Wintersemester 2014/15
Prof. Dr. Kathrin Busch: Theorien des Designs (Seminar)
Donnerstag 11.00 - 14.00 Uhr
Raum: Straße des 17. Juni 118, Raum 207
Was ist Design? Was gestaltet man, wenn man Produkte oder Prozesse entwirft? Ist jedes Design sozial? Wie könnte ein Design der Gesellschaft aussehen? Ist es unsichtbar? Was ist das Material, das gestaltet wird? Gibt es eine Politik der Materialität? Besitzen Materialien Macht? Was ist Formgebung? Braucht man Modelle? Was lernt man von ihnen?
Das Seminar will Einblick in grundlegende Fragen der Gestaltung geben und die Bedeutung des Designs in der heutigen Gesellschaft diskutieren. Ausgehend von philosophischen und kulturwissenschaftlichen Texten soll eine theoretische Sprache erarbeitet werden, die es ermöglicht, die eigene designerische Positionen zu begründen.
Prof. Dr. Kathrin Busch: Potentialitäten im Design (Seminar)
Donnerstag 17.00 - 19 .00 Uhr
Raum: Straße des 17. Juni 118, Raum 207
Das Seminar will Ansätze für eine Rahmenanalyse des Designs bereitstellen und die Frage diskutieren, inwiefern man als Gestalter in diese Rahmenbedingungen eingreifen kann. Wie kann eine Praxis des Designs beschaffen sein, die andere gesellschaftliche Möglichkeiten im Rahmen des gegenwärtigen Kapitalismus freilegt?
Wir werden im Seminar zunächst nach den konkreten Bedingungen heutigen Designs fragen und Themen wie das Kreativitätsparadigma, den neuen Materialismus sowie ein verändertes Denken des Körper und seiner Sensibilität aufgreifen. Außerdem werden wir uns mit heutigen Machtformen befassen und eine Mikropolitik des Designs entwerfen, die davon ausgeht, dass das Design als Gestaltung von Lebensformen eine eigene subversive Kraft beinhaltet. Ziel des Seminars ist eine „Institutionskritik“ des Designs, in der die normalerweise unthematischen Kontexte der Gestaltung zum Gegenstand sowohl der Reflektion als auch der Intervention werden.
Prof. Dr. Alexander Düttmann: Verloren im Kanon (Vorlesung)
mit Prof. Dr. Gertrud Koch (FU)
Mittwoch 10.00 – 12.00 Uhr Filmsichtung
12.00 – 14.00 Vorlesung (ab 22.10)
Raum: Grunewaldstr. 35, Hörsaal (Freie Universität, Dahlem)
Im Zentrum der Vorlesung stehen Filme, die quer zum Kanon stehen, quer zur Genrezuweisung, quer im Feld der Filmgeschichte. Das sind vereinzelte Filme eines Regisseurs, isolierbare Solitäre in einer Werkgruppe, einem Genre, einer Epoche. Die Vorlesung möchte diese Filme zeigen und diskutieren. Auf die obligatorische Filmvorführung folgt eine Präsentation des Films durch einen der beiden Dozenten, anschließend wird in einem Gespräch der Versuch unternommen, sich dem Film aus verschiedenen Perspektiven zu nähern. Im Hintergrund steht nicht nur die Frage nach der Eigenart, der ästhetischen und poetologischen Figuration des einzelnen Werks, sondern auch die allgemeinere Frage danach, wie sich ästhetische Urteile begründen lassen und eine mögliche Praxis ästhetischer Urteilskraft sich üben lässt.
Filmliste
Napoli che canta, Roberto Roberti, Italien 1926
Sandra – Vaghe stelle dell’Orsa, Luchino Visconti, Italien, Frankreich 1965
The Night of the Hunter, Charles Laughton, USA 1955
Supervixens, Russ Meyer, USA 1975
Detour, Edgar Ulmer, USA 1945
Violent Saturday, Richard Fleisher, USA 1955
Wild Rovers, Blake Edwards, USA 1971
L'événement le plus important depuis que l'homme a marché sur la lune, Jacques Démy, Frankreich 1973
Serge Korber, L’Homme orchestre, (Alles tanzt nach seiner Pfeife – mit Louis de Funès) Frankreich, Italien 1970
On A Clear Day You Can See Forever, Vincente Minelli, USA/GB 1970
La Prima Angélica, Carlos Saura, Spanien 1974
Eika Katappa, Werner Schoeter, BRD 1969
Cuadecuc/Vampyr, Pere Portabella, Spanien 1970
Prof. Dr. Alexander Düttmann: Adorno: "Meditationen zur Metaphysik" (Hauptseminar)
Mittwoch 16.00 -18.00 Uhr
Raum: Raum: Hardenbergstraße 33, Raum 150
Beginn: 22.10.2014
In diesem Seminar wird der letzte Teil von Adornos Negativer Dialektik (1966) besprochen, die 'Meditationen zur Metaphysik'. Voraussetzung für die Teilnahme ist die Lektüre des Textes.
Prof. Dr. Alexander Düttmann: Philosophie und Theorie der Gegenwart (Colloquium)
Mittwoch 18.00 - 20.00 Uhr
Raum: Hardenbergstraße 33, Raum 150
Beginn: 22.10.2014
Dieses Colloquium, an dem Jan Völker teilnehmen wird, widmet sich jede Woche einem Aufsatz oder einem Buch aus der Gegenwart, in dem es um Fragen der Philosophie oder Theorie geht, und das gerade allgemein diskutiert wird. Autoren u.a.: Alain Badiou, Jacques Derrida, Quentin Meillassoux, Jean-Luc Nancy, Alenka Zupancic, Giorgio Agamben, Catherine Malabou.
Nur für Fortgeschrittene.
Prof. Dr. Alexander Düttmann: Gilles Deleuze und Félix Guattari, Was ist Philosophie? (Hauptseminar)
Donnerstag 12.00 -14.00 Uhr
Raum: Hardenbergstraße 33, Raum 150
Beginn: 23.10.2014
Dieses Seminar beschäftigt sich mit dem letzten Buch von Deleuze und Guattari, mit dem Begriff der Philosophie, den sie in diesem Buch einführen und entfalten, mit dem Verhältnis zwischen Philosophie, Kunst und Wissenschaft.
Prof. Dr. Martina Dobbe: Geschichte(n) im Bild. Konzepte und Perspektiven des Historienbildes (Vorlesung)
Dienstag 10.00 – 12.00 Uhr
Raum: Hardenbergstraße 33, Raum 150
Beginn: 21.10.2104
Als Leone Battista Alberti im 15. Jahrhundert dem Geschichtsbild („istoria“) in der Rangfolge der Bildgattungen die höchste Position zusprach, verstand man darunter nicht nur Darstellungen von Geschichte bzw. geschichtlicher Ereignisse, sondern ganz allgemein Ereignisdarstellungen in der Malerei, seien diese profangeschichtlicher (politischer), heilsgeschichtlicher (religiöser/christlicher) oder mythologischer Natur. Im engeren Sinne aber meint der Terminus ‚Geschichtsbild‘ allein die Darstellung von ‚Geschichte im Bild‘. Heute, nach dem Ende der klassischen Bildgattung ‚Historienbild‘, werden die Aufgaben und Ansprüche der Darstellung von Geschichte oft nahezu ausschließlich den vermeintlich dokumentarischen Medien (Fotografie, Film) zugesprochen. Mit den Bildstrategien der zeitgenössischen Kunst stellt sich aber zugleich immer die Frage nicht nur nach den Konzepten der Darstellung von Geschichte, sondern nach deren Darstellbarkeit.
Die Vorlesung möchte einen Überblick geben über die Formen und Konzepte des historischen Ereignisbildes in der Geschichte der Bildkunst. Sie geht vom Ende des Historienbildes in der Moderne (etwa bei Géricault, Goya, Manet und Picasso) aus, um einerseits die künstlerischen und kunsttheoretischen Grundlagendebatten um das ‚klassische‘ Historienbild (etwa in den Schlachtendarstellungen von Uccello, Raffael, Leonardo und Rubens) vorzustellen, und um andererseits die Frage der Darstellbarkeit von (Zeit)Geschichte in der zeitgenössischen Kunst (etwa bei Twombly, Richter, Schmidt, Rosler, Wall, Farocki u.a.) zu diskutieren.
Literatur:
Mai, Ekkehard (Hrsg.): Historienmalerei in Europa. Paradigmen in Form, Funktion und Ideologie, Mainz 1990.
Mai, Ekkehard / Anke Repp-Eckert (Hrsg.): Triumph und Tod des Helden. Europäische Historienmalerei von Rubens bis Manet, Ausst. Kat. Köln 1987-88.
Schneider, Norbert: Historienmalerei / Vom Spätmittelalter bis zum 19. Jahrhundert, Köln/Weimar, 2010.
Gaethgens, Thomas W. / Uwe Fleckner (Hrsg): Historienmalerei, = Geschichte der klassischen Bildgattungen in Quellentexten und Kommentaren, Bd. 1, Berlin 1996.
Germer, Stefan / Michael F. Zimmermann: Bilder der Macht - Macht der Bilder. Zeitgeschichte in Darstellungen des 19. Jahrhunderts, München 1997.
Haskell, Francis: Die Geschichte und ihre Bilder. Die Kunst und die Deutung der Vergangenheit, München 1995.
Fath, Manfred / Stefan Germer (Hrsg.): Edouard Manet. Augenblicke der Geschichte, München 1992.
Gratzer, Wolfgang (Hrsg.): Guernica. Über Gewalt und politische Kunst, München 2010.
Storr, Robert (Hrsg.): Gerhard Richter. October 18, 1977, New York 2000.
Werckmeister, Otto Karl: Der Medusa Effekt. Politische Bildstrategien seit dem 11. September, Berlin 2001.
Gerhard Paul: Bilder des Krieges – Krieg der Bilder. Die Visualisierung des modernen Krieges. Fink, München u.a. 2004.
Petra Maria Meyer (Hg.): Gegenbilder. Zu abweichenden Strategien der Kriegsdarstellung, München 2009.
Prof. Dr. Martina Dobbe: Skulptur und Film (Seminar)
Mittwoch 14.00 - 16.00 Uhr
Raum: Hardenbergstraße 33, Raum 150
Beginn: 22.10.2104
Seit der Auflösung der klassischen Gattungsgrenzen in der Kunst der 1960er Jahre gibt es zahlreiche Mischformen zwischen Skulptur und Film. Ihnen allen liegt das Interesse zugrunde, die scheinbare Widersprüchlichkeit zwischen der Skulptur als Raum- und Objektkunst und dem Film als Zeit- und Projektionskunst als produktive Herausforderung zu verstehen. Das Spektrum der dabei entstandenen Werkformen reicht vom „skulpturalen Film“ Richard Serras, Robert Smithsons und Gordon Matta-Clarks über Video-Installationen und „kinematographische Installationen“, die dezidiert skulpturale Fragestellungen aufgreifen (Bruce Nauman, Dan Graham, Anthony McCall, Tacita Dean), bis hin zur plastischen Hybridität, die sie Matthew Barney in seinen Vaseline-Skulpturen und Cremaster-Filmen inszeniert.
Das Seminar wird exemplarische Künstlerpositionen bzw. Werke im Spannungsfeld von Skulptur und Film diskutieren. Ein Ausgangspunkt könnte die – nicht unwidersprochen gebliebene These – Benjamin H.D. Buchlohs sein, „daß die Reflektion des Skulpturalen ihren avanciertesten Punkt erreicht hat in jenem Moment, in dem sich Skulptur als konkretes Phänomen aufhebt und in skulpturalen Film verwandelt.“
Literatur:
Krauss, Rosalind: „Skulptur im erweiterten Feld“, in: dies.: Die Originalität der Avantgarde und andere Mythen der Moderne, hrsg. von Herta Wolf, Amsterdam/Dresden 2000, S. 331-346.
Potts, Alex: The Sculptural Imagination. Figurative, Modernist, Minimalist, New Haven/London 2000.
Wood, Job / David Hulks / Alex Potts: Modern Sculpture Reader, Leeds 2007 bzw. 2. Aufl. 2012.
Buchloh, Benjamin H.D.: „Prozessuale Skulptur und Film im Werk Richard Serras“, in: Richard Serra. Arbeiten/Works 66-77, Tübingen 1978, S. 175-188.
Bering, Kunibert: Richard Serra. Skulptur – Zeichnung – Film, Berlin 1998.
Rübel, Dietmar: Plastizität. Eine Kunstgeschichte des Veränderlichen, München 2012.
Jäger, Joachim / Gabriele Knapstein / Anette Hüsch (Hrsg.): Jenseits des Kinos. Die Kunst der Projektion. Filme, Videos und Installationen von 1963 bis 2005, Ostfildern 2006.
Haberer, Lilian / Ursula Frohne (Hrsg.): Kinematographische Räume. Installationsästhetik in Film und Kunst, München 2012.
Rebentisch, Juliane: Ästhetik der Installation, Frankfurt am Main 2003.
Michalka, Matthias / Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien (Hrsg,): X-Screen: Filmische Installationen und Aktionen der Sechziger- und Siebzigerjahre, Köln 2003.
Prof. Dr. Ralph Eue und Dr. Eckhard Fürlus: Promiskuität der Künste im Denke von Susan Sontag (Seminar)
Dienstag 14.00 bis 16.00 Uhr c.t.
Raum: Grunewaldstraße 2 - 5, Raum 306
Beginn: 21.10.2014
Susan Sontag (1933-2004) war eine der markantesten Denker-Persönlichkeiten der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Sie sprach gern von der Promiskuität der Künste, die sie mit ihrem ganzen Sein, das man als fieberhaften Enthusiasmus bezeichnen könnte, zu thematisieren und vermitteln trachtete. Betrachtet man die vielfältigen Facetten ihrer intellektuellen und künstlerischen Existenz, d.h. Werk und Leben, so schien die Kapazität ihrer Aufmerksamkeit unendlich. Viele ihrer Arbeiten – darunter die Essays über Fotografie, Theater, Film, Camp oder auch Krankheit als Metapher sowie die Reportagen aus den Kriegen in Vietnam und Bosnien – erscheinen wie Grundlagentexte, um den heiklen Zusammenhang der divergenten Kunst- und Kultursegmente zu erschließen und mit den ‚großen‘ Zeitläuften zu verknüpfen. Dies verfolgte sie auch als Roman- und Theaterschriftstellerin, sowie als Regisseurin (sie inszenierte sechs Filme und mehrere Theaterstücke, darunter „Warten auf Godot“ im besetzten Sarajevo [1993]).
Mit diesem Seminar wollen wir versuchen, das Unabgeschlossene von Susan Sontags Wildem Denken – einen Terminus, den sie von Claude Lévi-Strauss entlehnte und für ihr eigenes theoretisch-praktisches und künstlerisch-soziales Engagement reklamierte – wieder aufzunehmen und für aktuelle Debatten und Diskurse fruchtbar zu machen.
Die vielfältigen Ausprägungen ihres Werks sehen wir als verschiedene Etagen ein und desselben Gebäudes, zu dessen Erkundung wir einladen wollen.
Maja Figge: Medienpolitiken des NSU-Prozesses (Seminar)
Donnerstag 12.00 - 14.00 Uhr
Raum: Grunewaldstr. 2 - 5, Raum 311
Beginn: 30.10.
Zwischen den Jahren 2000 und 2007 wurden in Köln, Nürnberg, Hamburg, München, Rostock, Dortmund, Kassel und Heilbronn zehn Menschen vom „Nationalsozialistischen Untergrund“ (NSU) ermordet und zahlreiche Menschen durch Sprengstoffanschläge schwer verletzt. In dem seit Mai 2013 laufenden Prozess am Münchner Oberlandesgericht haben bis heute über einhundert Verhandlungstage stattgefunden. In diesem Seminar wird aus medienanalytischer Perspektive die öffentliche Un-/Sichtbarkeit der Morde und ihrer rassistischen und politischen Zusammenhänge untersucht. Es wird darum gehen, das Verhältnis zwischen den Darstellungen der Verbrechen im Prozess und in dessen Berichterstattung – den Medienpolitiken – und der dadurch ermöglichten oder erschwerten Begreifbarkeit der Realität der Verbrechen, sowie die Folgen für den Artikulations- und Handlungsspielraum der am Prozess beteiligten Akteur/innen wie auch einer kritischen Öffentlichkeit, nachzuvollziehen.
Im Seminar werden wir die Sichtbarkeitsdispositive des NSU-Prozesses und die damit einhergehenden Affizierungen und Realisierungen untersuchen. Auf Basis der Lektüre bild- und medientheoretischer Texte soll recherchiert werden, wo welche Darstellungen und diskursiven Figuren in Bezug auf die Verbrechen und den Prozess wie kursieren. Die gesammelten Materialien werden anschließend gemeinsam analysiert und diskutiert. Dabei wird darauf zu achten sein, welche Funktion Geschlecht, migrantischer Status, Religion und Kriminalisierung in den Darstellungen zukommen. Neben Darstellungen der Presseberichterstattung werden insbesondere auch Formen des aktivistischen/medialen Protests, von Initiativen wie Keupstraße ist überall, NSU-watch oder des Bündnis gegen Rassismus und Formen alternativer Prozessbeobachtung untersucht. Welche Möglichkeiten des Sich-In-Bezug-Setzens, der Sagbarkeit und Verstehbarkeit, der Kritik und der Intervention schaffen die bestehenden Bilder?
Mirus Fitzner: Corporate Governance (Seminar)
Donnerstag 12.00 - 14.00 Uhr
Raum: Hardenbergstraße 33, Raum 004
ab 23.10.2014
Corporate Governance ist in Deutschland seit etwa 10 Jahren ein öffentliches Schlagwort, ohne dass man genau weiß, was das eigentlich sein soll. Wir befassen uns ganz zu Beginn damit, welche verschiedenen Aspekte Corporate Governance beinhaltet. In Kleingruppenarbeit (etwa 3 Studierende/Gruppe) vertiefen wir im Rest des Semesters einzelne Inhalte in Mini-Forschungsprojekten, die am Ende vorgestellt werden.
Mögliche Themen sind: Corporate Governance in der französischen Medienbranche; Quotenregelungen in der Wirtschaft; gewinnorientierte Unternehmen im Eigentum von Stiftungen; Corporate Governance und Unternehmensstrategie; Corporate Governance in Start Ups; Arbeitnehmermitbestimmung in Deutschland und den USA, Corporate Governance und Unternehmensgeschichte; volkswirtschaftliche Theorie der Firma; Unternehmenskontrolle durch Aktienmärkte; Genossenschaften als innovative Gesellschaftsform für Unternehmen; Kriminalität durch Unternehmen
Sollten Sie selbst Vorschläge und Ideen für eine Kleingruppenarbeit mitbringen, umso besser!
Dr. Eckhard Fürlus: Medien für alle(s) - Intermezzo zum MedienDenken und MedienHandeln (Vorlesung)
Donnerstag 18.00 bis 20.00 Uhr
Raum: Grunewaldstraße 2 - 5, Raum 110
Beginn: 23.10.2014
In Anlehnung an die vorausgegangenen Lehrveranstaltungen zur Entwicklung des MedienDenkens und -Handelns in den Künsten und integriert in die Vorlesung finden an wenigstens drei Abenden Podiumsgespräche mit MedienDenkern, Künstlern und Wissenschaftlern statt, darunter Prof. Helmut Geisert, Manuela Kay und Manfred Miersch.
Prof. Dr. Susanne Hauser: Stadtentwicklungsprozesse und lokale Ökonomie (Seminar, Blockseminar)
Donnerstag 13.30 – 15.00 Uhr
Raum: Hardenbergstraße 33, Raum 310
Einführung: Mittwoch 11.15-12.45 Uhr (24. und 31.10.2012), dann Block: 14.-15.12.2014 sowie 25.-26.1.2015
Das Seminar befasst sich mit einigen der Konsequenzen, die sich aus einer zunehmend global organisierten Ökonomie für die lokale Entwicklung in Städten ergeben. Insbesondere Veränderungen in den Zentren, den Innenstädten, sollen beobachtet und thematisiert werden.
Wir werden uns zunächst mit einer Auswahl von Theorien beschäftigen, die versuchen, diesen Zusammenhang umfassend zu verstehen. Ein zweiter Schwerpunkt des Seminars liegt auf der Beschreibung konkreter lokaler Veränderungen in beispielhaft ausgewählten Städten. Ein dritter Schritt wird darin bestehen, Maßnahmen und Vorschläge unterschiedlicher Akteure zur Entwicklung der (Innen-)Stadt unter den derzeit gegebenen Bedingungen zu diskutieren. Dabei werden staatliche, regionale und kommunale Programme ebenso thematisiert wie zivilgesellschaftliche Aktivitäten, deren Befürworter und Akteure in unterschiedlicher Weise die Stadt und ihre lokalen Stärken fördern wollen.
Prof. Dr. Susanne Hauser: Stadtentwicklung in China - Architektur und Identität (Seminar)
Donnerstag 17.00 – 19.15 Uhr
Raum: Hardenbergstraße 33, Raum 310
In den letzten Jahren sind mehrere chinesische bzw. in China arbeitende Architekturbüros mit Entwürfen bekannt geworden, die chinesische Traditionen und westliche oder internationale Architekturentwicklungen in innovativer Weise zu verbinden suchen. Diese Ansätze bedeuten keine grundsätzlich neue Erscheinung, vielmehr bestehen Beziehungen zwischen "westlichen" und "chinesischen" Stadt- und Architekturentwicklungen in China im ganzen 20. - und nicht nur im 21. Jahrhundert. Diesen Beziehungen geht das Seminar nach und stellt die Frage nach der Identität der heutigen chinesischen Städte und der Rolle der Architektur in ihrer Gestaltung.
Das Seminar setzt die Auseinandersetzung mit Geschichte und Gegenwart der Stadtentwicklung in China fort, die im letzten Wintersemester begonnen worden ist. Der Besuch des ersten Seminars ist aber keine Voraussetzung der Teilnahme. Die wichtigsten Informationen zur politischen wie ökonomischen Geschichte Chinas wie auch zur Geschichte der Entwicklung seiner Städte werden am Anfang in einer konzentrierten Einführung vorgestellt. Die Beispiele werden, wie im ersten Seminar, aus vielen Teilen Chinas stammen, unter anderem werden diesmal auch Entwicklungen in Hongkong und Macau thematisiert.
Dr. Saskia Hebert: Stadt (ver)handeln: Eine Wertedebatte (Seminar)
Donnerstag 9.30 Uhr
Raum: Hardenbergstraße 33, Raum 336
Beginn: 23. Oktober 2014
Im letzten Seminar der UdK-Kooperation "XBV_FAN" im Stadtumbaugebiet Frankfurter Allee Nord wird es um den Wert städtischer Räume gehen – nicht als Immobilien- oder Grundbesitz, sondern als gemeinschaftlich genutzte Orte, die vielfältigen Wünschen, Anforderungen und Ansprüchen unterliegen. Auch dieser Kurs wird damit beginnen, dass Studierende der UdK als "Externe" ins Gebiet kommen. Diesmal werden sie eigenartige Markierungen anbringen und sich als teilnehmende Beobachter, Gäste und manchmal vielleicht auch als urbane Akteure in den gewohnten Lauf der Dinge einmischen.
Zum Abschluss des Seminars wird diesmal nicht präsentiert, sondern mit lokalen und anderen Expert_innen live und öffentlich verhandelt: Im Rahmen einer fiktiven Börse können direkt vor Ort Sauerkrautsuppe gegen sonnige Plätzchen, Nachhilfe gegen Nachtluft oder Rasenmähen gegen Rabattenbenutzung getauscht werden – je nachdem, was wer zu bieten hat.
Lutz Hengst: Kerkerwelt und Kristallkathedrale – Raumutopien und Architekturvisionen in der europäischen Kunstgeschichte seit der Renaissance (Seminar)
Mittwoch 17.00 - 18.30 Uhr
Raum: Hardenbergstraße 33, Raum 336
Beginn: 22.10.2014
Mit neuen Darstellungs- und Weltanschauungsformen differenziert sich in Europa seit der Renaissance auch so etwas wie eine Kunst der visionären Räume aus. Im Kurs werden kühne, überwiegend nicht realisierte oder realisierbare Raumentwürfe (v.a. in Grafik, Malerei und Film) aus über fünf Jahrhunderten systematisch in den Blick genommen. Architekturen spielen dabei bzw. in der Entfaltung von Raumvisionen traditionell eine besondere Rolle. Sie bilden bisweilen, etwa im topos des Turmbau zu Babel, selbst die zentrale Manifestation einer Vision – oder erscheinen als Markierungen in einem Raumkontinuum dystopischer Schreckensszenarien (etwa in Giovanni Battista Piranesis Kerker-Stichen). Im Durchgang durch herausragende Beispiele solch imaginärer Gefüge wird schließlich, und zum Semesterende dann konkret vor dem Hintergrund von Beiträgen der Moderne (etwa Hermann Finsterlins), zu diskutieren sein, wie womöglich heute u- und dystopische Raumentwürfe aussehen können.
Über ergänzende Interpretationen von Texten (bspw. Michel Foucaults) soll im Seminar theoretisch erschlossen werden, welche ästhetisch-kulturellen, wissenschaftlichen und politisch-ideologischen Konfigurationen räumliche Phantasien jeweils begünstigen.
Prof. Dr. Susanne Holschbach: Fotografie im zeitgenössischen Kontext (Seminar)
Donnerstag 14.00 -16.00 Uhr
Raum: Lietzenburgerstraße 45, Raum 303
Beginn: 23.10.2014
Das Seminar versteht sich als Plattform zur Diskussion und Kontextualisierung gegenwärtiger fotografischer Positionen. Wir werden gemeinsam und arbeitsteilig Ausstellungen besuchen, aktuelle Texte zur Fotografie lesen, uns mit den Potentialen und Grenzen verschiedener medialer Formen der Präsentation fotografischer Bilder beschäftigen. Es wird zudem die Möglichkeit geben, eigene fotografische Projekte zur Diskussion zu stellen.
Prof. Dr. Susanne Holschbach: .„Die Macht der Geschlechternormen und die Grenzen des Menschlichen“. Judith Butler Lektüreseminar (Seminar)
Donnerstag 10.00 - 12.00 Uhr
Raum: Lietzenburgerstraße 45, Raum 303
Beginn: 23.10.2014
Der Name der amerikanischen Philosophin Judith Butler ist verbunden mit der Neubestimmung feministischer Kritik und der Begründung der Queer Theory. In jüngerer Zeit hat sich Butler im Zusammenhang mit dem US-amerikanischen „Krieg gegen den Terror“ zudem mit allgemeinen ethischen Fragen kultureller Ablehnung bzw. Anerkennung auseinandergesetzt. Anhand der Lektüre von jüngeren Texten, u.a. aus dem im Seminartitel genannten Sammelband von 2009 werden wir uns in Butlers Denken einarbeiten, grundlegende Begriffe und Aspekte ihrer Kritik der Heteronormativität und der kulturellen Ausgrenzung nachverfolgen und nicht zuletzt auch diskutieren, ob und wie Butlers Theorie politische und gestalterische Praxis ‚informieren’ kann.
Prof. Dr. Susanne Holschbach: Politiken des Dokumentarfilms: Arbeitswelten (Seminar)
Freitag 10.00 - 12.00 Uhr
Raum: Lietzenburgerstraße 45, Raum 303
Beginn: 24.10.2014
Auch wenn die offizielle Filmgeschichte mit Lumières Kurzdoku „Arbeiter verlassen die Fabrik“ beginnt, ist der Blick in die Fabrik, d.h. die Beschäftigung mit herrschenden Arbeitsverhältnissen bis heute ein zentrales Thema des Dokumentarfilms. Im Seminar werden wir Filme und Videoessays diskutieren, die sich mit gegenwärtigen Arbeitswelten auseinandersetzen: mit dem für uns maßgeblichen Modell affektiver und kreativer Arbeit unter den Bedingungen des Neoliberalismus, aber auch mit der Ungleichheit und Ungleichzeitigkeit von Arbeit im globalen Kontext. Dabei werden in den exemplarischen Analysen der Projekte von Autor_innen wie Carmen Losmann, Harun Farocki/Antje Ehmann, Michael Glawogger, Hans-Christian Schmid, Natasa von Kopp u.a. nicht nur deren jeweilige thematischen Perspektiven zur Debatte stehen, sondern auch die unterschiedlichen dokumentarischen Verfahren bzw. filmische Strategien, die zu Einsatz kommen. Da die Grenzen zwischen Dokumentar- und Spielfilm durchlässig sind, ist ein Seitenblick in den Bereich des fiktionalen Films nicht ausgeschlossen.
Franziska Latell: Dinge an der Schwelle – zu Sammlung/Archiv/Museum (Seminar, Blockseminar)
Freitag 12.00 - 14.00 Uhr
Raum: Grundwaldstraße, Flusser-Archiv (Raum 208)
Anmeldung via E-Mail – franziska.latell@gmail.com
Was unterscheidet die Dinge des täglichen Gebrauchs von den Dingen in Sammlungen,
Archiven und Museen? Welche Voraussetzung muss ein Ding erfüllen, um in eine
Sammlungsinstitution aufgenommen zu werden? Mit welcher Haltung begegnen wir
den Dingen an diesen Orten? Wie wird Status und Funktion von Sammlung, Archiv und
Museum an den Dingen sicht- und erfahrbar?
Um diese und andere Fragen diskutieren zu können, unterteilt sich das Seminar in
einen Theorie- und einen Praxisteil. Anhand von Kerntexten und Exkursionen in
Berliner Privatsammlungen, Archive und Museen sollen einzelne Dinge aus
Kuünstler_innen-Nachlässen sowie Film- und Design-Sammlungen erforscht und
gemeinsam die Transformation dieser Dinge an der Schwelle zu Sammlung, Archiv
oder Museum herausgearbeitet werden.
Die Ergebnisse des Seminars sollen online und – je nach Wunsch der Studierenden –
auch in einer Publikation im Verlag der Universität der Künste veröffentlicht werden.
Konzeption und Gestaltung sowie Text- und Bildbeiträge erarbeiten die Studierenden
selbstständig im Rahmen des Seminars.
Kristina Leko: Geschichtsbearbeitung: Postmigrantische Identitäten (theoretisch-praktische Lehrveranstaltung)
Donnerstag 11.00 - 14.00 Uhr und nach Vereinbarung
Raum: Einsteinufer 43 - 53, Raum 307
Wie wird die Geschichte/n der Migration/en bearbeitet, dargestellt, vermittelt, und in welchen sozio-kulturellen Zusammenhängen? Wer beschäftigt sich mit der Bearbeitung der Migrationsgeschichte und warum? Thematisch geht es in diesem Seminar um die s.g. postmigrantische Urbanität, die einerseits als Thema und andererseits im Kontext der künstlerischen Arbeit und Auseinandersetzung vorkommt.
Die Studierenden werden künstlerische Projekte zum Thema Migration recherchieren und sie auf ihre politische,kulturpolitische Stellung und künstlerische Positionierung hin überprüfen. Die Lektüre beinhaltet Texte aus kulturtheoretischen und sozio-anthropologischen Bereichen zu Multikulturalität, Interkultur, Postmigration, u.ä..
Das TPS soll als Vorrecherche für eigene Projekte im Themenbereich postmigrantischer Urbanität dienen. Dabei verortet sich das Seminar in künstlerischen Arbeitsfeldern von community art, Stadteilkulturarbeit sowie Bild- und Filmproduktion. Es wird die Möglichkeit geben, die Projekte in Rahmen einer Ausstellung in MSU Zagreb 2016 zu präsentieren.
Kristina Leko: LEAVING ART: Erzählung und empowerment, community building und soziale Landschaft (theoretisch-praktische Lehrveranstaltung)
Mittwoch 11.00 - 14.00 Uhr
Raum: Einsteinufer 43 - 53, Raum 027
Das Seminar beschäftigt sich einerseits mit den verschiedenen Erzählformen im künstlerischen Kontext sowie mit der Rolle der Erzählung bei der Arbeit mit sozialen Gruppen im Kontext der Kunst und des Sozialen. Somit wird die Rolle der Kunst bei der Gemeinschaftsbildung und Stadtteilkulturarbeit untersucht, und die Begriffe soziale Landschaft und kulturelle Landschaft in diesem Zusammenhang definiert.
Gleichzeitig wird auch ein Einblick ins Werk der amerikanischen Künstlerin Suzanne Lacy gegeben. Die Seminarlektüre beinhaltet die Texte von Lacy aus dem Sammelbuch „Leaving Art“ sowie Texte zu erwähnten Themenfeldern aus den Bereichen Soziokultur und Gemeindepsychologie.
Das TPS ist so konzipiert worden, dass den Studierenden ein inhaltlicher und theoretisch-fachlicher Rahmen für die Entwicklung eigener Projekte oder Masterarbeiten angeboten wird die im Rahmen des Institutsprojekts KONTEXT LABOR BERNAU 2015 realisiert werden können (kontext-labor-bernau.de).
Kristina Leko: Das Gespenst der Gentrifizierung geht um... (Seminar)
Dienstag 11.00 - 14.00 Uhr
Raum: Einsteinufer 43 - 53, Raum 305
Inwieweit ist es möglich, Kunstprojekte in einem nicht nur mit Bauprojekten, sondern auch mit Kultur-, Kunst- und Sozialprojekten saturierten städtischen öffentlichen Raum durchzuführen, ohne das Gefühl zu haben, mit sozial engagierten Kunstprojekten paradoxerweise doch Gentrifizierungsprozesse zu begünstigen? Im Seminar wird auf die Schwierigkeiten solcher künstlerischer Positionierung bewusst eingegangen.
Wie kann ein/e Künstler/in den Handlungsraum für sich in dem Zusammenhang schaffen? Vergleichsanalyse der Ausstellungen und Kunstprojekte im öffentlichen Raum in historischer Perspektive von ca. 40 Jahren sollte dabei helfen. Ausstellungen, Projekte sowie Festivals der s.g. urbanen Künste werden wir prüfen, künstlerische und kuratorische Konzepte aufstellen und dahinter steckende sozio-kultur-politische Strukturen auseinandernehmen. Es werden u.a. historisch relevante Beispiele wie Culture in Action oder die erste Ausgabe der Skulptur Projekte Münster sowie Projekte aus den Herkunftsländern der Seminarteilnehmenden untersucht.
Prof. Dr. Nanna Lüth: GENDER TROUBLE in der Kunstpädagogik (Seminar)
Vortreffen am 16.10.2013
Donnerstag 12.30 bis 14.00 Uhr
Raum: Hardenbergstraße 33, Raum 102
Donnerstag 16.00 bis 19.00 Uh4 (14 tägl)
23.10.2014 bis 12.02.2015
Raum: Hardenbergstraße 33, Raum 150
Festlegung der Termine am 16.10.14 bei der Vorbesprechung
In diesem Seminar werden wir uns praktisch und theoretisch damit beschäftigen, wie im Kunstunterricht Geschlecht und Sexualität vorkommen können. Begriffe wie Koedukation, Identitätsentwicklung, äthetische Sozialisation und Heterogenität sollen dabei auf Kunst und ihre Vermittlung bezogen werden. Wie können Positionen von Kunstpädagog_innen wie Helga Kämpf-Jansen, Barbara Wichelhaus oder Meike Aissen-Crewett, die schon in den 1980/90er Jahren Gender Traps und Troubles bearbeiteten, heute nutzbar gemacht werden? Welche Ideen und Handlungsoptionen sind aktualisierbar? Und welche neueren Texten, Kunst- und Unterrichtsbeispielen wollen wir aufgreifen?
Neben dem Aufgreifen zeitgenössischer Perspektiven - von Sojn Boothroyd bis Elke Zobl - wird es Raum für eigene Experimente und Antworten geben.
Ein seminarbegleitender Blog und eine Exkursion zum Bundeskongress für Kunstpädagogik im Februar 2015 bieten Gelegenheiten, diese in die Fachdiskussion einzubringen. (Exkursion am 13. - 15. Februar nach Salzburg zur Bundeskonferenz Kunstpädagogik 2015)
Prof. Dr. Nanna Lüth und Dr. Angelika Zunker : Einführung in die Kunstdidaktik (Seminar)
Donnerstag 10.00 bis 12.00 Uhr
Raum: Hardenbergrstraße 33, Raum 004
Die „Einführung in die Kunstdidaktik" gibt einen Überblick über wichtige kunstpädagogische Entwicklungslinien und Ansätze der Fachdidaktik, stellt Vermittlungsstrategien und Praxisbeispiele vor, verknüpft Fragen der (eigenen) ästhetischen Sozialisation mit solchen nach Geschlecht und anderen kulturellen Differenzen. Entsprechend beschäftigt sich das Seminar mit zeitgemäßen Paradigmen wie dem des Verlernens oder des Unterbrechens von Routinen ebenso wie mit der Rolle der Medien in Bildungsprozessen. Formen der Beteiligung oder Inklusion werden an Beispielen aus dem Kunstunterricht und schulischen Produktionen von Kindern und Jugendlichen diskutiert. Ziel der Einführung ist es, sich in diesem Feld zeitgemäßer Theorie und Praxis zu positionieren und in der Folge eigene Wege zu beschreiben, die in edukativen Settings zu wahrnehmender, forschender, spielerischer, experimenteller und transformativer Auseinandersetzung führen können.
Prof. Dr. Kathrin Peters: Visuelle Kultur – eine Einführung (Seminar)
Freitag 10.00 - 12.00 Uhr
Raum: Grunewaldstraße 2-5, Raum 306
Was wir sehen und wie wir etwas sehen, hat viele Bedingungen: Medientechniken machen etwas sichtbar (anderes nicht); Architekturen und Raumordnungen strukturieren Blicke; Institutionen rahmen Wahrnehmungen; Machtverhältnisse sind, wenn auch nicht immer offensichtlich, in Bildern wirksam; Zeichen zeigen mehr und anderes, als sie meinen; manches, was wir sehen, schaut auch uns an.
In dieser Einführungsveranstaltungen werden wir uns mit grundsätzlichen Texten zu Sichtbarkeit, Bildlichkeit und Medien beschäftigen sowie eigene Beobachtungen anstellen und kleine Analysen der gegenwärtigen visuellen Kultur verfassen. (Eine Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten ist Teil der Lehrveranstaltung.)
Prof. Dr. Kathrin Peters: Kolloquium
Mittwoch 16.00 -18.00 Uhr
Raum: Grunewaldstraße 2-5, Raum 311
Beginn: 22.10.2014
Das Kolloquium dient der Vorbereitung der BA- bzw. MA-Arbeit. Ihre Vorhaben und Themen werden gemeinsam besprochen. Der wissenschaftliche Teil Ihrer Abschlussarbeit steht im Vordergrund, wird aber im Verhältnis zu Ihrem gestalterisch-künstlerischen Projekt diskutiert.
Der Besuch des Kolloquiums ist obligatorisch für alle, die ihre BA- und MA-Arbeit im Bereich Geschichte und Theorie der visuellen Kultur absolvieren wollen.
Prof. Dr. Kathrin Peters: Bilder des Protests (Seminar)
Donnerstag 16.00 - 18.00 Uhr
Raum: Grunewaldstr. 2-5, Medienhaus, R 311
Beginn: 16.10.2014
Die aktuellen Debatten zum Internet sind gekennzeichnet von einer bemerkenswerten Gegensätzlichkeit: Zum einen erscheint es als umfassendes Überwachungsdispositiv, zum anderen als Medium der Gegenöffentlichkeit und des Protests. Wie ist das Verhältnis von Macht und Gegenmacht unter technologischen Bedingungen zu denken?
Anhand von Fallstudien werden wir Fragen stellen nach dem Verhältnis von Straße/Platz und Internet, nach Medien der Versammlung, werden audiovisuelle Formen von Zeugenschaft und Bezeugung untersuchen, Bildzirkulationen und -transformationen nachzeichnen sowie die Krisenrhetoriken befragen, in denen sowohl die Realität als auch ihre Medien beschrieben werden.
Prof. Dr. Kathrin Peters: Andere ausstellen. Feldforschung im ethnologischen Museum (Exkursion)
Freitag 14.00 - 16.00 Uhr
Raum: Grunewaldstraße 2 - 5, Raum 306
Beginn 17.10.2014
Ethnologische Museen stehen vor der Aufgabe, ihre Ausstellungspolitik und Sammlungsgeschichte grundsätzlich zu überdenken. Unter postkolonialen Bedingungen lassen sich Objekte, wie sie zur Zeit des Kolonialismus in Afrika und Asien massenhaft zusammengetragen wurden, nicht ausstellen, ohne zu reflektieren, welches Wissen und Begehren mit ihnen verbunden worden ist, und ohne sich Fragen nach Besitz und Restitution zu stellen.
Wir werden uns in diesem Seminar mit der Geschichte ethnologischer Sammlungen und Museen beschäftigen sowie „Feldforschungen“ an Orte unternehmen, die sich mit dieser Problematik konfrontiert sehen und unterschiedliche Formen des Erzählens und Ausstellens zu entwickeln versuchen (Weltkulturen Museum Frankfurt, Grassimuseum Leipzig, Humboldt Lab Berlin). Lässt sich das ethnologische Museum dekolonisieren?
Prof. Dr. Kathrin Peters: Andere ausstellen. Feldforschung im ethnologischen Museum (Exkursion)
Freitag 14.00 - 16.00 Uhr
Raum: Grunewaldstraße 2 - 5, Raum 306
Beginn 17.10.2014
Ethnologische Museen stehen vor der Aufgabe, ihre Ausstellungspolitik und Sammlungsgeschichte grundsätzlich zu überdenken. Unter postkolonialen Bedingungen lassen sich Objekte, wie sie zur Zeit des Kolonialismus in Afrika und Asien massenhaft zusammengetragen wurden, nicht ausstellen, ohne zu reflektieren, welches Wissen und Begehren mit ihnen verbunden worden ist, und ohne sich Fragen nach Besitz und Restitution zu stellen.
Wir werden uns in diesem Seminar mit der Geschichte ethnologischer Sammlungen und Museen beschäftigen sowie „Feldforschungen“ an Orte unternehmen, die sich mit dieser Problematik konfrontiert sehen und unterschiedliche Formen des Erzählens und Ausstellens zu entwickeln versuchen (Weltkulturen Museum Frankfurt, Grassimuseum Leipzig, Humboldt Lab Berlin). Lässt sich das ethnologische Museum dekolonisieren?
Stefanie Rau: Atlas zum MedienDenken und MedienHandeln in Berlin (Tutorium)
Donnerstag 16.00 bis 18.00 Uhr (14tägl)
Raum: Grunewaldstraße 2 - 5, Raum 208
Beginn: 23.10.2014
Feldstudien, theoretische Forschung und der Erarbeitung gestalterischer Lösungen. Ziel ist es, am Atlas zum MedienDenken und MedienHandeln in Berlin weiter zu arbeiten und für die Realisierung vorzubereiten.
Vorangegangene Teilnahme am Seminar im Sommersemester 2014 erwünscht, aber nicht zwingend notwendig.
Literatur
Irrgang Daniel, Clemens Jahn (Hg.) Forum zur Genealogie des Mediendenkens (Berlin2013).
Jan Sieber: Entfremdung und Utopie. Die Gestaltung des Alltags zwischen 1850 und 1930 (Seminar)
Donnerstag 14.00 - 17.00 Uhr
Raum: Straße des 17. Juni 188, Raum 207
Die Erfahrung der Entfremdung ist paradigmatisch für die Moderne der zweiten Hälfte des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts – als Entfremdung von den Dingen, von den eigenen Bedürfnissen, von der eigenen Arbeit. Ihr gegenüber steht die Utopie als die Idee ihrer Aufhebung.
In der Geschichte der modernen Gestaltung und Kunst hat die Erfahrung der Entfremdung zu den unterschiedlichsten utopischen Gegenentwürfen geführt: zum Versuche einer neuen, der Moderne angemessenen Klassifikation der Dinge, zur Rückkehr zum Handwerk als nicht-entfremdete Form der Arbeit, zur Nachahmung von Formen der Natur in der Hoffnung auf eine Renaturalisierung der Menschen oder zur Affirmation von industrieller Arbeit und Warenwirtschaft als unhintergehbare Bedingung der Produktion einer neuen, einheitlichen Kultur.
Im Seminar werden wir zentrale Positionen und Texte aus der Geschichte der modernen Gestaltung hinsichtlich ihres Ortes im Spannungsfeld zwischen Entfremdung und Utopie befragen.
Prof. Dr. Judith Siegmund, Prof. Dr. Kathrin Busch: Wissenschaftliches Kolloquium
Mittwoch 16 - 18 Uhr (s.t.) (14-tägig)
Raum: Straße des 17. Juni 118 - Raum 207
Fortgeschrittene und Promovierende
In der Theoriewerkstatt werden gemeinsam philosophische und kulturwissenschaftliche Texte mit ästhetischen Fragestellungen gelesen und diskutiert, die im Zusammenhang mit den Forschungs- und Studieninteressen der TeilnehmerInnen stehen. Für Studierende gibt es die Möglichkeit, durch eine schriftliche Arbeit, Creditpunkte zu erwerben. Die Theoriewerkstatt findet im Semester zweiwöchentlich statt.
Prof. Dr. phil. Dipl. Ing. Gabriele Schultheiß: Blickwechsel - Der Betrachter in den Gärten der Frühen Neuzeit, der Aufkärung und der Moderne (Seminar)
Montag 13.00 bis 15.00 Uhr
Raum: Hardenbergstraße 33, Raum 336
Beginn: 20.10.2014
Dass die Gärten des Barock und die Landschaftsgärten der Aufklärung in ihrer räumlichen Organisation auf den Blick eines Betrachters bezogen sind, ist offen-sichtlich – wenngleich die Bezugnahme sich ihrer Struktur wie ihrer Form nach unterscheidet, vor allem, weil es sich um einen je anderen Blick eines je anderen Betrachters handelt, um den des absoluten Fürsten im einen, um den des frühbürgerlichen frühkapitalistischen Individuums im anderen Garten. Was jedoch beide sehen auf einen Blick, ist ein vor ihnen ausgebreitetes und in sich - wenn auch formal unterschiedlich - geordnetes räumliches Ganzes.
Die räumlichen Beziehungen in den Gärten der Renaissance und der Moderne hingegen sind vom Sehen, vom Blick des Betrachters unabhängig. In beiden Fällen liegen ihnen die auf unterschiedlichen geometrischen Theorien beruhende Raumidee und Proportionslehre der jeweils zeitgenössischen Architekturtheorie zugrunde. Gleichwohl spielt der Blick des Betrachters auch in diesen Gärten eine große Rolle. Eingedenk der Tatsache, dass die Idee des Blickpunktes immer auch auf die Idee des Subjektes verweist, reflektiert der „Blick“ den allgemeinen Status des Subjektes in der Welt seiner Epoche. Der Blickwechsel zeigt dann auch seine Statusveränderung. an. Thema des Seminares ist die sozio-kulturelle Rekonstruktion der lokalen Bedeutung paradigmatischer Gärten der Renaissance, des Barock, der Aufklärung und der Moderne unter Einbeziehung des jeweiligen Blicks, das meint hier, unter Einbeziehung der Sehtheorien der jeweiligen Epoche. Da sich das optische Modell einer Epoche in den Gesetzen der ästhetischen Repräsentation des anschaulich gegebenen Raumes im Bild und in der Architektur reflektiert, ist der Gewinn, den der sehtheoretische Aspekt erbringt, unmittelbar einsichtig: Er erhellt, dass den Gärten bereits auf der ästhetischen Ebene ihrer räumlichen Organisation die Position des Subjektes in diesem Raum, auf die jede Sehtheorie verweist, eingeschrieben ist, also vor aller konkreten und individuellen Deutung dieses allgemeinen Verhältnisses durch Programm, Ikonographie und Ikonologie.
Bei den Gärten handelt es sich um: Villa d´Este, Villa Lante, Vaux-le-Vicomte, Versailles,
Ermenonville, Désert de Retz, Parc de la Villette.
Im Mai 2015 ist eine Exkursion zu den Gärten in Frankreich vorgesehen.