Lehrveranstaltungen
Aktuelles Verzeichnis der Lehrveranstaltungen am Institut und Archiv
Prof. Dr. Michael Bollé
Montags, 11.15–12.45 Uhr
Hardenbergstr. 33, Raum 336
Beginn: 19.10.2015
Prof. Dr. Kassandra Nakas, Prof. Dr. Tobias Vogt
Freitags, 15.00–18.00 Uhr (14-tägig)
Lietzenburgerstr. 45, Raum wird noch bekanntgegeben
Beginn: 23.10.2015
Das Seminar widmet sich Werken der Gegenwartskunst und den sie begleitenden Diskursen, wie sie sich in Berlin in einer Vielfalt von Orten und Szenen darbieten. Vor Ort wollen wir mit Akteuren des zeitgenössischen Kunstbetriebs sprechen, ihre Arbeit diskutieren und den praktischen und theoretischen Bedingungen heutigen Kunstschaffens auf den Grund gehen. Auch in der Auseinandersetzung mit Texten und Theorien sollen dabei die Effekte verwandter gestalterischer Bereiche (Grafikdesign, visuelle Medien u.a.) auf unseren Begriff von Gegenwartskunst erörtert werden. Die „Arbeitsgemeinschaft Gegenwartskunst“ findet statt in Kooperation mit dem Institut für Kunstwissenschaft und Ästhetik an der Fakultät 1.
Aus organisatorischen Gründen muss die Teilnehmerzahl beschränkt werden. Bitte Anmeldungen bitte unter nakas. @udk-berlin.de
Prof. Dr. Kassandra Nakas
Montags, 09.30–11.00 Uhr
Hardenbergstr. 33, Raum 310
Beginn: 19.10.2015
„Warum Architektur keine Kunst ist“, lautet ein Band mit Essays von Adolf Loos, in denen sich der berühmte Architekt zu Beginn des 20. Jahrhunderts gegen eine ‚künstlerische‘ Architektur positionierte. Gleichwohl ist das Verhältnis von Kunst und Architektur ein historisch enges, das sich erst mit Beginn der Neuzeit und später im Zuge der Industrialisierung immer stärker ausdifferenziert. Abgesehen von Bestrebungen wie etwa am Bauhaus ist es bis heute bei einer relativ klaren Trennung beider Bereiche im Hinblick auf Ausbildungswege und Tätigkeitsfelder geblieben. Zugleich haben im 20. Jahrhundert und bis in die Gegenwart Künstlerinnen und Künstler immer wieder die Architektur als Betätigungsfeld gewählt; anhand von internationalen Beispielen seit den klassischen Avantgarden soll im Seminar dieses wechselvolle Verhältnis bis heute beleuchtet werden, wobei künstlerische ‚Architekturen’ u.a. unter den Stichworten Modell, De(kon)struktion, Interieur, Utopie, Architekturfotografie, Urbanismus und Skulpturalität vorgestellt und diskutiert werden sollen
Kunst- und Kulturwissenschaft/Theoriemodule Diplom, BA und MA Architektur, VK, Bildende Kunst
Prof. Dr. Susanne Holschbach
Donnerstags, 14.15–15.45 Uhr
Lietzenburgerstr. 45, Raum 303
Beginn: 15.10.2015
Erscheinungs- und Gebrauchsweisen der Fotografie haben sich in den letzten 15 Jahren radikal verändert. Die Geste des Fotografierens ist in den Alltag integriert; wir kommunizieren mit Fotos und teilen sie mit einer anonymen Vielzahl von Betrachtern/innen; Fotos werden mit Metadaten verknüpft und zirkulieren auf unabsehbare Zeit im Internet; sie fügen sich zu Datenbanken zusammen oder verschwinden im Dark Web. Im Seminar werden wir theoretische Texte zum digitalen Bild, zum Dispositiv des Displays und des Interface‘, zum Fotosharing und digitalen Bilddatenbanken lesen und diskutieren. Wir werden Phänomene der Internetfotografie wie Photofads, gemeinschaftliche Bildersammlungen, Bilderdisseminationen u. a. exemplarisch untersuchen, wobei ein Schwerpunkt auf konzeptionellen bzw. künstlerischen Umgangsweisen mit vernetzter Fotografie liegen wird.
BA VK 3-7 MA VK 1-1
Lehrveranstaltung für Studium Generale geeignet, offen für alle Studierenden.
Prof. Dr. Susanne Holschbach
Freitags, 11.15–12.45 Uhr
Lietzenburgerstr. 45, Raum 303
Beginn: 16.10.2015
Ausgangspunkt des Seminars ist die Ausstellung Homosexualität_en, die zurzeit im Deutschen Historischen Museum und im Schwulen Museum Berlin gezeigt wird, und die sich in einem Teil mit der „Entwicklung in den Bereichen Gesellschaft, Politik, Kunst, Recht und Wissenschaften seit der ‚Entdeckung‘ der Homosexualität Mitte des 19. Jahrhunderts“ beschäftigt, im anderen „zeitgenössischen künstlerischen Positionen zur Gegenwart und Zukunft der Geschlechterordnung und der Sexualitäten“ präsentiert. Nach einer vorbereiteten Sichtung der beiden Ausstellungen werden wir uns vertiefend mit einzelnen Aspekten bzw. Themen der Ausstellungen auseinandersetzen. Dazu werden wir grundlegende und aktuelle Texte aus dem Bereich der Queer Theory lesen und künstlerische und filmische Arbeiten analysieren.
Das Seminar wendet sich sowohl an Studierende, die sich bereits mit dem Thema beschäftigt und Vorkenntnisse im Bereich der Queer Theory haben, als auch solche, die einen Einstieg in die Gender- und Queer Studies suchen.
Dr. Nathalie Bredella, Alexander Peterhaensel
Grunewaldstraße 2–5, Raum 10
Beginn: 23.10.2015 15.00 Uhr
Das Seminar untersucht aktuelle CG-Visualisierungstechniken im Hollywoodfilm wie 'previsualization‘, 'virtual production‘, 'real time compositing‘ etc. und geht dem disziplinüberschreitenden Charakter des 'computational design‘ nach. Neben einer analytischen Durchdringung aktueller Methoden der Bildproduktion soll auf die immersiven Zeit- und Affektorganisationen ausgewählter Filme eingegangen und gefragt werden, welche Erfahrungsräume sie hervorbringen. Ferner soll die Bedeutung von Prävisualisierungsmethoden für Entwurfsprozesse in Architektur und Film diskutiert werden.
Das Seminar richtet sich an Studierende der Studiengänge Visuelle Kommunikation, Kunst und Medien, Architektur und Studium Generale.
Termine:
Seminar 23.10 15.00-19.00 Uhr
Seminar 30.10 15.00-19.00 Uhr
Seminar 06.11 15.00-19.00 Uhr
Seminar 13.11 15.00-19.00 Uhr
Seminar 20.11 15.00-19.00 Uhr
Prof. Dr. Kassandra Nakas
Donnerstags, 12.15–13.45 Uhr
Lietzenburgerstr. 45, Raum 303
Beginn: 15.10.2015
Jeff Wall gehört zu den wichtigsten Fotografen der Gegenwart. Das Seminar widmet sich den künstlerischen und theoretischen Arbeiten des Kanadiers, der sich eingehend mit der Kunstgeschichte beschäftigt und die veränderten Gebrauchsweisen der Fotografie seit den 1960er Jahren kritisch begleitet hat. In Werkanalysen sollen seine großformatigen Werke in ihrem Verhältnis zur Street Photography, Inszenierten Fotografie und zum ‚Kinematographischen‘ besprochen sowie zentrale Texte von und zu Wall gelesen und diskutiert werden.
Prof. Dr. Kassandra Nakas
Donnerstags, 10.15–11.45 Uhr
Lietzenburgerstr. 45, Raum 303
Beginn: 15.10.2015
Seit jeher sind Naturwissenschaftler und Künstler fasziniert von der Vorstellung, Ebenbilder des Menschen zu schaffen. In Konkurrenz zu oder als Reflexion von religiösen Schöpfungsmythen haben sich durch die Jahrhunderte eine Reihe von Vorstellungen menschlichen Schaffens von künstlichem Leben etabliert, die in der jüngeren Vergangenheit durch einerseits bio-, andererseits computertechnologische Entwicklungen immer breitere gesellschaftliche Wirkung entfaltet haben. Im Seminar soll Mythen und Phantasmen von künstlichen (menschlichen und tierischen) Körpern nachgegangen werden – von Prometheus und Pygmalion, Homunculus und Golem über die Automatenwesen des 18. und Prothesenkörper des 20. Jahrhunderts bis zu den Actroid-Robotern der Gegenwart. Dabei soll auch danach gefragt werden, welche naturwissenschaftlichen und weltanschaulichen Bedingungen den so entworfenen Wesen zugrunde liegen, und welchen Vorstellungen körperlicher Materialität sie verpflichtet sind.
Prof. Dr. Michael Bollé
Freitags, 13.30–15.00 Uhr
Hardenbergstr. 33, Raum 336
Beginn: 16.10.2015
Dr. Maja Figge, Tutorin Annika Haas
Mittwochs, 15.00–18.00 Uhr
Grunewaldstr. 2–5, Raum 010
Beginn: 14.10.2015
Was wir sehen und wie wir etwas sehen, hat viele Bedingungen: Medientechniken machen etwas sichtbar (anderes nicht); Architekturen und Raumordnungen strukturieren Blicke; Institutionen rahmen Wahrnehmungen; Machtverhältnisse sind, wenn auch nicht immer offensichtlich, in Bildern wirksam; Zeichen zeigen mehr und anderes, als sie meinen; manches, was wir sehen, schaut auch uns an.In dieser Einführungsveranstaltung werden wir uns mit grundsätzlichen Texten zu Sichtbarkeit, Bildlichkeit und Medien beschäftigen sowie eigene Beobachtungen anstellen und kleine Analysen der gegenwärtigen visuellen Kultur verfassen.
(Eine Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten ist Teil der Lehrveranstaltung.)
Pflichtveranstaltung im 1. und 2. Semester für Studierende der Visuellen Kommunikation.
Susanne Hauser / Tashy Endres / Lutz Hengst
Donnerstags, 11.15–12.45 Uhr
Hardenbergstr. 33, Raum 336
Der zweisemestrige Kurs gibt eine Einführung in die Gegenstände und Methoden der Kunst- und Kulturwissenschaften. Dabei stehen Fragen der Geschichte und Theorie von Stadt und Landschaft sowie der sozialen, medialen und ästhetischen Grundlagen der Architektur im Mittelpunkt. Anhand ausgewählter Grundlagentexte aus Philosophie, Kunstgeschichte, Soziologie, Medientheorie und weiteren Disziplinen werden die gegenwärtige Raumproduktion sowie ihre historischen Hintergründe diskutiert.
Susanne Hauser
Donnerstags, 13.30 Uhr
Hardenbergstr. 33, Raum 336
Beginn: 2. Vorlesungswoche
Noch ist das Internet der Dinge mehr Vision als umgesetzter Alltag. Doch Vorstellungen etwa zum smart home oder zu optimierten Logistiksystemen werden allmählich konkret. Das Seminar diskutiert die ersten Ideen vom Ende der 1990er Jahre, befasst sich mit Forschungsergebnissen, die das Internet der Dinge einer Realisierung näher bringen sollen, und stellt die aktuelle Diskussion vor. Leistungsanforderungen: Referat und ausführliches Thesenpapier, aktive Beteiligung an den Diskussionen des Seminars.
Architektur BA Modul 12, Modul 14; Architektur MA Modul 3, Modul 5; Visuelle Kommunikation Theorie; Studium Generale.
Susanne Hauser
Donnerstags, 17.00 Uhr
Hardenbergstr. 33, Raum 310
Beginn: 2. Vorlesungswoche
Die Vorstellungen von Fremdheit und das Fremde sind ein klassisches Thema der Philosophie und der Sozialwissenschaften. Das Seminar dient dazu, sich mit einigen älteren und neuen Positionen, unter anderem auch zum Konzept der Transkulturalität, vertraut zu machen und daran eigene Überlegungen und Haltungen zu überprüfen. Leistungsanforderungen: Referat und ausführliches Thesenpapier, aktive Beteiligung an den Diskussionen des Seminars.
Architektur BA Modul 12, Modul 14; Architektur MA Modul 3, Modul 5; Visuelle Kommunikation Theorie; Studium Generale.
Susanne Hauser
Donnerstags, 18.45 Uhr
Hardenbergstr. 33, Raum 310
Beginn: 2. Vorlesungswoche
Dass Städte Orte der Zu- und Abwanderung sind, ist für viele Theoretiker und Theoretikerinnen der Stadt im 21. wie auch schon im 20. Jahrhundert eine Selbstverständlichkeit. Das Seminar wird Stadttheorien diskutieren, die diesen Aspekt betonen, und die Frage nach der Bedeutung globaler Migrationsbewegungen für lokale Entwicklungen stellen. Leistungsanforderungen: Recherche und Vortrag mit Präsentation als Gruppenaufgabe, aktive Beteiligung an den Diskussionen des Seminars.
Architektur BA Modul 12, Modul 14; Architektur MA Modul 3, Modul 5; Visuelle Kommunikation Theorie; Studium Generale.
Lutz Hengst
Freitags, 15.15 Uhr
Hardenbergstr. 33, Raum 336
Beginn: 2. Vorlesungswoche
Gemeinhin gilt die romantische Epoche als Ausgangsphase der Erprobung neuer, spartenzusammenführender und immersiver Kunstszenarien. Tatsächlich soll auch im Seminarkontext die Zeit um 1800 als geistes- und kulturgeschichtlicher Hintergrund diskutiert werden, vor dem Synästhesien regelrecht neu gebaut und programmatisch eingeplant wurden. Zusätzlich zu einem historischen Nachvollzug der Formierung verschiedener Gesamtkunstwerke seit dem 18. Jahrhundert, u.a. in symbolistischen Bühneninszenierungen, im Expressionismus und bis in die Ära des spätmodernen Happenings hinein, wird es im Seminar auch um begrenztere und sehr konkrete Anwendungsformen synästhetischer (Raum-)Arrangements gehen. Beispielsweise werden wir fragen, inwieweit bereits sog. Kunst am Bau verschiedene Modi gestalterischen Ausdrucks in ein Wirkverhältnis setzt; und schließlich ist eine Auseinandersetzung mit dem Aufbau einer aktuellen Sonderausstellung in Berlin bzw. der damit verbundenen Inwertsetzung vorhandener Räumlichkeiten geplant.Architektur BA Modul 12, Modul 14; Architektur MA Modul 3, Modul 5; Visuelle Kommunikation Theorie; Studium Generale.
Tashy Endres
Donnerstags, 09.30 Uhr
Hardenbergstr. 33, Raum 336
Beginn: 2. Vorlesungswoche
Gentrifizierung ist in aller Munde. Doch geht es dabei um Hipster-Bars oder Strategiewechsel internationaler Finanzinvestition? Um AirBnB, Sanierungsgebiete oder Fassadengestaltung? Falls es um alle diese Dinge geht – wie hängen sie zusammen? Und was haben Architekt_innen damit zu tun? Das Seminar gibt einen Einblick in den aktuellen Stand der Forschung zu Gentrifizierungsprozessen in Berlin. Dabei eignen wir uns methodische Grundlagen der sozialwissenschaftlichen und geographischen Stadtforschung an. Das Seminar befragt verschiedene Texte und Studien kontinuierlich: Wer produziert dabei welches Wissen über Gentrifizierung, mit welchen Erkenntnisinteressen, Annahmen, Methoden, über und mit welchen Akteur_innen? Und welche Handlungsperspektiven ergeben sich daraus?
Auf zwei Exkursionen besuchen wir universitäre Forschungsprojekte zu Gentrifizierung in Berlin und Architekt_innen, die verschiedene Strategien im Kontext von Aufwertungs- und Verdrängungsprozessen entwickeln. Die Teilnehmenden gestalten die Seminarsitzungen aktiv mit und führen selbst kleine stadtsoziologische Forschungs-Übungen zu Gentrifizierung in Berlin durch. Auch für die Auseinandersetzung mit der eigenen Rolle als Planende wird es immer wieder Raum geben.
Architektur BA Modul 14; Architektur MA Modul 3, Modul 4, Modul 5; Fak. 1 Lehramt „Urbanistik“; offen für Studierende aller Studiengänge; Gasthörer_innen willkommen.
Ralf Liptau
Donnerstags, 18.00–20.00 Uhr
Hardenbergstr. 33, Raum 150
Beginn: 2.Vorlesungswoche
Das Seminar widmet sich dem Einsatz von künstlichem und natürlichem Licht als „Baumaterial“ anhand von Bauten der europäischen Moderne. Im Unterschied zu Materialien wie Ziegel, Beton oder Stahl kann man Licht weder kaufen, noch liefern, noch verbauen. Unter Zuhilfenahme anderer, konkret-haptischer Materialien ist Licht in architektonischen Zusammenhängen lediglich zu ermöglichen, zu verhindern, zu steuern oder zu lenken. Dennoch, so der Grundgedanke des Seminars, bilden Licht und Transparenz wesentliche Forderungen an, sowie Eigenschaften von Architektur seit dem Ende des 19. Jahrhunderts. Ohne wirklich Material zu sein, scheint Licht damit dennoch ein wesentliches Baumaterial moderner Architektur zu sein. Und zwar sowohl im Hinblick auf Einzelbauten als auch den städtebaulichen Zusammenhang. Anhand konkreter Bauten werden wir den Aspekt der Lichtführung und Transparenzerzeugung am Beispiel von Bauten der Moderne nachvollziehen. Wir werden uns etwa der Forderung nach „Licht, Luft und Sonne“ vor allem im Wohnungsbau der 1920er-Jahre widmen. Das ist auch die Zeit, in der – vor allem elektrische – Lichtkonzepte das Bild moderner Metropolen auch im Außenraum zu prägen beginnen. Auch im Nationalsozialismus haben Projekte wie etwa Albert Speers „Lichtdom“ (1938) dem Licht als Baumaterial einige – propagandistisch genutzte – Bedeutung zugemessen. In der Nachkriegszeit lässt sich ein besonderer Einsatz von Lichteffekten etwa im Kirchenbau nachweisen. Bezogen auf den Stadtraum hat das künstliche Licht spätestens mit der zunehmenden Bedeutung von „Iconic Buildings“ und dem Einsatz von Medienfassaden neue Relevanz gewonnen.
Julia Lemmle
1. Sitzung: 17. und 18.10.15, 11.00–18.00 Uhr, weitere Termine werden bekannt gegeben
Hardenbergstr. 33, Raum 310
Das Training richtet sich an alle Studentinnen, die überzeugend und sicher auftreten und dabei ihren eigenen rhetorischen Stil finden möchten. Überzeugungskraft entsteht durch eine klare innere und äußere Haltung. Deshalb arbeitet das Seminar vorwiegend mit praktischen Übungen an Körpersprache, Stimme, Auftritt, Rede-Aufbau & Argumentation, um freie und vorbereitete Präsentationen mit weniger Stress und mehr Spaß halten zu können.
Es können 3 ECTS für die aktive Teilnahme und einen dreiseitigen Bericht vergeben werden, 5 ECTS für aktiveTeilnahme, Bericht und Verfassen eines Wikipedia-Artikels über eine Architektin oder Bauingeneurin.Das Seminar richtet sich gezielt an Studentinnen. max. 20 Teilnehmerinnen.
Prof. Dr. Susanne Holschbach
Donnerstags, 10.15–11.45 Uhr
Lietzenburgerstr. 45, Raum 218
Beginn: 15.10.2015
Das Kolloqium dient der Vorbereitung der BA- bzw. MA-Arbeit. Ihre Vorhaben und Themen werden gemeinsam besprochen. Der wissenschaftliche Teil Ihrer Arbeit steht im Vordergrund, wird aber im Verhältnis zu Ihren gestalterisch-künstlerischen Arbeiten diskutiert.
Obligatorisch für Prüfungskandidat_innen im BA/MA Studiengang Visuelle Kommunikation.
Prof. Dr. Kassandra Nakas
Donnerstags, 14.15–15.45 Uhr, 14-tägig (1 SWS)
Lietzenburgerstr. 45, Raum 218
Beginn: 15.10.2015
Kolloquium zur Vorbereitung wissenschaftlicher Arbeitsvorhaben (BA, MA).
Karl Wolfgang Flender und Mirus Fitzner
Montags, 18.00–20.00 Uhr
Mierendorffstraße, Raum 215
Beginn: 19.10.2015
Kontakt: k.flender, @udk-berlin.dem.fitzner @udk-berlin.de
Romane und Filme bestimmen maßgeblich die Fantasien, die wir von der “Corporate World“ haben. So hat “39,90“ das Bild einer ganzen Generation von Werbeagentur-Anfängern und GWK-Studierenden beeinflusst; Patrick Bateman aus “American Psycho“ ist zur Exzess-Schablone eines Wallstreet-Brokers geworden wie jüngst Jordan Belfort in “The Wolf of Wall Street“; die Bestseller von John Grisham konfrontieren häufig den idealistischen Aufsteiger mit der moralischen Versautheit der Konzernmaschinerien. In der SIG “Businessromane“ lesen wir zeitgenössische Romane und untersuchen, wie “Business“ in ihnen dargestellt wird, wie wirtschaftliche Zusammenhänge literarisch bearbeitet werden und natürlich, wie die Literatur damit wieder auf die Geschäftswelt zurückwirkt. Am Ende der SIG soll eine kleine Theorie des Businessromans entstehen.
Zielgruppe: Studierende aller Fakultäten und aller Semester
Leistungsanforderungen: regelmäßige aktive Lektüre und Teilnahme und regelmäßiges Verfassen von Texten zu ausgewählten Themen
Prof. Dr. Thomas Düllo
Mittwochs, 16.30–18.00 (s.t.)
Einsteinufer 43–53, Raum 127
Beginn: 14.10.2015
Die Vorlesung fokussiert sich auf die Frage, wie Menschen, Artefakte und Institutionen sich mit Texten in eine Kultur, in eine Lebenswelt, in einen Diskurs einschreiben. Sie ist als Basisinformation über die wesentlichen Aspekte der „Verbalen Kommunikation“ im Sinne einer Kommunikationskulturwissenschaft konzipiert. Ausgehend von aktuellen Beispielen aus gesellschaftlichen, wirtschaftlichen, kulturellen und künstlerischen Kontexten werden wichtige Dimensionen solcher Einschreibungen (Writing Culture als Doing Culture) erarbeitet.
Inhalte: Sprache/Sprechen; Text/Schrift; Stil/Zeichen/Produktbotschaften; Texten über Dinge/Objekte; Schreiben über Pop
Mirus Fitzner
Donnerstags, 12.00–14.00 Uhr
Hardenbergstr. 33, Raum 110
Beginn: 22.10.2015
Corporate Finance? An der UdK?
In diesem Seminar versuchen wir, aus der besonderen UdK-Perspektive auf folgende Fragen zu antworten: Was hat das Kapital im Kapitalismus zu tun? Was ist eine Aktie? Was ist ein Kredit – und ist das das gleiche wie Schulden? Was macht eine Rating-Agentur eigentlich? Warum gibt es einen Aktienindex wie den DAX – und wer darf da rein? Wer kauft Staatsanleihen? Was kann man über die große Finanzkrise 2008/2009 lernen? Und was macht ein Finanzminister?
Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Gerechnet wird nicht.
Prof. Dr. Kathrin Busch
Dienstags, 14.00–16.00 Uhr
Straße des 17. Juni 118, Raum 207
Beginn: 11.10.2015
Fakultätsübergreifende Veranstaltung, für Gast- und Nebenhörer zugelassen
Dr. Eckhard Fürlus
Donnerstags, 10.00–12.00 Uhr
Grunewaldstr. 2–5, Raum 311
Beginn: 15.10.2015
Das durchscheinende Licht verleiht der Glasmalerei die höchste Farbleuchtkraft noch vor der Mosaik-, Tafel- und Wandmalerei, der Hinterglasmalerei und dem Diapositiv. Abt Suger von St. Denis (1081–1151) beschreibt die Fenster mit Glasmalerei als „durchlichtete Wände“. Mit ihrer Farbgebung, ihrer Anordnung und Ornamentierung gelingt es ihnen, die Illusion eines imaginären Bildraums zu schaffen und eine feierliche bis mystische Atmosphäre herbeizuführen.
Das auf zwei Semester angelegte Seminar widmet sich im ersten Teil der Glasmalerei und ihrer Geschichte, der Herstellung farbiger Fenster mit bildlichen und abstrakten Darstellungen und ihrer intensiven Wirkung durch den Wechsel des Lichts anhand von herausragenden Beispielen. Geplant sind eine Exkursion in die Str. Marienkirche in Frankfurt an der Oder sowie der Besuch einer Glaswerkstatt.
Prof. Dr. Ljudmila Bruchholz
Donnerstags, 10.00–12.00 Uhr
Hardenbergstr. 33, Raum 151
Beginn: 15.10.2015
In diesem Seminar soll untersucht werden, wie der menschliche Körper in der Fotografie dargestellt worden ist und welche sozialen, historischen und kulturellen Faktoren dabei bestimmend waren. Folgende Schwerpunkte behandeln verschiedene Aspekte des fotografierten Körpers: Erotik, Pornografie, Geschlechteridentität, Alter, Krankheit, Tod. Über den wissenschaftlichen Kontext (ethnografischer Akt, Bewegungsstudien) hinaus, wird besonderes Gewicht auf den Kunstkontext gelegt. Bis 1900 waren die Aktdarstellungen der Ikonographie der christlichen Kunst sowie der antiken Mythologie verbunden. Nach 1918 wird das idealisierte Bild des Körpers abgelöst von fragmentierten, deformierten, transformierten Körperansichten. Diese fungieren auch als Sinnbilder für existentielle Fragen. In der Gegenwart unterziehen Künstler den eigenen Körper einer ausgiebigen Inspektion und benutzen ihn als Medium der Selbstdarstellung und -inszenierung. Die „Reise um den Körper“ ist komplex und spannend.
Belegpflicht: 45minütiger Vortrag
Prof. Dr. Alexander Garcia Düttmann
Mittwochs, 16.00–18.00 Uhr
Hardenbergstr. 33, Raum 151
Beginn: 21.10.2015
In diesem Seminar soll dem Begriff der Macht nachgegangen werden, wie er im Zeitraum von etwa hundert Jahren (vom Ende des neunzehnten bis zum Ende des zwanzigsten Jahrhunderts) in der Philosophie entwickelt worden ist – in Nietzsches Genealogie der Moral, Carl Schmitts Gespräch über die Macht und den Zugang zum Machthaber sowie Foucaults Aufsätzen zur Mikrophysik der Macht.
Prof. Dr. Alexander Garcia Düttmann / Prof. Dr. Karlheinz Lüdeking
Donnerstags, 12.00–14.00 Uhr
Hardenbergstr. 33, Raum 151
Beginn: 22.10.2015
Kommentar Prof. Dr. Düttmann:
Dieses Lektüreseminar wird sich mit dem Anti-Ödipus beschäftigen und Begriffe wie den der Wunschmaschine erörtern, sowie die Auseinandersetung der Autoren mit dem Kapitalismus in den Mittelpunkt stellen.
Kommentar Prof. Dr. Lüdeking:
Vor fünfundvierzig Jahren, also 1970, publizierte Foucault seine immer wieder gern zitierte Vermutung, das zwanzigste Jahrhundert werde „eines Tages ... vielleicht deleuzianisch sein.“ Seinerzeit konnte man sich nicht so recht vorstellen, was das heißen sollte. Außerdem schien es – wie immer man die dunkle Prognose auch verstehen wollte – äußert unwahrscheinlich, dass die Welt, in der wir leben, schon so bald, genauer gesagt: noch vor Ablauf des Jahres 2001, „deleuzianische“ Züge annehmen könnte. Inzwischen wurden wir eines besseren belehrt. Wie man allein schon an der Person und den Handlungsweisen unserer Kanzlerin erkennen kann, ist die Realität inzwischen tatsächlich eine durch und durch deleuzianische geworden. Angesichts dessen scheint es ratsam, noch einmal die Abhandlung über die veränderten psychischen Triebfedern unserer Gegenwart zu studieren, die Gilles Deleuze und Félix Guattari schon1972 – also nur zwei Jahre nach Foucaults Prophezeiung – unter dem Titel Capitalisme et Schizophrénie – L'Anti-Œdipe vorgelegt haben. Im Seminar verwenden wir die wiederum zwei Jahre später, also 1974 erschienene Übersetzung ins Deutsche, die als Nummer 224 der Reihe suhrkamp taschenbuch wissenschaft weiterhin zum Preis von zwanzig Euro erhältlich ist.
Für Fortgeschrittene.
Auch für Gast- und Nebenhörerinnen und Gast- und Nebenhörer geeignet.
Dr. Jan Völker
Mittwochs, 14.00–16.00 Uhr
Hardenbergstr. 33, Raum 150
Beginn: 14.10.2015
Die Wissenschaft der Logik erschien nach der Phänomenologie und sollte auf ihr aufbauen: nach der Destruktion metaphysischer Meinungen und der Konstruktion eines wissenschaftlichen Standpunktes ordnet die Logik das Denken als ein Geschehen des Bewußtseins, das zugleich ein Geschehen der Welt ist. Bis heute ist es jedoch strittig, ob nicht bereits die Phänomenologie den Einsatzpunkt der Logik voraussetzt. Die Logik unterscheidet die Lehren vom Sein, vom Wesen und vom Begriff und umfasst das Denken von der Bestimmtheit bis zur Idee. Und sie enthält die vollständigste Entwicklung der Hegelschen Dialektik.
In diesem Seminar werden wir versuchen, uns diesem Buch in Ausschnitten zu nähern. Einen genauen Ablaufplan werden wir in der ersten Sitzung diskutieren, eine Fortsetzung des Seminars im nächsten Semester ist möglich.
Dr. Jan Völker
Dienstags, 18.00–20.00 Uhr
Hardenbergstr. 33, Raum 150
Beginn: 13.10.2015
Platons prominentester Gegner sind die Sophisten, weil sie einen anderen Begriff der Philosophie und des Denkens vorstellen: Die Sophisten verkaufen das Denken, indem sie Lehrer reicher Zöglinge werden, sie machen die Wahrheit zur wechselbaren Münze und sie jonglieren mit Worten und Inhalten nach dem Belieben des Marktes. Von Platon an ist der Sophist der andere Philosoph geworden, der über die Willkür der Vorlieben und der Mehrheiten einen anderen Bezug zur Wahrheit vorstellt. Aber der Philosoph wird den Sophisten nicht los, weil er zu ihm gehört, weil er ihn immer wieder auf die eigene Borniertheit, auf die Unsicherheit seiner Begründungen hinweist. Wie also kann der Philosoph ein Denken verteidigen, das sich den Gesetzen des Marktes entzieht, ohne sich zurückzuziehen, ohne den Anspruch auf Allgemeinheit zu einer grundlosen Behauptung verkommen zu lassen? Die Frage der Sophisten spiegelt unser heutiges Problem: Experten überall, Meinungen allerorten, aber welche Position kann ein Denken gegenüber und in Auseinandersetzungen mit den Meinungen der Experten und den Experten der Meinungen beziehen?
In den Gewändern der platonischen Dialoge nähern wir uns im Seminar einer gegenwärtigen Problematik, die uns aber in große Schwierigkeiten führt, da der Philosoph nicht schlicht die Wahrheit oder eine bessere Wahrheit besitzen kann, sondern selbst eigentlich nichts besitzt. Ein Großteil des Seminars wird sich um den komplizierten Dialog ‚Sophistes‘ drehen, hinzukommen Stellen zu den Sophisten aus anderen Dialogen Platons.
Kristina Leko
Dienstags, 09.00–11.00 bzw. 09.00–13.00 Uhr
Einsteinufer 43–53, Raum 305
Vor dem aktuellen Hintergrund wird in diesem Semester das Seminar „Kunst im öffentlichen Interesse?“ für geflüchtete Menschen, die den Wunsch haben, (weiter bzw. wieder) zu studieren, geöffnet. Das Seminar-Setting möchte die Kunst-im-Kontext- und UdK-Studierenden dazu auffordern, den Gasthörer/innen zur Seite zu stehen und die Inhalte des Seminars gemeinsam in verschiedene Sprachen zu vermitteln.Was bedeutet ein öffentliches Interesse im Zusammenhang mit Kunst bzw. Kunst im öffentlichen Raum und gesellschaftlicher Aktualität? Welche politischen, ethischen und sozialen Eigenschaften hat ein städtischer Raum, indem wir ihn durch künstlerische Arbeit begreifen? Oder, welche Eigenschaften könnte er dadurch gewinnen? Wie profiliert sich andererseits die künstlerische Arbeit in Bezug auf sozialpolitische Strukturen? Wie werden die einzelnen sowie allgemeinen Interessen durch künstlerische Projekte im öffentlichen Raum sichtbar? Welche Konflikte können dabei entstehen?Diese und ähnliche Fragen werden im Seminar neu formuliert. Darüber hinaus werden künstlerische Projekte und Initiativen zur Flüchtlingsthematik nicht nur aus einem Kunst- und gesellschaftsbezogenen Kontext, sondern auch aus der Perspektive der Gasthörer/innen diskutiert und gegengeprüft. Es geht darum, kritische und künstlerische Auseinandersetzungen mit dem „Medium“ des öffentlichen Raums zu fördern und gleichzeitig den Seminarraum als eine Ressource für die Demokratisierung der Gesellschaft wahrzunehmen. Gasthörer/innengebühren werden gespendet. Das Seminar ist hochschulöffentlich.
Prof. Dr. Nanna Lüth
Donnerstags, 14.15–16.00 Uhr
Hardenbergstr. 33, Raum 102
Beginn: 15.10.2015
Ausgehend von künstlerischen Arbeiten und kunstpädagogischen/kulturwissenschaftlichen Texten beschäftigt sich das Seminar mit Zeit in der Kunst und in der Kunstvermittlung. Mit wechselnden Medien (Fotografie, Schrift, Zeichnung, Video) sollen persönliche, kulturelle oder politische Auffassungen von Zeit festgehalten und wieder losgelassen werden.
Weiter ist geplant, von der betrachteten Kunst und Theorie aus Ideen für Unterricht oder pädagogische Projekte zu skizzieren, zu erproben und zu reflektieren.
Rechercheaufträge werden bei Seminarbeginn verteilt; Literaturangaben - von Elias bis Halberstam - folgen.
Anne Grit Becker
Mittwochs, 16.00–18.00 Uhr
Hardenbergstr. 33, Raum 150
Beginn: 14.10.2015
Im Zentrum des Seminars stehen mit Clement Greenberg, Harold Rosenberg und Leo Steinberg drei der wichtigsten Kunstkritiker der US-amerikanischen Nachkriegszeit. Gerade in ihren differenten Positionen markieren diese Schriftsteller ein diskursives Spannungsfeld, das bis heute die Seh- und Erfahrungsweisen von Kunst zu prägen vermag. Anhand der Lektüre und Diskussion von ausgewählten Texten werden in dem Seminar die theoretischen Probleme und Stoßrichtungen nachvollzogen, die sich mit Greenbergs Konzeption des „Modernismus“ als einer permanenten Selbstbefragung der Kunst, Rosenbergs Verständnis von Malerei als einer performativen „Aktion“ und Steinbergs (gegen Greenberg gerichtete) Formulierung „anderer Kriterien“ verbinden. Zugleich gilt es, die gemeinsamen Ausgangspunkte – insbesondere die Frage nach dem Verhältnis von „moderner Kunst“ und „Massenkultur“ – in den Blick zu nehmen. Im Abgleich mit konkreten Fallbeispielen (Pollocks ,Drippings‘, Morris Louis’ Farbfeldmalerei oder Rauschenbergs „Bed“) soll zudem diskutiert werden, inwiefern sich das Vokabular dieser Kritiker auch aus heutiger Perspektive als tragfähig erweist und wo Differenzierungsbedarf besteht.
Für Gast- und NebenhörerInnen geeignet.
fkü
Prof. Dr. Alexander Garcia Düttmann
Donnerstags, 10.00–12.00 Uhr
Hardenbergstr. 33, Raum 150
Beginn: 22.10.2015
Dieses Lektüreseminar wird sich mit Benjamins berühmter Abhandlung über Goethes Wahlverwandschaften beschäftigen, um Fragen der Kunst und Ästhetik zu erörtern. Es wird vorausgesetzt, daß die Teilnehmer den Goetheschen Roman gelesen haben.
Prof. Dr. Ingeborg Harms
Donnerstags/Freitags, jeweils 15.00–18.00 Uhr (bis zum 17.12.2015)
Straße des 17. Juni 118, Raum 208
Beginn: 13.10.2015
Das Kompaktseminar findet Donnerstags und Freitags von 15.00–18.00 Uhr statt, ab dem 26. November nur Donnerstags. Es endet am 17. Dezember. Zur Beachtung: In der ersten Semesterwoche findet die Eröffnungssitzung schon am Dienstag von 14.00–17.00 Uhr in Raum 309 statt.
Transparenz und Camouflage
Das Seminar möchte den Transparenzbegriff in einen Horizont jenseits der aktuellen Debatte über Privatsphären im Netzzeitalter lokalisieren. Dabei kommen so unterschiedliche Kontexte wie die Geschichte der Glasarchitektur, Landschaftsgestaltung, Mikrophysik und hermetische Literatur zur Sprache. Die Moderne ist eine Geschichte der Transparenz, der Aufhebung von Grenzen und der Durchsichtigkeit privaten Lebens. Es gibt kaum noch unzugängliches Terrain in der Welt, alles ist fotografiert, auf Google Earth zu studieren, in einer Tagesreise erreichbar. Seit die Aufklärung die Durchleuchtung aller Dinge auf ihre Fahnen schrieb, ist die menschliche Existenz radikal reformiert worden. Vom Röntgenbild bis zur Genanalyse hat die Medizin Mittel gefunden, durch die genaue Kenntnis der Körper individuelles Leben zu verlängern. Das moderne Hygienebewusstsein bewahrt uns vor Keimen, die Chemie vor Ungeziefer, die Psychoanalyse vor Neurosen. Demoskopie, Statistik und McKinsey sorgen für weitgehende Normierung von Ausbildungsverlauf, Betriebsgestaltung und Karrieren, die Börse gibt in Realzeit Einblick in den Minutenwert von Unternehmen. Die Erforschung individuellen Lebens und die Optimierung des Bruttosozialeinkommens sind kaum noch voneinander zu trennen.
Vor diesem Hintergrund beschäftigt sich das Seminar mit den durch das Transparenzaxiom entstandenen Verlusten. Kritische Gegenbegriffe wie Individualität, Dickicht, Camouflage, Geheimnis, Dichtung, Mystik und Romantik spielen eine Rolle. Gibt es Reize oder ganze Lebensformen, die mit Netzkommunikation und Facebook verloren gegangen sind? Welche undurchsichtigen Räume gilt es zu schützen oder wiederaufzubauen? Legen wir noch Wert auf so etwas wie “Innerlichkeit”, auf eine private Gedanken- und Gefühlswelt, die dem Aufklärungsbegehren widersteht? Wie sieht Design aus, das nicht auf Transparenz setzt, und wann ist es sinnvoll?
Auch für Gast- und Nebenhörer zugelassen, fakultätsübergreifend.
Prof. Dr. Alexander Garcia Düttmann
Mittwochs, 18.00–20.00 Uhr
Hardenbergstr. 33, Raum 151
Beginn: 21.10.2015
Die Veröffentlichung der Schwarzen Heften hat in den vergangenen Jahren wieder eine Debatte um den “Fall Heidegger” und das Verhältnis von Philosophie und Politik entfacht. Was drückt sich in der gegenwärtigen Verurteilung Heideggers aus, wie läßt sich das Anliegen dieser Verurteilung bestimmen? Und ab wann, auf welche Art, vor welchem Hintergrund kann sich ein philosophisches Denkens desavouieren? Ist es überhaupt möglich und wenn ja, welche Konsequenzen hat eine solche “Verunmöglichung”?
Wir werden zunächst Heideggers Einleitung in die Metaphysik lesen und uns dann ausgewählten Texten über Heidegger zuwenden – solchen, die bereits in den achtziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts geschrieben wurden, als der “Fall Heidegger” nach der Publikation von Victor Farías Heidegger und die Nazis Polemiken ausgelöst hat (Lyotards Heidegger und die Juden und Derridas Vom Geist) und solchen jüngeren Datums (Nancy, Badiou).
Unter Anwesenheit von Jan Völker.
Colloquium für Fortgeschrittene
Keine Scheinvergabe.
Prof. Dr. Kathrin Busch, Prof. Dr. Judith Siegmund
18.12.2015 und 12.02.2016, jeweils 10.00–18.00 Uhr (zwei Einzeltermine)
Straße des 17.Juni 118, Raum 207
Beginn: 18.10.2015
Fakultätsübergreifende Veranstaltung
Für Gast- und Nebenhörer zugelassen.
Um Anmeldung wird gebeten unter: busch @udk-berlin.de