness, and ultimately of efforts of destroying of the work itself.The course is geared towards Masters students, who have a firm grasp of the history of aesthetic theory and debates in contemporary social and political philosophy. The lectures and discussions will be held in English, although the principle literature may be accessed in other languages as well (German and French, for instance). This seminar is a part of Fiat Vacuum! a long term research project conceived with the aim of introducing new perspectives on the theme of the void as it appears in contemporary fields of art, architecture, politics and philosophy.

JACQUES DERRIDA: MEMOIREN EINES BLINDEN (Seminar)

 Prof. Dr. Alexander Düttmann, Prof. Dr. Karlheinz  Lüdeking 

Mittwochs, 16:00 bis 18:00 Uhr
Hardenbergstr. 33, Raum 150
Beginn: 19.04.2017
Auch für Anfänger geeignet.

Kommentar - Prof. Dr. Düttmann: In diesem Seminar werden wir uns der Ausstellung zuwenden, die der Philosoph Jacques Derrida in den frühen neunziger Jahren im Louvre kuratiert hat und den umfangreichen Begleittext lesen, den er bei dieser Gelegenheit geschrieben hat. Thema von Ausstellung und Text: das Verhältnis von Blindheit, Malerei und Zeichnung.

Kommentar - Prof. Dr. Lüdeking: Vom 26. Oktober 1990 bis zum 21. Januar 1991 zeigte der Louvre in Paris eine Ausstellung, die Jacques Derrida aus den Beständen der Graphischen Sammlung sowie einigen Leihgaben anderer Museen zusammengestellt hatte. Bei der Auswahl hatte er völlig freie Hand gehabt, und sie wurde nicht so sehr von historischen, sondern von systematischen Fragen geleitet. Derrida interessierte sich besonders für eine Paradoxie, mit der man konfrontiert wird, wenn man versucht, sich selbst zu porträtieren. Sie besteht darin, dass man sich selbst gar nicht sehen kann, wenn man sich zeichnet, weil man nur dann zeichnen kann, wenn man den Blick von sich abwendet. Zu diesem Problem entwickelt Derrida ein Streitgespräch mit sich selbst, in der er sich und seine Leser mit einem Feuerwerk von Aphorismen, Geistesblitzen, Gedanken und Argumenten überrascht, die beharrlich um das Thema des "Sich-Selbst-(Nicht)-Sehen-Könnens" kreisen. Derridas Überlegungen wurden in dem Katalog zu seiner Ausstellung publiziert, der heute, nach sechsundzwanzig Jahren, naturgemäß längst vergriffen und zu einem teuren Sammlerstück geworden ist. Allen, die an diesem Seminar teilnehmen, wird jedoch eine Reproduktion der deutschen Übersetzung zur Verfügung gestellt, die auch sämtliche Abbildungen des Originals enthält und daher als Grundlage für unsere Diskussion höchst hilfreich sein wird.

Auch für Gast- und Nebenhörerinnen und Gast- und Nebenhörer geeignet.
Lektüre: Jacques Derrida, Memoiren eines Blinden (Wilhelm Fink Verlag)

WEHT DER GEIST NOCH, WO ER WILL? EIN BLICK AUF LITERATUR, FILM UND PHILOSOPHIE IM ZWANZIGSTEN JAHRHUNDERT (Hauptseminar)

Prof. Dr. Alexander Düttmann

Donnerstags,12:00 bis 14:00 Uhr
Hardenbergstr. 33, Raum 110
Beginn: 20.04.2017

Alain Badiou stellt in seinem Buch über das zwanzigste Jahrhundert fest, daß nach dem gemeinsamen Verschwinden Gottes und des Menschen beide am Anfang des einundzwanzigsten Jahrhunderts sich wieder einfinden. Man spricht nun unentwegt von Menschenrechten und der Rückkehr des Religiösen. Was hat es also im zwanzigsten Jahrhundert mit dem Verschwinden Gottes auf sich, das man vielleicht gar nicht von dem des Menschen trennen kann? Das Seminar geht dieser Frage nach, indem es sich Gedichten, Romanen, Theaterstücken, Filmen, philosophischen und theologischen Texten zuwendet (Wittgenstein, Gide, Rilke, Benn, Graham Greene, Julien Green, Sartre, Bresson, Bergman, Pasolini, Blumenberg, Deleuze und von Balthasar).

Übersicht:
20.4.: Einführung: Ludwig Wittgenstein, Lectures on Religious Belief
27.4: André Gide, Die Rückkehr des verlorenen Sohnes
4.5: Gedichte von Rainer Maria Rilke und Gottfried Benn
11.5: Gilles Deleuze, "Das Denken und der Film" (aus: Kino 2. Das Zeitbild)
18.5: Robert Bresson, Das Geld (L'argent)
1.6: Pier Paolo Pasolini, Il Vangelo secondo Matteo (Das Matthäus-Evangelium)
8.6: Ingmar Bergman, Nattvardsgästerna (Winterlicht)
15.6: Jean-Paul Sartre, Huis Clos (Geschlossene Gesellschaft) + Hans-Urs von Balthasar, Kleiner Diskurs über die Hölle
22.6: Graham Greene, Das Ende einer Affäre (The End of the Affair)
29.6: Julien Green, Chaque homme dans sa nuit (Jeder Mensch in seiner Nacht)
6.7: Thomas Mann, Der Erwählte
13.7: Hans Blumenberg, Matthäuspassion
20.7: Diskussion

LIEBE UND SCHICKSAL (Hauptseminar)

Prof. Dr. Alexander Düttmann

Mittwochs, 18:00 bis 20:00 Uhr
Hardenbergstr. 33, Raum 150
Beginn: 19.04.2017

In diesem Seminar werden wir zunächst Hegels frühe Fragmente zum "Geist des Christentums" lesen und dabei besonders auf die kritische Darstellung einer Nächstenliebe achten, die ein Schicksal, das sich gegen uns auflehnt, versöhnen soll. Wie entsteht Schicksal? Gelingt es der Nächstenliebe, die Schicksalhaftigkeit des Daseins zu überwinden? Im letzten Teil des Seminars wenden wir uns drei Verfilmungen von Dostojewskis Novelle "Weiße Nächte" zu, in der es ebenfalls um das Verhältnis von Liebe und Schicksal geht. Es handelt sich um die Filme "Le notti bianche" von Luchino Visconti, "Quatre nuits d'un rêveur" von Robert Bresson und "Two Lovers" von James Grey.
Lektüre: G.W.F. Hegel: "Der Geist des Christentums" (Suhrkamp Verlag oder Meiner Verlag)
Fjodor Dostojewski: "Weiße Nächte"

ALAIN BADIOU: THEORIE DES SUBJEKTS (Hauptseminar)

Prof. Dr. Alexander Düttmann

Donnerstags, 10:00 bis 12:00 Uhr
Hardenbergstr. 33, Raum 150
Beginn: 20.04.2017

In diesem Seminar werden wir gemeinsam Badious erstes großes und anspruchsvolles Buch lesen und diskutieren, die Theorie des Subjekts (1982).
Lektüre: Alain Badiou, Theorie des Subjekts (Diaphanes)
Bemerkung:Hauptseminar, nicht für Anfänger geeignet.

Dokumentarische Positionen "Interview" (Seminar)

Stefanie Anke Gaus

Donnerstags, 10:00 bis 13:00 Uhr
Grunewaldstr. 2-5, Raum 23 (Arslan)
Beginn: 20.04.2017

Filmliste und Literaturverzeichnis zu Beginn des Semesters.
Voraussetzungen: praktische Grundlagen Kamera/Ton
Leistungsnachweis: Erstellung einer praktischen Arbeit

INTERVIEW_BASED: Das journalistische Interview, das narrative Interview, das ethnologische Interview, das soziologische Interview - inklusive dem "verstehendem Interview". Im Seminar differenzieren wir Formen und Methoden des Interviews in verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen und angewandten Bereichen und hinterfragen deren mögliche Aneignung in dokumentarischen und künstlerischen Projekten. Eine Reihe von unterschiedlichen Herangehensweisen - im Bereich des dokumentarischen Films z. B. Eberhard Fechner, Marcel Ophüls oder Anja Salomonowitz - bieten den Ausgangspunkt zu Diskussion sowie Anregung zu gemeinsamen Übungen/ Workshops und zu eigenen Arbeiten. In der Position als Fragende wie als Befragte. Mit Gästen aus Theorie und Praxis (u.a. Anja-Christin Remmerts und Stefan Hayn).
Das Seminar findet in Kooperation mit dem Seminar "Interview Projekt" von Prof. Dr. Kathrin Peters statt.

Theorie und Geschichte des Theaters: "Body Politics: Körper im Theater" (Vorlesung)

Prof. Dr. Barbara Gronau

Mittwochs, 18:15 bis 20:30 Uhr
Fasanenstr. 1 B, Raum 322
Beginn: 26.04.2017

Im Mittelpunkt der Vorlesung steht der Körper als zentrales Medium der Darstellenden Künste. Ausgehend von der Idee einer "Theatergeschichte als Körpergeschichte" werden einschlägige Theorien, Konzepte und künstlerische Positionen von der Antike bis zur Gegenwart vorgestellt. Im Fokus steht dabei zum einen die Frage, wie zu welcher Zeit Körperlichkeit überhaupt verstanden wurde und welche Funktion die Darstellenden Künste in der Verbreitung dieser Vorstellungen eingenommen haben. Darüber hinaus geht es um die subversiven Potentiale des Theaters, mit denen gängigen Körpernormen überschritten, ironisiert und kritisiert wurden.

Selbstentwürfe - Fremdentwürfe. Mediale Inszenierungen von Künstlertum (Vorlesung)

Prof. Henrike Haug

Donnerstags, 12:00 bis 14:00 Uhr
Hardenbergstr. 33, Raum 151
Beginn: 20.04.2017

Unsere Vorstellungen von Künstler*innen sind - genauso wie Werke der Kunst - vielfach Ergebnis eines bewussten und gesteuerten Entwurfsprozesses, und dies nicht erst seit dem 19. Jahrhundert. Die Vorlesung erzählt von der medialen Inszenierung von Künstlertum in Wort und Bild seit der Antike und analysiert dabei vertraute Muster, nach denen und mit denen sich Maler*innen, Bildhauer*innen, Graphiker*innen, Architekt*innen, Goldschmiede und andere Gruppen verorten, beschreiben, vermarkten und beurteilen (lassen) konnten. Die Motivik des "Künstlers" umfasst dabei das virtuose Genie, den brütenden Melancholiker, den geltungsbewussten Höfling, den geistreichen Nonkonformisten oder auch den gewalttätigen Schöpfer; hinzu kommen die begrenzten Rollenangeboten, die lange Zeit den Künstlerinnen zur Verfügung standen: die monströse Unnatürlichkeit einer schöpferischen Frau, die "natürlich" nur Form empfangen, aber selbst keine formalen Impulse geben konnte und damit verbunden die kleinen, akribischen Formate, die textilen Künste. In der Vorlesung sollen Selbst- und Fremdzeugnisse analysiert werden: Eine wichtige Quelle bieten die in vielfältigen Formen überlieferten Selbstbildnisse als genuines Medium, in dem künstlerisches Werk und Bild miteinander verschmolzen - und das die Künstler*innen als ihr eigentliches Ausdrucksmittel lancieren konnten, zur Selbstvergewisserung, als Studienobjekt, zur Rechenschaft und für die Erschaffung des öffentlichen Bildes. Aber ebenso interessieren Erzählungen vom Künstler, seien es antike Anekdoten, Künstlerlegenden, wissenschaftliche Monographien und weitere Formate, die eine vermeintliche Verschmelzung von Werk und Leben behaupten, in Teilen eine psychologisierende Ausdeutung des Œuvres suchen und zur Aneignung des Künstlers einladen.

Gold, Material, Farbe, Wert (Seminar)

Prof. Henrike Haug

Dienstags, 10:00 bis 12:00 Uhr
Hardenbergstr. 33, Raum 151, am 25.04.17 in Raum 150
Beginn: 18.04.2017

Das Seminar stellt das Material und die Farbe 'Gold' in den Mittelpunkt und untersucht in diachroner Perspektive, welche Aufgaben und Bedeutungen diesem zugleich wertvollen und nutzlosen Werkstoff zwischen Spätantike und Gegenwart zugesprochen wurden. Dabei geht es um die Analyse der Materialästhetik, um Positionen zwischen der Bewunderung des überirdischen, quasi göttlichen Glanzes und der Ablehnung des kostbaren und eitlen Materials. Untersucht werden Mosaiken, die mit funkelndem Goldgrund das Kirchengebäude schmücken und Reliquiare, die als goldene Hüllen der Heiligen als deren Ersatzkörper fungieren. Wir beschäftigen uns mit dem Goldgrund in der Malerei und der Buchkunst und der Frage, wie weit Gold als 'Farbe' - Leon Battista Alberti folgend - mit Mitteln der Malerei nachgeahmt werden kann und soll. Und fragen nach der zeitlichen Abhängigkeit und den Voraussetzungen von Farb-/Materialbeurteilungen, wenn ab der frühen Neuzeit Gold als Material für Künstler*innen marginalisiert wird - und in welchen Formen es zwischen dem 17. und 21. Jahrhundert dennoch Verwendung findet.

Einführende Literatur:
- Beer, Ellen J.: Marginalien zum Goldgrund, in: Zeitschrift für Kunstgeschichte 46 (1983), S. 271-286.
- Der Wert des Goldes - der Wert der Golde, (= Sonderband der Zeitschrift für Kunstgeschichte, 79. 2016), hrsg. Iris Wenderholm und Anna Degler.
- Filz, Fett, Honig, Gold, Blut. Zur Material-Ikonografie von Joseph Beuys, hrsg. Barbara Strieder, Bedburg-Haug: Stiftung Museum Schloss Moyland, 2008.
- Lexikon des künstlerischen Materials. Werkstoffe der modernen Kunst von Abfall bis Zinn, hrsg. Monika Wagner, Dietmar Rübel und Sebastian Hackenschmidt, München: Beck, 2010.
- Reudenbach, Bruno: Gold ist Schlamm. Anmerkungen zur Materialbewertung im Mittelalter, in: Material in Kunst und Alltag, (= Hamburger Forschungen zur Kunstgeschichte 1), hrsg. Monika Wagner und Dietmar Rübel, Berlin: Akademie-Verlag, 2002, S. 1-12.
- Wenderholm, Iris: Aura, Licht und schöner Schein. Wertungen und Umwertungen des Goldgrunds, in: Geschichten auf Gold. Bilderzählungen in der frühen italienischen Malerei, (= Ausst. Kat. Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin), hrsg. Stefan Weppelmann, Berlin: SMB-DuMont, 2005, S. 100-113.
- Zorach, Rebecca: Gold. London: Reaktion Books, 2016.

1230-1330: Die Wende? Italienischen Malerei und Plastik zwischen 1230 und 1330 (Übung)

Prof. Henrike Haug

Mittwochs, 10:00 bis 12:00 Uhr
Hardenbergstr. 33, Raum 151
Beginn: 19.04.2017

Das Narrativ der abendländischen Kunstgeschichte kennt den Neuanfang der modernen Kunst nach den entsetzlichen Verwerfungen des Mittelalters durch Gründungsheroen wie Giotto di Bondone (1267-1337) in der Malerei und Nicola Pisano (1205/07-1278) in der Skulptur. Diese Übung - die in Teilen im Seminarraum, in Teilen vor den Originalen in der Gemäldegalerie und dem Bode-Museum durchgeführt wird - beschäftigt sich mit ausgewählten Werken der italienischen Kunst in einem Zeitraum von hundert Jahren, um nach den Brüchen und den Traditionen, den Revolutionen und Evolutionen sowie der Erzählungen von "Mittelalter" und "Renaissance" in der Kunstgeschichte zu fragen. Wir arbeiten dabei mit bekannten Begriffen wie Naturalismus und Antikenrezeption, untersuchen die Entwicklung neuer Bildaufgaben, die "Erfindung" von Künstlerpersönlichkeit und diskutieren dabei die Bedeutung des erkennbar großen Wirkungsrahmens dieser erstmalig biographisch besser fassbaren Künstlergeneration, die für den Stauferhof in Süditalien, die neuen Bettelorden der Dominikaner und Franziskaner, für den Papst in Avignon, aber auch für große Städte, wie Pisa und Florenz, gearbeitet hat. Wir fragen nach dem, was neu wird, was alt bleibt und welche Verschiebungen stattfinden - und wie wir das beurteilen und bewerten wollen, was zwischen 1230 und 1330 in der Kunst Italiens passierte.

Einführende Literatur: 

- Büttner, Frank: Giotto und die Ursprünge der neuzeitlichen Bildauffassung. Die Malerei und die Wissenschaft vom Sehen in Italien um 1300, Darmstadt: WBG, 2013.

- Calò Mariani, Maria Stella: Friedrich II und die Skulptur im Königreich Sizilien, in: Die Staufer und Italien. Drei Innovationsregionen im mittelalterlichen Europa, (= Ausst. Kat. Mannheim, Reiss-Engelhorn Museum, 2010/2011), hrsg. Alfried Wieczorek, Bernd   Schneidmüller und Stefan Weinfurter, Darmstadt: WBG, 2010, Band 1: Essays, S. 138–149.

- Cassidy, Brendan: Artists and diplomacy in late medieval Tuscany. The case of Giotto, Simone Martini, Andrea Pisano, and others, in: Gesta 51 (2012), Heft 2, S. 91-110.

-Löhr, Wolf-Dietrich: Von Gottes ”I” zu Giottos ”O”. Schöpferhand und Künstlerkörper zwischen Mittelalter und Früher Neuzeit, in: Auge und Hand. hrsg. Johannes Bilstein und Guido Reuter, Oberhausen: ATHENA, 2011, S. 51–76.

- Poeschke, Joachim: Die Sieneser Domkanzel des Nicola Pisano. Ihr Bedeutung für die Bildung der Figur im stile nuovo der Dantezeit, Berlin: De Gryter, 1973.

Bildertexte. Die Illustrationen zur `Göttlichen Komödie´ von Dante Alighieri (Hauptseminar)

Prof. Henrike Haug

Dienstags, 12:00 bis 14:00 Uhr
Hardenbergstr. 33, Raum 151, am 25.04.17 in Raum 150
Beginn: 18.04.2017

Der Florentiner Dichter Dante Alighieri (1265-1321) verfasste im Exil eines der Hauptwerke der Weltliteratur, seine Commedia. In dieser Erzählung reist er, begleitet vom römischen Autoren Vergil, durch die Hölle (Inferno), besteigt den Läuterungsberg (Purgatorio/Fegefeuer) und wird dann - da Vergil als Heide der Eintritt versagt bleibt - von seiner verstorbenen Geliebten Beatrice durch das Paradies zur visio Gottes geführt. Auf dieser Reise trifft er viele bedeutende Personen der Geschichte und entwirft dabei eine umfassende Analyse der politischen, religiösen und sozialen Situation seiner Zeit. Schon früh haben sich bildende Künstler der Aufgabe gestellt, dieses 'heilige Gedicht' mit Bilder zu begleiten, es zu schmücken, erklärend zu illustrieren oder auch neue Lesarten und Gegenentwürfe zu präsentieren. Das Seminar ist ein Lektürekurs, in dem Teile der Divina Commedia gelesen werden und in dem wir zugleich die künstlerischen Auseinandersetzungen mit diesem Werk vom 14. Jahrhundert an über Sandro Botticelli, John Flaxman, dem Höllentor von Auguste Rodin, bis zu Robert Rauschenberg, Graphic Novels und einem Ego-Shooter analysieren werden. Gelesen wird die deutsche Übersetzung von Karl Vossler.

Einführende Literatur:

- Dantes Göttliche Komödie. Drucke und Illustrationen aus sechs Jahrhunderten, (= Ausst. Kat. Berlin, Kunstbibliothek und München, Schackgalerie, 2000), hrsg. Lutz Malke, Leipzig: Faber & Faber, 2000.

- Engel, Hendrik: Dantes Inferno. Zur Geschichte der Höllenvermessung und des Hölltentrichtermotivs, München: DKV, 2003.

- Hartmann, Wolfgang: Die Wiederentdeckung Dantes in der deutschen Kunst. J. H. Füssli; A. J. Carstens; J. A. Koch, [Dissertation Bonn : Friedrich Wilhelms-Universität, 1969].

- Pope-Hennessy, John: Paradiso. The illuminations to Dante's Divine Comedy by Giovanni di Paolo, London: Thames & Hudson, 1993.

- Pyle, Eric: William Blake's illustrations for Dante's 'Divine Comedy'. A study of the engravings, pencil sketches and watercolors, Jefferson: McFarland, 2015.

- Smith, Graham: Rauschenberg's modern infernos for Life Magazine, in: Visual resources 32 (2016), Nr. 1-2, S. 145-168.

- Stolz, Barbara: Gesetz der Kunst - Ordo der Welt. Federico Zuccaros Dante-Zeichnungen, Hildesheim: Georg Olms Verlag, 2011.




DESIGN / AGENCY (Seminar)

Prof. Timothée Ingen-Housz, Christine Wilke

Donnerstags, 16:00 bis 20:00 Uhr
Grunewaldstr. 2-5, Raum 122
Beginn: 27.04.2017

What does it mean to be creative in the creative industry today? What kind of "aesthetic agency" can a designer expect to enjoy when working within strategic constraints? As creative industries evolve under the pressure of digital transformations, designers must adapt their methods and working habits to match the realities of a changing landscape. Our purpose is to investigate the agency ecosystem and study how professional creative work is conceived, iterated and delivered in constant negotiations between strategist, creative directors, clients, texters, coders, and data analysts. We will experiment with ethnographic miniatures, interview various actors of Berlin's creative industries, and explore the current practices of strategic design as to better speculate on possible alternatives and prototype our own utopic model. Can we design a new "agency"?

Language – Dialog – Network. Vilém Flusser’s pre-telematic thoughts

Anita Jóri

 

Montags, 10:00 bis 14:00 Uhr, 14-täglich

GRU 208 (Flusser-Archiv)
Beginn: 26.04.2017

SE, Creditpoints: 3/5, Semester: 2-7

Denken und Dichten in dürftiger Zeit. Heidegger liest Hölderlin, 1934-1942 (Hauptseminar)

Dr. Elad Lapidot

Donnerstags, 14:00 bis 16:00 Uhr
Hardenbergstr. 33, Raum 150
Beginn: 20.04.2017

Hölderlinlektüren spielen in Heideggers Denken eine zentrale Rolle. Für Heidegger ist Hölderlin der einzige Abendländische, der über die abendländische Metaphysik hinaus denken vermag. In seinen Hölderlinlektüren, so sagte Heidegger nach dem Zweiten Weltkrieg, hat er seine Kritik des Nationalsozialismus entfaltet. In diesem Seminar werden Heideggers Hölderlin-Lektüren der Kriegszeit, 1934-1942, gelesen und diskutiert.

Kunst-Wissen-Komplex. Möglichkeiten künstlerischer oder künstlerisch-edukativer Forschung (Seminar)

Prof. Dr. Nanna Lüth

Einzeltermin am 25.04.2017
Di.12:00 bis 13:00 Uhr
Hardenbergstr. 33, Raum 102
Vorbesprechung - Informationenen über die genauen Termine (2 x Di und Wochenende 23. - 25.06.17)

 

Künstlerisches Forschen und Lernen ist ein kontrovers diskutiertes Themenfeld. Wir werden uns aktuellen Möglichkeiten einer „art based research” mit verschiedenen Beobachtungs- und anderen Übungen, Medien und Texten zuwenden. Dabei werden wir an der grundlegenden Frage arbeiten, wie aus der Perspektive der Teilnehmenden ein hegemoniekritisches, ironisches und dekonstruktives künstlerisches Forschen und Lernen aussehen sollte. Experimentelle Antworten darauf werden entworfen, getestet, dargestellt, aufgeführt, debattiert. Die unterschiedlichen Erfahrungen der Studierenden der beiden beteiligten Kunsthochschulen ermöglichen einen differenzierenden Austausch und Analyse von institutionellen Programmen sowie den damit verbundenden Auffasssungen von Kunst und Wissen, die in kleinere oder größere konkrete Utopien* münden können (* vgl. Irene Schütze 2016, www.kunsttexte.de). 

Die Veranstaltung findet gemeinsam mit Prof. Dr. Linda Hentschel und Studierenden der Kunsthochschule Mainz im Gutshof Sauen/Brandenburg statt: https://www.udk-berlin.de/service/standorte-der-udk-berlin/gutshof-sauen/.

Teilnahmebegrenzung: max. 15

 

Französische Malerei des 19. Jahrhunderts (Seminar)

Prof. Dr. Karlheinz Lüdeking

Einzeltermine am: 18.04.2017,  23.05.2017, 30.05.2017, 06.06.2017, 13.06.2017
jeweils 16:00 bis 18:00 Uhr
Hardenbergstr. 33, Raum 149 (Dozentenraum Dr. Lüdeking)

Die Lehrveranstaltung besteht aus zwei Teilen. Ende September gibt es eine Exkursion nach Paris, die durch fünf Seminarsitzungen in Berlin vorbereitet wird. Da es in den Museen von Paris bekanntlich Kunst aus allen Zeiten und aus allen Gebieten der Erde zu sehen gibt, scheint es sinnvoll, unsere Aufmerksamkeit auf einen besonders geeigneten Bereich einzugrenzen. Dafür bietet sich die französische Malerei des 19. Jahrhunderts an, die damals international führend war. Hierauf wird sich unser Hauptinteresse richten, was wiederum dazu anregen wird, auch die Kunst aus der Zeit davor und danach genauer in den Blick zu nehmen. Die Zahl der Teilnehmenden ist auf zehn Personen begrenzt. Jede dieser Personen wird sich bis zur Exkursion eingehend mit dem Œuvre eines Künstlers (oder der einzigen Künstlerin) beschäftigen, so dass sie vor Ort in den verschiedenen Museen alle Fragen zu den konkreten Werken beantworten kann. Die Sitzungen in Berlin dienen dazu, sich schon vorab mit den unterschiedlichen künstlerischen Konzeptionen vertraut zu machen. Hierzu sind in der Vorlesungszeit fünf Termine vorgesehen, jeweils dienstags von 16 bis 18 Uhr, zuerst am 18. April sowie nach einem Intervall von fünf Wochen am 23. Mai (mit Ingres, Géricault und Delacroix), am 30. Mai (mit Courbet und Degas), am 6. Juni (mit Manet, Monet und Seurat) und am 13. Juni (mit Moreau und Bonheur). In Paris treffen wir uns am Montag, den 25. September, um 16:00 Uhr c.t. in der traditionsreichen Gaststätte La Palette (43, rue de Seine), wo die Exkursion am Samstag, 30. September, um 16:00 Uhr s.t. auch endet.

Während der Vorlesungszeit sind fünf Termine vorgesehen, zuerst am 18. April und dann nach einem Intervall von fünf Wochen am 23. Mai, am 30. Mai, am 6. Juni und am 13. Juni. Ende September gibt es eine Exkursion nach Paris. Wir treffen wir uns am Montag, den 25. September, um 16:00 Uhr c.t. in der Gaststätte La Palette (43, rue de Seine), wo die Exkursion am Samstag, 30. September, um 16:00 Uhr s.t. auch endet.

Foucault und Lacan über Las Meninas von Diego Velázquez (Hauptseminar)

Prof. Dr. Karlheinz Lüdeking, Dr. Rolf Nemitz

Mo.16:00 bis 18:00
Hardenbergstr. 33 - Ha33 - 150
Beginn: 24.04.2017

Im März 1966 erschien das Buch, das Michel Foucault weltberühmt machen sollte. Es trägt den Titel "Les Mots et les Choses" und beginnt mit einer Analyse des Gemäldes Las Meninas von Diego Velázquez aus dem Jahre 1656. Diese Bildanalyse dient als Ouvertüre, die auf die Argumentation des Buches vorbereitet, behält aber auch eine gewisse Eigenständigkeit, weshalb sie schon vorher, im Juli 1965, separat im Mercur de France publiziert werden konnte. Im Mai 1966 kam Jacques Lacan dann im Rahmen seines Seminars zum Thema L'objet de la psychanalyse auf Foucaults Deutung der Meninas zu sprechen, und bei der Sitzung am 18. Mai war dieser sogar persönlich zugegen. Es gibt von diesem Seminar verschiedene Mitschriften, aber keine offizielle Veröffentlichung. Bisher gibt es auch keine Übersetzung ins Deutsche. Für dieses Seminar wird Rolf Nemitz erstmals eine Übersetzung erstellen, die wir verwenden werden, um die komplexen Ausführungen von Foucault und Lacan zu dem berühmten Gemälde im Zusammenhang mit den neuesten Ergebnissen der kunsthistorischen Forschung zu rekonstruieren.
Wer teilnehmen möchte, sollte bereits über Grundkenntnisse der Schriften von Foucault und Lacan verfügen. Deshalb ist eine persönliche Anmeldung (zunächst per Email) unverzichtbar. Qualifizierte Gast- und Nebenhörerinnen sowie Gast- und Nebenhörer können sich ebenfalls bewerben.

Zwölf Filme, die Studierende an einer Kunsthochschule kennen sollten (Hauptseminar)

Prof. Dr. Karlheinz Lüdeking, Mag. Bert Rebhandl

Dienstags, 16:00 bis 18:00 Uhr
Hardenbergstr. 33, Raum 150
Das Seminar findet zum größten Teil im Gutshof Sauen statt: an den beiden Wochenenden vom 30. Juni bis zum 2. Juli sowie vom 7. bis 9. Juli.

An Kunsthochschulen werden immer wieder Seminare zu Filmen angeboten, die sich mit Leben und Werk berühmter Künstler oder - weitaus seltener - auch namhafter Künstlerinnen beschäftigen. Es gibt zum Beispiel Spielfilme über Michelangelo, Caravaggio, Rembrandt, Vermeer, Goya, Turner, van Gogh, Klimt, Pollock, Basquiat - sowie auch über Gentileschi und Kahlo. In diesen Filmen dominiert eine biographische Sichtweise, die wir in diesem Seminar vermeiden wollen. Stattdessen werden wir ein Dutzend Filme analysieren, die nicht deshalb interessant sind, weil sie das Glück und das Leid künstlerischer Arbeit zeigen, sondern deshalb, weil sie diese Arbeit selbst inspirieren könnten. Es geht also um Filme, die nicht allein aufgrund ihres Themas für Studierende an einer Kunsthochschule von Interesse sein dürften, sondern vor allem aufgrund ihrer anschaulichen Qualitäten. Zu den Filmen, die sich dabei in besonderer Weise anbieten, zählen - neben den "üblichen Verdächtigen" wie Antonionis Blow Up oder Godards Pierrot le fou - fast vergessenen Meisterwerke wie Je t'aime, je t'aime oder der ganz neue Animationsfilm Miss Hokusai. Die endgültige Liste der zwölf Filme wird in der ersten Sitzung festgelegt, die am Dienstag, den 2. Mai, von 16 bis 18 Uhr im Raum 150 stattfindet. Da zu jedem Film zwei Personen bestimmt werden, die jeweils eine kurze und prägnante Charakterisierung verfassen sollen, wäre 24 die optimale Anzahl von Teilnehmenden. Nach einer zur Recherche erforderlichen Pause findet das eigentliche Seminar dann an den beiden Wochen-enden vom 30. Juni bis zum 2. Juli sowie vom 7. bis zum 9. Juli im Gutshof Sauen, einem (etwa fünfzig Kilometer östlich gelegenem) Veranstaltungsort der Berliner Kunsthochschulen, statt. Dort werden wir jeweils am Freitag gegen 12:00 Uhr eintreffen, am Nachmittag zwei Filme ansehen und analysieren, am Samstag drei Filme analysieren und einen weiteren am Sonntagvormittag. Am Sonntagabend reisen wir zurück nach Berlin. Eine Abschlussdiskussion findet am Dienstag, den 11. Juli, wiederum von 16 bis 18 Uhr im Raum 150 statt.

Textile und künstlerische Praxis: "Gendering" am Bauhaus (Seminar)

Judith Raum

Do.14:00 bis 16:00 Uhr
Hardenbergstr. 33, Raum 004
Beginn: 20.04.2017

Die Avantgarde-Schule als Beispiel für Projektionen von Geschlechtsmerkmalen auf künstlerische Gattungen und Arbeitsweisen in der frühen Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts. Das Seminar beginnt mit einem vorweggenommenen Ausblick auf den zeitgenössischen Umgang weiblicher und männlicher KünstlerInnen mit dem Medium des Textilen, darunter meine eigene Position. Im Rahmen des Seminars können gern eigenen künstlerische Arbeiten, die im weitesten Sinne mit 'Textilem' zu tun haben, entwickelt werden, die wir dann gemeinsam diskutieren. Ab dem 2. Treffen betrachten wir in Text und Bild die sozialen und kulturellen Umstände der Entstehung der sogenannten Frauenklasse am Bauhaus Weimar ab 1919, mit der Walter Gropius dem großen Zustrom von Studentinnen an die neu eröffnete Schule begegnen wollte, denen, anders als im öffentlichen Bild des reformerischen Konzeptes des Bauhauses suggeriert, der Eintritt in die Architekturklasse und Zugang zu Lehrpositionen weitestgehend verwehrt war. Die jungen Frauen, die an das Bauhaus kamen, studierten mit wenigen Ausnahmen alle in der Textilwerkstatt. Im Diskurs der zeitgenössischen Kunstkritik, der von Bauhaus-Meistern wie StudentInnen übernommen wurde, überwiegte eine Einordnung des textilen Mediums als "feminin". Diese Tatsache betrifft nicht nur die Frauen: die Weberei wurde Männern damit quasi verleidet, von den männlichen Studenten wurde erwartete, in den 'schweren' Werkstätten zu studieren.In diesem Zusammenhang wurden auch Werke männlicher Künstler, etwa Paul Klee, der stark von dekorativen Elementen der angewandten, textilen Künsten beeinflusst waren, von zeitgenössischen Kunstkritikern und Ausstellungsmachern bewußt manipuliert, um das "Weibliche", das seiner Kunst scheinbar anhaftete, von der Rezeption seines Werkes abzustreifen.Neben kritischen Werkbetrachtungen lesen wir Texte aus der Hand von ProtagonistInnen, etwa Walter Gropius oder Gunta Stölzl, um uns der Geschlechterfrage an einer deutschen Kunstakademie um 1920 und wie sie auf das Verständnis künstlerischer und handwerklicher Gattungen ausstrahlte anzunähern. Zudem setzen wir uns mit genderbewußten Texten zeitgenössischer KunsthistorikerInnen auseinander, die das Gendering am Bauhaus behandeln, und vollziehen deren Analysen und Argumente nach, vor allem die Kritik an einem essentialistischen und identitären Verständnis von Material und Gattung.

Ökologisches Denken zwischen Wissenschaft und Kunst (Seminar)

Katja Rothe

Freitags, 10:00 bis 13:00 Uhr (14-täglich)
Einsteinufer 43-45, Raum 110
Beginn: 22.04.16

Im Seminar wird den verschiedenen gegenwärtigen Konzepten des Ökologischen in der Theorie und in der Kunst (Land und Environmental Art, Site Specific Performances, Animal Art, Ecocriticism  usw.) nachgegangen. Es werden die Wurzeln des „ökologischen Paradigmas“ (Hörl) in der Systemtheorie und der Kybernetik ebenso thematisiert wie sein Bezug zur Designtheorie und –praxis und die Verbindungen zu Bruno Latours politischer Ökologie sowie der Ökologie der Materialien von Tim Ingold. Dabei diskutieren wir in einem Team von UdK- und TU-Studierenden die oftmals harten Auseinandersetzungen der Künste und Wissenschaften mit den ökologischen Bewegungen. Nicht zu Letzt wird in dem Seminar die Beziehung zwischen den Künsten und der Wissenschaft unter den Zeichen des Ökologischen ausgelotet.

Um Voranmeldung wird gebeten: katja.rothe_ @udk-berlin.de

Skulptur Projekte Münster 1977-2007 (Teil I) (Seminar)

Bernhöft, Akiko, Dr. Ursula Ströbele

Mi.12:00 bis 16:00 Uhr
Hardenbergstr. 33, Raum 15
Einführung: 19.04.2017, 12-14 Uhr

Seit 1977 finden alle 10 Jahre die Skulptur Projekte in Münster statt, diesen Sommer zum fünften Mal. Klaus Bußmann, damaliger Kustos und späterer Direktor des Westfälischen Landesmuseums, initiierte zusammen mit Kaspar König diese Großausstellung von Skulptur im öffentlichen Raum anlässlich einer kontroversen Diskussion über George Rickeys kinetische Skulptur Drei rotierende Quadrate, die 1975 in einem Park in Münster aufgestellt worden war. International renommierte Künstler werden seitdem eingeladen, für die Skulptur Projekte im Stadtraum in situ eine künstlerische Arbeit zu realisieren. Mit wechselnden Teams kuratierte Kaspar König von Beginn an die temporäre Gruppenschau, wobei das diesjährige kuratorische Team aus Britta Peters, Marianne Wagner und Kasper König besteht. Der zweite Teil des Seminars ist als Exkursion nach Münster konzipiert (15. bis 18. Juni) und am 28.6. findet von 12-14 Uhr die Abschlusssitzung statt.Die Lehrveranstaltung besteht aus zwei, aufeinander aufbauenden Seminaren (Teil I und II). Dabei findet der historische Teil I in Berlin statt. Nach der Einführungsveranstaltung werden in vier Sitzungen à 4 Stunden die Skulptur Projekte von 1977 bis 2007 anhand einzelner Werkanalysen sowie des jeweiligen kuratorischen Konzepts besprochen. Zusätzlich erfolgt die gemeinsame Erarbeitung ausgewählter, medienspezifischer Grundlagentexte zur Skulptur. Die historische Rückschau erlaubt einen Überblick über das jeweilige bildhauerische Verständnis der Zeit.ACHTUNG: Da die Anzahl der Teilnehmenden auf 16 Personen (nur Studierende der UdK) begrenzt ist, wird für die Anmeldung eine verbindliche Zusage zu beiden Seminaren, d.h. für alle Termine sowohl in Berlin als auch in Münster, vorausgesetzt. In beiden Seminaren kann jeweils ein Schein erworben werden. Daher müssen alle TeilnehmerInnen jeweils ein Referat in Berlin und ein Referat in Münster halten.
Die TeilnehmerInnenplätze werden nach Reihenfolge der eingegangenen Bewerbungen per Email unter a.bernhoeft@udk-berlin.de vergeben. Bitte geben Sie bei der Anmeldung für beide Seminare jeweils drei präferierte Themenwünsche an. Ihre Teilnahme ist erst dann sicher, sobald wir uns verbindlich auf die Referatsthemen geeinigt haben. Falls Sie in diesem Semester eine Prüfung ablegen wollen, muss Ihr Referatstermin vor Prüfungsanmeldung liegen. Zur Prüfung selbst muss die schriftliche Ausarbeitung vorliegen.

Skulptur Projekte Münster 2017 (Teil II) (Seminar/Exkursion)

Akiko Bernhöft,  Dr. Ursula Ströbele

Einzeltermin: 03.05.2017, Mi.18:30 bis 20:00 Uhr, zusätzliches Künstlerinnengespräch mit Peles Empire in Berlin
Hardenbergstr. 33, Raum 151

Exkursion: 15.06.2017 bis 18.06.2017, Sa, So-. bis Exkursion nach Münster

Einzeltermin: 28.06.2017, Mi.12:00 bis 16:00 Uhr
Hardenbergstr. 33, Raum 151

Nachdem wir in Teil I des Seminars die vorangegangenen Ausstellungen der Skulptur Projekte Münster von 1977-2007 beleuchtet haben, ist Teil II des Seminars als Exkursion nach Münster und Marl vom 15. bis 18. Juni angelegt. Am 03.05. findet in Berlin ein Gespräch mit der Künstlerinnengruppe Peles Empire statt (diesjährige Skulptur Projekte-Teilnehmerinnen) und in Münster wird uns Britta Peters das kuratorische Konzept der diesjährigen Skulptur Projekte vorstellen. Am 28.6. findet von 12-14 Uhr die Abschlusssitzung statt. Realisiert im großzügigen Zehn-Jahres-Rhythmus hatten die Skulptur Projekte stets den Anspruch, aktuelle Tendenzen zeitgenössischer skulpturaler Produktion sichtbar zu machen, um ein wichtiger Impulsgeber für Kunst im öffentlichen Raum zu sein. Die diesjährige Ausgabe widmet sich schwerpunktmäßig Themen einer globalen Gegenwart und reflektiert zeitgenössische Begriffe von Skulptur, indem verstärkt Ausstellungsbeiträge aus dem Bereich der ephemeren und performance-basierten Künste mit einbezogen werden. Darüber hinaus erweitern die Skulptur Projekte ihren Untersuchungsgenstand erstmals auf einen anderen Ort, nämlich die Stadt Marl, um durch das Projekt "Skulpturentausch" Fragen zu Kontext und Ortsbezug zu stellen.
ACHTUNG: Da die Anzahl der Teilnehmenden auf 16 Personen (nur Studierende der UdK) begrenzt ist, wird für die Anmeldung eine verbindliche Zusage zu beiden Seminaren, d.h. für alle Termine sowohl in Berlin als auch in Münster, vorausgesetzt. In beiden Seminaren kann jeweils ein Schein erworben werden. Daher müssen alle TeilnehmerInnen ein Referat in Berlin und ein Referat in Münster halten. Die TeilnehmerInnenplätze werden nach Reihenfolge der eingegangenen Bewerbungen per Email unter a.bernhoeft@udk-berlin.de vergeben. Bitte geben Sie bei der Anmeldung für beide Seminare jeweils drei präferierte Themenwünsche an. Ihre Teilnahme ist erst dann sicher, sobald wir uns verbindlich auf die Referatsthemen geeinigt haben. Falls Sie in diesem Semester eine Prüfung ablegen wollen, muss Ihr Referatstermin vor Prüfungsanmeldung liegen. Zur Prüfung selbst muss die schriftliche Ausarbeitung vorliegen.

KREATIVITÄT UND IDEENFINDUNG (Seminar)

Malgorzata Warrink

Freitags, 10:00 bis 14:00 Uhr
Grunewaldstr. 2-5, Raum 103 (Vock)
Beginn: 21.04.2017

Kreativität und Ideenfindung - Was sind Ideen und wie entstehen sie. Eine empirische Überprüfung der bekanntesten Kreativitätstechniken mit wöchentlichen praktischen Übungen in Einzel- und Teamarbeit.
Literatur: Frank Wagner: "The value of Design", Mihaly Csikszgentmihalyi: "Kreativität", Florian Rustler: "Denkwerkzeuge", Wolfgang Ullrich: "Der kreative Mensch".
Leistungsnachweis: Hausaufgaben, Teilnahme an Übungen in Einzel- und Teamarbeit.

The Elements of Drawing: Zeichnen in England um 1800 (Vorlesung)

Prof. Iris Wien

Dienstags, 14:00 bis 16:00 Uhr
Hardenbergstr. 33, Raum 150
Beginn: 18.04.2017

Die Vorlesung befasst sich mit der Praxis und Theorie der Zeichnung sowie den Diskursen, welche die Konzepte der Zeichnung in England um 1800 geprägt haben. Dabei wird ein in der Zeichnungsforschung bisher kaum untersuchtes Problem ins Zentrum gestellt: die Frage, wie über die Konstituenten einer Zeichnung, also graphische Markierungen, Chiffren und Lineamente, nachgedacht wurde. Welcher bildnerische Status wurde diesen Elementen, die die Grundlage des Werkes bilden und es gleichsam hervorbringen, zugewiesen? Verweisen sie als ein wichtiges Moment des Zeichenstils und indexikalisches Zeichen auf den Künstler, wie es die Vorstellung von der persönlichen künstlerischen Handschrift suggeriert? Werden sie hauptsächlich in ihrer innerbildlichen Funktion als Konstituenten des Bildes und damit als autonome bildnerische Entitäten gesehen? Oder stehen sie vor allem in Bezug zur externen Realität, die im Bild thematisiert wird, und, wenn ja, wie wird dieser Verweis vollzogen? Mit der Frage nach der Referenzialität graphischer Markierungen und dem Versuch zu klären, wie diese in den zeitgenössischen Zeichenmanualen, den Werken zu druckgraphischen Techniken, der zeitgenössischen Kunstkritik und den Werken selbst konzeptualisiert wurde, ist somit auch die allgemeine Problematik der Bedeutungskonstitution des Bildes angesprochen.

Literatur:
Ann Bermingham, Learning to Draw. Studies in the Cultural History of a Polite and Useful Art, New Haven/London 2000
Tim Ingold, Lines a Brief History, London/New York 2007
Deanna Petherbridge, The Primacy of Drawing: Histories and Theories of Practice, New Haven/London, 2010

Potenziale der Zeichnung (Seminar)

Prof. Iris Wien

Mittwochs, 14:00 bis 16:00 Uhr
Hardenbergstr. 33, Raum 150
Beginn: 19.04.2017

Das Seminar widmet sich unterschiedlichen Praktiken und Funktionen der Zeichnung von der frühen Neuzeit bis in die Moderne. Es nimmt das Potenzial der Zeichnung in den Blick, etwas sichtbar zu machen und im Vollzug des Zeichnens zwischen der Wahrnehmung, dem Denken und der Wirklichkeit zu vermitteln. Das Seminar ergänzt die Vorlesung The Elements of Drawing: Zeichnen in England um 1800, kann aber auch unabhängig von dieser besucht werden.

William Blake und seine Rezeption (Seminar)

Prof. Dr Iris Wien

Donnerstags, 14:00 bis 16:00 Uhr
Hardenbergstr. 33, Raum 110
Beginn: 20.04.2017

Der Maler, Dichter und Druckgraphiker William Blake (1757-1827) zählt zu den wichtigsten Künstlern der Romantik. Dennoch entzieht sich Blake mit seiner anti-klassischen Haltung und seinem vielschichtigen, sich in ganz unterschiedlichen Medien artikulierendem Werk einer einfachen kunsthistorischen Einordnung. Während Blakes Dichtung und Druckgraphik intensiv untersucht wurden, rückten seine Gemälde und Aquarelle erst in jüngster Zeit in den Fokus kunstwissenschaftlicher Aufmerksamkeit. Im Seminar untersuchen wir die visuelle Macht von Blakes außergewöhnlichen Bildfindungen aus unterschiedlichen Perspektiven und setzen sie in Bezug zu verschiedenen Kontexten, wie den sozio-politischen Konflikten der Zeit nach der französischen Revolution, der Religion, der Londoner Ausstellungskultur, der akademischen Kunsttheorie, sowie der Praxis, Technologie und Theorie der Druckgraphik. Das Seminar widmet sich jedoch nicht nur der historischen Verortung, sondern auch der nachhaltigen Wirkung von Blakes Kunst bis in die Gegenwart.
Literatur:
Werner Hofmann (Hg.), William Blake 1757-1827, Ausst.-Kat. Hamburger Kunsthalle 6. März bis 27. April 1975, München 1975
Robert N. Essick, William Blake: Printmaker, Princeton 1980
Morris Eaves (Hg.), The Cambridge Companion to William Blake, Cambridge 2010
Steven H. Clark (Hg.) u.a., Blake 2.0: William Blake in twentieth-century art, music and culture, Basingstoke 2012
Michael Phillips (Hg.), William Blake: Apprentice & Master, Ausst.-Kat. Ashmolean Museum, Oxford 2015