Sommersemester 2022

Grundkurs II: Architektur, Raum, Kultur – Kulturwissenschaftliche Grundlagen

Prof. Dr. Susanne Hauser
WM Maren Wienigk

Der zweisemestrige Kurs gibt eine Einführung in die Gegenstände und Methoden der Kunst- und Kulturwissenschaften. Dabei stehen Fragen der Geschichte und Theorie von Stadt und Landschaft sowie der sozialen, medialen und ästhetischen Grundlagen der Architektur im Mittelpunkt. Anhand ausgewählter Grundlagentexte aus Philosophie, Kunstgeschichte, Soziologie, Medientheorie und weiteren Disziplinen werden die gegenwärtige Raumproduktion sowie ihre historischen Hintergründe diskutiert.

Donnerstag: 11:15-12:45h
Beginn: 28.4.2022
Raum: Ha 336

Anmeldung nicht erforderlich. Einschreibung über moodle.
BA Architektur: 4. Semester (Pflichtveranstaltung)

Aus Anlass der documenta 15: Geschichte und Gegenwart einer Großausstellung

Prof. Dr. Susanne Hauser
Dr. Lutz Hengst

2022 findet die 15. documenta statt. Aus diesem Anlass beschäftigen wir uns mit ihrer Geschichte, ihrer aktuellen Form und ihren Akteur*innen. Wir werden ausgewählte ältere und aktuelle künstlerische Impulse sowie einige politische und theoretische Debatten in den Blick nehmen, die mit der documenta verbunden sind, und die Beziehung zwischen der seit 1955 zur „Weltkunstschau“ aufgestiegenen Großausstellung und der Stadt Kassel betrachten. 

Das Seminar findet als Blockveranstaltung an zwei Wochenenden im Sommersemester statt, ergänzt um eine Exkursion, die unmittelbar nach Ende der Vorlesungszeit stattfinden wird.

Auftakttermin: 28.04.2022, 19h, Raum, Ha310
Max. Teilnehmer*innenzahl: 20
Anmeldung: Senden Sie bitte eine Mail an Flavia Vilkama f.vilkama@udk-berlin.de

Offen für alle Studiengänge der Fakultäten 1 und 2
BA und MA Architektur; BA und MA Visuelle Kommunikation

Zur Diagrammatik

Prof. Dr. Susanne Hauser

In den 1980er Jahren stehen Diagramme im Mittelpunkt architektonischen, etwas später auch kulturwissenschaftlichen Interesses. Was Diagramme leisten können, wird historisch und konzeptuell aufgearbeitet, die Arten der Relationen und Dynamiken, die sie beschreiben können, werden untersucht und ihre Produktivität als Mittel des Entwurfs ebenso wie ihre Bedeutung in Prozessen der Sinnproduktion befragt. Das Seminar wird sich, von diesen Thematiken ausgehend, mit älteren wie auch mit aktuellen Konzepten befassen, vor allem aber die produktive interdisziplinäre Rolle von Diagrammen in den Blick nehmen.

Mittwochs, 17.00-18.30h
Beginn: 27.04.2022 
Raum:
Villa Bell (im TU-Garten nördlich der Straße des 17. Juni, Adresse: Marchstraße 6-8, 10587 Berlin)
Anmeldung: in der ersten Sitzung vor Ort 
Tutor: Peer Frantzen p.frantzen@udk-berlin.de

Der Kurs wendet sich besonders an Studierende des Studiengangs Design&Computation
Offen für alle Studiengänge der Fakultäten 1 und 2
BA und MA Architektur; BA und MA Visuelle Kommunikation

 

„Natur" in der Stadt

Prof. Dr. Susanne Hauser

Das Seminar analysiert Stadtstrukturen, in denen sich spezifische Konzepte von Wildnis und Zivilisation, Stadt und Land, Natur und Kultur zeigen. Die Stadt, mit der wir uns beschäftigen, ist Berlin in seinen heutigen Grenzen. Der Zeitraum reicht vom 18. Jahrhundert bis heute. Einige zu behandelnde Fragen sind prinzipieller Natur: die Beiträge des Kolonialismus zur Stadtnatur, die Frage der Cohabitation oder die des Klimaschutzes. Zu den Gegenständen, die wir genauer betrachten werden, gehören botanische Gärten und Zoos, Parks und Friedhöfe, Flächen und Entwürfe für die urbane Landwirtschaft, Brachen und Waldgebiete, Schrebergärten und auch das Naturkundemuseum. 

Donnerstag: 17:00 - 18:30h
Beginn: 28.04.2022 
Raum: Ha 310
Anmeldungin der ersten Sitzung vor Ort.
Tutor: Benjamin Brenner b.brenner@udk-berlin.de

Offen für alle Studiengänge der Fakultäten 1 und 2
BA und MA Architektur; BA und MA Visuelle Kommunikation

Berliner Orte des Nationalsozialismus. Stadtgeschichte als Palimpsest

Kooperationsprojekt der Lehrstühle Architekturgeschichte + Architekturtheorie & Kunst- und Kulturgeschichte
Juliane Aleithe & Maren Wienigk

Das Seminar schaut in Berlin auf die Machtzentren der NSDAP, die megalomanen Planungen von Albert Speer für die sogenannte Weltstadt »Germania« und Orte der Propaganda, des Terrors und der Zwangsarbeit. Was wissen wir über die Voraussetzungen, verantwortlichen Akteure und ihre Maßnahmen zur Stadtgestaltung? Was ist aus den Orten der Opfer und aus den Orten der Täter geworden? In fünf Fahrradexkursionen wollen wir sowohl Bauten und Planungen als auch ästhetische und juristische Prämissen, Kontinuitäten und Brüche besprechen sowie Formen des Erinnerns diskutieren.

Einführung: 25. April, 10-14h, R 310
Ab dem 9. Mai folgen 14-tägig Fahrradexkursionen von 10-16h

Zur Anmeldung bitte eine Mail an: m.wienigk_ @udk-berlin.de 
Tutor*in: Ann Kathrin Warter

No Service Architecture - Neue Tendenzen architektonischer Handlungsmacht

LA Julian Meisen

In den letzten Jahren haben Architekt:innen vermehrt begonnen, ihre traditionelle Rolle als Dienstleister zu überwinden und selbst die Bauherr:innenschaft anzunehmen. So ist eine erweiterte Architekturpraxis mit unterschiedlichen Entwicklungsmodellen und -konstellationen entstanden, die einige vielbeachtete und preisgekrönte Projekte hervorgebracht hat. Dies wirft die Frage auf, ob bessere Gebäude für alle entstehen, wenn Architekt:innen sich selbst beauftragen? Um dies zu beantworten, untersuchen und besuchen wir eine Reihe von Referenzprojekten, analysieren sie entlang grundlegender Parameter der Projektentwicklung und bewerten sie hinsichtlich ihrer sozialen, ökologischen und ästhetischen Implikationen.

Donnerstag: 13:30 - 15:00h
Beginn: 28.04.2022 - Raum Ha 310 

Zur Anmeldung bitte eine Mail an: j.meisen_ @commonagency.eu

Offen für alle Studiengänge der Fakultäten 1 und 2
BA Architektur: MA Architektur; BA und MA Visuelle Kommunikation 

Wissenschaftliches Arbeiten. Ein Workshop

Eine Zusammenarbeit der Lehrstühle Kunst- + Kulturgeschichte  &  Architekturgeschichte + Architekturtheorie
Juliane Aleithe, Romy Kießling, Maren Wienigk

Der Workshop »Wissenschaftliches Arbeiten« vermittelt Strategien zum Aufbau, Inhalt und zur Struktur einer wissenschaftlichen Arbeit. Es wird ein Überblick zu wissenschaftlichen Methoden und ein Einblick in die Praxis der wissenschaftlichen Recherche geboten. Zudem gibt es die Gelegenheit eigene Fragen und Erfahrungen einzubringen, thematisch abgestimmten Aufgaben nachzugehen und gemeinsam oder teils individuell auszuwerten.
  
Freitag, 13. Mai 2022
15:30–19:00 Uhr, digital

Zur Anmeldung bitte eine Mail an: j.aleithe_ @udk-berlin.de
Teilnehmer*innenzahl begrenzt

(NOT) OUT OF PLACE – Post- und Dekoloniale Theorien für eine neue Architekturpraxis Eine Lese-, Gesprächs- und Diskussionsveranstaltung

Sarah Naira Herfurth und Ana Rodriguez Bisbicus

Was meinen wir, wenn wir über Begriffe wie Kolonialismus, Postkolonialismus, Dekolonialität und Kolonialität sprechen? Und wie prägen diese Begriffe/Konstrukte/Ideen den geplanten und gebauten Raum? Wie begegnen uns koloniale Spuren und rassistische Strukturen in der Stadt, Architektur, in der Architekturpraxis und -lehre? Wie prägen diese Verhältnisse beispielsweise unsere ästhetischen Vorstellungen und die Art und Weise wie wir über Raum denken und sprechen? Wie können diese Einschreibungen in den Raum analysiert und transformiert werden?

In diesem Workshop wollen wir mithilfe von Post- und Dekoloniale Theorien den gebauten Raum (neu)lesen, analysieren und diskutieren. Diese Veranstaltung wird begleitet von Gastvorträgen und findet insgesamt an fünf Sitzungen statt und wird durch das Anreizsystem der Frauenbeauftragten der Fakultät Gestaltung gefördert.

Dienstag: 16:00 - 21:00 h (Termine werden bei der  Einführung bekannt gegeben)
Beginn: 26.04.22 (Einführung: 16:00 - 17:30 h I Raum 310 I H.33)
Anmeldung: per Email an s.n.herfurth_ @gmail.com bis zum 22.04.2022 mit Motivation.
Diese kann schriftlich in einem Paragraphen, per Sprachnachricht erfolgen. 
Teilnehmer*innenzahl begrenzt

Offen für alle Studiengänge der Fakultäten 1 und 2
BA Architektur: MA Architektur; BA und MA Visuelle Kommunikation

Ver­flech­tungs­geschicht­en in der Vi­suellen Kul­tur

Prof. Dr. Miriam Oesterreich / Prof. Dr. Kathrin Peters

Seminar
Donnerstags, 10:00–12:30
Beginn: Donnerstag, 21.04.2022, 10:15–11:45h
Ort: 306 (Medienhaus)

Appropration, Contact Zone, Entanglement – die Verhältnisse, die sich zwischen und in Kulturen ereignen können, sind mit unterschiedlichen Konzepten beschrieben und theoretisiert worden. Immer geht es darum, die historischen und aktuellen Machtverhältnisse zur Kenntnis zu nehmen, in denen sich Aneignungen, Kontakte und Verflechtungen ereignen. Dabei ist es entscheidend, von der Gewordenheit jeder Kultur auszugehen, denn Kulturen existieren nicht ein für alle mal, sondern sind selbst historisch und verändern sich laufend. Mit diesen Ansätzen kultureller und künstlerischer Relationen möchten wir uns im Seminar beschäftigen. Dazu gehört die Lektüre theoretischer Texte sowie die Auseinandersetzung mit Bildern und Orten, an denen sich mehr oder weniger konflikthafte Verflechtungsgeschichten nachzeichnen lassen. 
Darauf aufbauend werden wir uns auch mit aktuellen Konzepten der Kollektivität und des Teilens beschäftigen, die einen Umgang mit kulturellen Dominanzen und Abhängigkeiten vorschlagen: Das Kurator_innenkollektiv ruangrupa hat vor allem kollektive und kollaborative Projekte auf die documenta fifteen eingeladen. Im Rahmen einer dreitägigen Exkursion werden wir die Fragestellungen vor Ort anhand kuratorischer Strategien und künstlerischer Positionen der d15 diskutieren.

Anmeldung: https://moodle.udk-berlin.de/moodle/course/view.php?id=1464
Zielgruppe: Bachelor, Master, Studium Generale
Leistungsnachweis:Aktive und regelmäßige Teilnahme, aktive Lektüre zur Vorbereitung der Seminarsitzungen
Übernahme eines Impulsreferats (ggf. in einer Kleingruppe) (3 LP)
Ausarbeitung in einer wissenschaftlichen Seminararbeit (ca. 12 Seiten) (5LP)

Queer-fem­i­nis­tis­che Äs­thetik. Lek­türe­sem­i­nar

Prof. Dr. Kathrin Peters

Freitag, 12:00-14:00
Beginn: Freitag, 22.04.2022
Ort: 306 (Medienhaus)

Seit den 1970er Jahren ist klar, dass beim schwierigen Weg der Emanzipation Bilder keine Nebensache sind. Geht es um Repräsentation, dann um die Vertretung von Positionen und Rechten, aber immer auch um Darstellungen: Wer wird abgebildet, vor allem wie, und was kommt nicht ins Bild? Wie lassen sich Darstellungskonventionen unterlaufen und verschieben? Im Lektüreseminar beschäftigen wir uns mit Texten aus der Geschichte des Feminismus und aus den Gender und Queer Studies, die über ästhetische Praktiken und visuelle Repräsentation nachdenken.
Das Seminar ist eine Fortsetzung aus dem vergangenen Semester, kann aber auch unabhängig davon besucht werden.

Anmeldung: https://moodle.udk-berlin.de/moodle/course/view.php?id=1462
Zielgruppe: Bachelor, Master, Gender Studies
Leistungsnachweis: Aktive und regelmäßige Teilnahme, aktive Lektüre zur Vorbereitung der Seminarsitzungen
Übernahme eines Impulsreferats (ggf. in einer Kleingruppe) (3 LP)
Ausarbeitung einer wissenschaftlichen Seminararbeit (ca. 12 Seiten) (5 LP)

Was ist Uni­ver­sität? Was macht eine Kun­stu­ni­ver­sität?

Prof. Dr. Kathrin Peters

Dienstags, 18:00–20:00 Uhr 
Beginn: 26.04.2022
Ort: 306 (Medienhaus)

Was ist Universität oder, noch schwieriger zu beantworten: Kunstuniversität? Oder eine Kunsthochschule oder gar Kunstakademie? Was machen wir da? Wo lernen, lehren und forschen wir eigentlich – in welchen Gebäuden, in welchen Geschichten, in welchen Gemeinschaften? Im Seminar werden wir uns mit der Geschichte der Universität als Institution des Wissens einerseits und der Tradition der Kunstakademie als Ort der Weitergabe andererseits beschäftigen und fragen, was das für unsere Gegenwart an der Universität der Künste Berlin bedeutet. Es wird uns interessieren, was Wissenschaftsfreiheit heißt, und wie es um
Machtverhältnisse innerhalb der Universität bestellt ist – und um die Kritik an diesen ‚Verhältnissen‘, die selbst schon eine Geschichte hat. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Architektur sowie auf Informations- und Kommunikationssystemen von Universitäten, weil sich in ihnen nicht nur das Selbstverständnis einer Institution zu einer bestimmten Zeit artikuliert, sondern Zugangsmöglichkeiten auch ganz konkret materialisieren.

Das Seminar umfasst Textlektüren und Ortsbesichtigungen innerhalb Berlins. Von allen Teilnehmenden wird erwartet, dass sie eine kleine Forschung zum Thema erarbeiten.

Maximale Anzahl an Teilnehmer_innen: 20

Anmeldung: https://moodle.udk-berlin.de/moodle/course/view.php?id=1463
Zielgruppe: Bachelor, Master
Leistungsnachweis: 3 LP: Regelmäßige und aktive Teilnahme sowie ein Kurzreferat.
Für 5 LP zusätzlich eine Hausarbeit (10 Seiten).

Liebe und Tech­nolo­gie

Annika Haas

Seminar
Donnerstags, 14:00-16:00h
Beginn: Do., 21.4.2022
Ort: 306 (Medienhaus)

2022 existiert Tinder seit zehn Jahren. Auch wenn diese und andere Datingplattformen allgegenwärtig sind, so sind sie nicht die ersten Technologien, die Vorstellungen von Liebe mitprägen und genutzt werden, um Menschen kennenzulernen und Beziehungen anzubahnen. Auch der Brief, das Telefon oder Chatrooms waren und sind Medien der Kontaktaufnahme, des Bekenntnisses oder aber der Distanzierung und Trennung. Sogenannte Liebesfilme und -romane prägen zu unterschiedlichen Zeiten mit, was und wer als begehrenswert erscheint und welche Beziehungsformen gesellschaftlich breite Akzeptanz finden. Das Seminar untersucht verschiedene aktuelle und historische Technologien, Kulturtechniken und Medien der Liebe, die ihrerseits ein Konzept im Wandel der Zeit ist. Im Mittelpunkt der Diskussion stehen die Wechselwirkungen zwischen Liebeskonzepten, Beziehungsformen und Technologien sowie die Ökonomien, (Körper-)Politiken und Diskurse, in die all jene eingebettet sind.

Gelesen werden voraussichtlich u.a. Texte von Roland Barthes, bell hooks, Eva Illouz, Friedrich Kittler, Niklas Luhmann, Liv Strømquist. Teil des Seminars sind Übungen zur essayistischen Beschäftigung mit dem Themenkomplex.

Multilingual participants welcome. You should be able to follow the seminar discussion in German, but most of the texts are available in English and other languages and you may contribute to the seminar in English (discussion, writing assignments) or French (for writing assignments).

Anmeldung: https://moodle.udk-berlin.de/moodle/course/index.php?categoryid=22
Zielgruppe: BA / MA
Leistungsnachweis: Hausarbeit/Portfolio-Prüfung

Äs­thetiken der Sorge

Prof. Dr. Kathrin Busch

Freitags, 14:00-17:00
Beginn: Freitag, 22.04.2022
Ort: STR 207

Ästhetiken der Sorge haben Einzug in die zeitgenössischen Künste erhalten. Sie zeugen vom Interesse an einer besänftigenden Wirkung von Kunst, an Ritualen der Tröstung und Heilung, die angesichts fortwährender sexistischer, rassistischer oder sozialer Gewalt- und Ausbeutungsverhältnisse geboten scheinen. Im Zeichen einer neuen Sensibilität grenzen sich diese Sorgepraktiken von Ästhetiken der Negativität ab und suchen nach künstlerischen Ausdrucksformen mit reparativer oder therapierender Wirkung. In ihnen findet man einen deutlichen Gegenpol zu ästhetischen Strategien der Riskanz, des Schocks oder der Grausamkeit wie sie in der Moderne dominieren.
Das Seminar geht den Genealogien der Idee einer Heilwirkung von Kunst nach, um nach den theoretischen Implikationen von Kunstformen der Sorge zu fragen und sie ins Verhältnis zu Konzepten des radikal Bösen, der Verausgabung oder Schwächung zu setzen.

Literaturhinweise:
Gilles Deleuze, Kritik und Klinik, Frankfurt a. M. 2000
Hanna Engelmeier, Trost. Vier Übungen, Berlin 2021
Svenja Flaßpöhler, Sensibel. Über moderne Empfindlichkeit und die Grenzen des Zumutbaren, Stuttgart 2021
Michel Foucault, Die Sorge um sich, Frankfurt a.M. 1989
Bonaventure Soh Bejeng Ndikung, The Delusion of Care, Berlin 2020
Maggie Nelson, On Freedom. Four Songs of Care and Constraint, London 2021.

Anmeldung: Per Mail unter: busch_ @udk-berlin.de

Alles ausstellen – Weltausstel­lun­gen und Kun­st­bi­en­nalen

Prof. Dr. Miriam Oesterreich

Mittwochs, 14:00-16:00
Beginn: 20.04.2022

Auf den Weltausstellungen des 19. und frühen 20. Jahrhunderts wurde durch die enzyklopädisch-didaktische Akkumulation von Dingen und Objekten aus den Bereichen Technik, Maschinerie, Handwerk, bildende Kunst, Performance und Ethnographie ein synthetisches Wissen über die Welt erzeugt, ein Wissen, das anhand von Artefakten aus der ganzen Welt gesehen und erfahren wurde. Diese Synthese, wie sie in der 1851 in London erstmals veranstalteten „Great Exhibition of All Nations“ zum Ausdruck kam, spiegelte sich in der im neunzehnten Jahrhundert aufkommenden Idee eines „Gesamtkunstwerks“ wider. Kunst, Kunstgewerbe, Artefakte, Maschinen, technische Innovationen, Industriepaläste und nationale Ausstellungsarchitekturen gehen dabei eine Symbiose ein. Die Grenzen zwischen Kunst, Handwerk und Nicht-Kunst wurden so im Konzept der Weltausstellung neu verhandelt. Die Akkumulation von Waren, Objekten, Menschen und Künsten ‚aus aller Welt‘ zeigt so in den Ausstellungsstrukturen nationalistische Hierarchien, die am Postulat von Modernität und Tradition gezeigt werden. Nationen repräsentieren sich selbst, Kolonien werden gezeigt – und moderne Techniken und Reproduktionsmedien machen das Schauen von Exotik und Folklore erst möglich. Heute hat das Format Weltausstellung an Relevanz eingebüßt, Ausstellungen ‚aller‘ Künste finden aber im ebenfalls globalisierten Kontext der Biennalen statt.

Das Seminar wird sich mit den Strukturen des Displays von Allem auseinandersetzen und Praktiken der Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit im ‚Wettstreit der Nationen‘ untersuchen. Insbesondere soll dabei das Augenmerk auf den Ausstellungspraktiken ‚peripherer‘ Geografien und Gesellschaften sowie auf Schnittstellen von Kunsthandwerk, Industrie und einem frühen Designbegriff liegen. Verschiebungen und Aktualisierungen in den Kunstbiennalen sollen dabei eine Brücke gegenwärtige Debatten schlagen.

Anmeldunghttps://moodle.udk-berlin.de/moodle/course/view.php?id=1474
Leistungsnachweis: Regelmäßige und aktive Teilnahme und aktive Lektüre, Übernahme eines Impulsreferats (3 LP), zusätzlich Anfertigung einer Hausarbeit (5 LP)

Kör­p­er, Tech­nolo­gie und Macht im In­ter­ak­tions- und In­ter­facedesign

Martin Beck

Donnerstags, 10:00-13:00 Uhr,
Beginn: 21.04.2022
Ort: 210 (Straße des 17. Juni 118)

Im Zeitalter smarter Devices gestalten Designer_innen nicht nur ästhetisch abgerundete Gehäuse, sondern vor allem Interaktionen und Interfaces. Das Design konfiguriert so den Komplex zwischen Körper und Gehirn der Nutzer_innen, Anwendungen, Plattformen und technischen Infrastrukturen sowie Formen ökonomischer, politischer oder sozialer Macht. Wir betrachten zum einen verschiedene Modelle des Interaktionsdesigns und deren ökonomische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen: Vom Steuerungsparadigma der Kybernetik zu den Emanzipationsversprechen der kalifornischen Ideologie und dem Ethos des Human Centered Design, vom manipulativen Behavioural Design, der Datenextraktionslogik des Überwachungskapitalismus bis zur Erregungslogik des pharmapornographischen Regimes. Zum anderen beschäftigen wir uns mit der Weise, wie Interfaces den Körper adressieren – von der dreidimensionalem Körpersprache des modernen Industriedesigns zur zweidimensionalen Bildersprache des postmodernen Kommunikationsdesigns hin zu stimmbasierten Interfaces wie Alexa und Siri, Wearables wie Google Jacquard und Implantaten wie Neuralink.

Hierzu lesen wir Texte aus Design-, Technik- und Gesellschaftstheorie ebenso wie Philosophie und Kulturwissenschaften und diskutieren dies an konkreten Beispielen.

Das Seminar gehört zum Modul 8, Designtheorie II für das 4. Semester Produktdesign, steht aber Interessierten aus anderen Studiengängen offen. Anmeldung unter m.beck@udk-berlin.de


Anmeldungm.beck_ @udk-berlin.de
Zielgruppe: Bachelor, Master, Studium Generale

Aut­ofik­tio­nen in Kun­st und The­o­rie

Prof. Dr. Kathrin Busch

Blockseminar, 23. bis 26. Juni im Gutshof Sauen,
Auftakttermin: 20. Mai um 17:00 Uhr
Ort: Gutshof Sauen

In den Künsten hat sich ein neues Genre durchgesetzt: die Autofiktion oder Autotheorie, in der man sich wieder auf ein „Ich“ bezieht. Dieses neu erwachte Interesse an der eigenen Person findet man nicht nur in der Literatur, sondern auch im Film und in der bildenden Kunst. Die Rückkehr zum Ich und seine sowohl fiktionale als auch theoretische Erforschung erstaunt nach den Positionierungen zum „Tod des Autors“, den Verflüssigungen eines als selbstbestimmt gedachten Subjekts und angesichts aktueller posthumanistischer Ansätze. Was ist das für ein Selbst, das in den künstlerischen Arbeiten wiederkehrt? Und welche Rolle spielt die Theorie, um dieses Selbst, das anscheinend opak und ungreifbar geworden ist, spekulativ und fabulierend zu erhellen?
Im Seminar gehen wir von Autor_innen wie Maggie Nelson, Chris Kraus, Dorothee Elmiger und Didier Eribon aus, nehmen Vorläufer_innen wie Friedrich Nietzsche oder Hélène Cixous in den Blick und fragen nicht nur nach der Aufnahme dieser Positionen in den Künsten, sondern auch nach neuen Schreibweisen, die sich für die Theorie ergeben.

Eine Veranstaltung des DFG-Netzwerks »Anderes Wissen – in ästhetischer Theorie und künstlerischer Forschung« in Kooperation mit Prof. Dr. Ebeling, weißensee kunsthochschule Berlin


Anmeldungbusch_ @udk-berlin.de

Bil­dung Biodig­i­tale 1 :: Plants, Herbs, Flow­ers, Weeds & co.

Prof. Dr. Daniel Hromada

Donnerstags, 13:00-15:30
Beginn: 21.04.2022
Ort: Outdoor

We breath oxygen they produce, they nurture us and heal us, they colours and aromas make our lives beautiful and worth living: verily, plants, herbs and weeds our humanity‘s most important allies. In this course, we will observe how they grow: from seedling to blossom and from blossom to death.
In diverse gardens and parks of Berlin, we will apply a “phenomological” observational method in order to get as close as possible to ”essence of the plant”, we will read and discuss Goethe’s theory of botanic forms, we’ll try to understand why Alan Matthison Turing spent last days of his life studying botanic phyllotaxis. And maybe, just maybe, we will obtain useful insights into the content of a so-called ”Voynich Manuscript“, one of last Enigmas of medieval Europe.

During practical part of the course, You will use state-of-the-art digital technologies (e-ink tablets, 3d scanners, holographic displays) to protocol morphogenesis of at least few plants of Your choice.

Literaturverweise:
The voynich manuscript (author unknown)
Versuch die Metamorphose der Pflanzen zu erklären (J. W. Goethe, 1790)
Ding und Raum (Edmund Husserl, 1907)
Turing, morphogenesis, and Fibonacci phyllotaxis (Swinton, 2013)
Herbarium of student’s choice

Kommentar zur Veranstaltung:
The seminar is also an experiment in so-called “outdoor on-line teaching“ and many new didactic innovations will be deployed for the first time. In case of good weather, seminars will tend to take place outdoor in different gardens (Botanischer Volkspark, my own garden, Berlin Open Lab Garden, Botanischer Garten Berlin etc.), in case of bad weather, seminar will take place indoor (Medienhaus R311) or digitally.


Anmeldung: Moodle-Link folgt
Zielgruppe: Bachelor, Master
Leistungsnachweis: digitale Herbarium mit mindestens fünf Pflanzen; plant a sunflower and count its seeds

As­sem­bling the Un­der­ground: On­line com­mu­ni­ties of Elec­tron­ic Dance Mu­sic

Dr. Anita Jóri

Mittwochs, 10-14 Uhr, 14-täglich.
Beginn: 27.04.2022
Ort: Online

Community members of electronic dance music cultures have always been interested in technology-based communication, see, for example, in the creation of online fan networks or even fandom. Many of the first web discussion forums were also dedicated to music, of which several were to electronic (dance) music, e.g. We are the Music Makers Forum. Since the era of Web 2.0 began and the Internet has become more accessible in homes, platforms such as blogs, social networks, web discussion forums, or user-generated content in general, have become even more crucial for the communication of online music communities and virtual scenes.
Now during the COVID-19 pandemic music events have been cancelled and online platforms have become the only meeting points for music communities. Events and festivals have begun to stream their programmes on different platforms (e.g. Twitch, Vimeo, YouTube) where participants can interact with each other; in some cases even with the organisers and musicians. Platforms designed for creating communities, such as Discord, have become more widespread than ever as well as external tools for online events.
The seminar introduces a mixed method – including e.g., theoretical contributions of cultural studies, popular music studies, and applied linguistics, and analytical tools of computer-mediated and multimodal discourse analysis – that will be applied for the scrutiny of music-related online communities. The main emphasis will be on finding evidence for belonging and togetherness, and expressions of collective and individual identities on such platforms.

Bibliography
Bennett, A. & Peterson, R. A. (Eds.) (2004). Music Scenes. Local, Translocal, and Virtual. Nashville: Vanderbilt University Press.
Herring, S. C. (2014). ASIS&T annual meeting award winners: Research: Computer mediated communication. Bulletin of the Association for Information Science and Technology, 40(3): 41-44.
Jóri, A. (2022). The Discourse Community of Electronic Dance Music. Bielefeld: transcript.
Thornton, S. (1995). Club cultures: Music, media and subcultural capital. Hanover: Wesleyan University Press.
 

Anmeldung: Moodle-Link folgt
Zielgruppe: Bachelor, Master, Studium Generale, Kunst und Medien

Crit­i­cal Me­dia: Mat­ters of Think­ing

Luiz Zanotello

Donnerstags., 10:00-14:30 
Einführung: Dienstag, 19.04., 16:45 Uhr;
Beginn: 28.04.
Ort: Gru 112

It matters what we use to think other matters with; it matters what stories we tell to tell other stories with; it matters what knots knot knots, what thoughts think thoughts, what descriptions describe descriptions, what ties tie ties. It matters what stories make worlds, what worlds make stories. (Haraway, 2016)

As artists and designers we are confronted daily with the translation of what we imagine with what is materialized through our practice. Often both realms collide into one single process of research, where thinking takes shape, uncannily, both within our minds and within the matters we touch with our hands. This setting is evermore generative if we consider the field of new media, which par excellence, concerns itself with the creation and critical reflection of new technologies of communicating, feeling and sensing the unknown present and future.

But how can the matters of our own thinking translate, negotiate and modulate the matters in our hands? When it comes to art, design, and technology, how does the "new" emerge and take shape?

The course will act as a playground for experimentation and critical reflection. During the semester, you will be asked to iterate weekly on the development of a project either initiated within its scope, or from within your Fachklassse. On the one hand, this will happen in practice by means of artistic/technical experiments and prototypes; and on the other hand, by means of writing and reflecting on what you do.

We will get in touch with a few key examples and texts on design/artistic research as well as on media theory in order to infuse and widen how you think of your own work. During our weekly meetings we will collectively discuss your work - technically, artistically and conceptually - with a strong focus on your own process of discovery and generation of novelty through the technologies you work with.

Hinweis für VK-Studierende: Das Seminar kann im Modul Wissenschaften angerechnet werden, wenn Sie sich entscheiden, das Seminar mit einem wissenschaftlichen Leistungsnachweis (Hausarbeit, Essay) abzuschließen. In diesem Seminar kann kein „Sitzschein" (2 ECTS) erworben werden.


Anmeldung: luiz.zanotello@udk-berlin.de
Leistungsnachweis: Essay/Hausarbeit für einen Schein im Modul Wissenschaften. The practice-and-theory course is able to award credits (5 ECTS) in theory or practice depending on the outcome of the seminar (paper or finalized project).
Zielgruppe: Students from all courses are welcome to attend, including through Studium Generale.

Kol­lo­qui­um

Prof. Dr. Kathrin Peters

Mittwochs, 18:00-20:00h 
Ort: Grunewaldstr. 2–5, Gru Z3

Das Kolloquium dient der Vorbereitung Ihrer BA- bzw. MA-Arbeit. Ihre Vorhaben und Themen werden gemeinsam besprochen. Der wissenschaftliche Teil Ihrer Abschlussarbeit steht im Vordergrund, wird aber im Verhältnis zu Ihrem gestalterisch-künstlerischen Projekt diskutiert. Wir besprechen Vorhaben und Themen, Recherche und Gliederung sowie Präsentationsformen.

Der Besuch des Kolloquiums ist im Abschlussmodul VK obligatorisch. Bitte melden Sie sich vorab bei mir an.

Anmeldung: k.peters_ @udk-berlin.de