Wintersemester 2020/21

Formalisierung, Normierung, Automatisierung II

Prof. Dr. Susanne Hauser

Seminar (online)
Donnerstag, 13:30-15:00h
Beginn: 05.11.2020
 

Das Seminar erkundet Denkmodelle des 20. Jahrhunderts, die Regelhaftigkeit mit Konzepten kreativer Produktion verbinden. Im Zentrum stehen in diesem Semester u.a. Auseinandersetzungen mit Diagrammen, Theorien des Spiels und Praktiken der Improvisation. 

Offen für alle Studiengänge der Fakultäten 1 und 2
BA Architektur: MA Architektur; BA und MA Visuelle Kommunikation
Teilnahmebeschränkung: 20 Teilnehmer*innen

Zur Anmeldung bitte eine Mail an p.frantzen@udk-berlin.de

Romantik und Kalkül. Zur Kunstgeschichte der Natur

Prof. Dr. Susanne Hauser

Vorlesung mit Seminar (online)
Donnerstag, 17:00-18:30h
Beginn: 05.11.2020

Die in Europa verbreiteten Vorstellungen von „Natur“ haben sich seit dem 18. Jahrhundert dramatisch verändert und ausdifferenziert - nicht zuletzt dadurch, dass „Natur“ in steigendem Maße Gegenstand wissenschaftlicher und technologischer Analyse und Konstruktion wurde. 

Die Künste reflektieren, kritisieren, fördern, kommentieren und präsentieren die Veränderungen der Konzepte und Imaginationen. Die Vorlesung ist ein Versuch, ältere bis neueste künstlerische Perspektiven auf „Natur“ und „Ökologie“ auf ihre Aktualität und Bedeutung für gesellschaftliche Diskurse und gestalterische Prozesse zu befragen. 

 

BA Architektur: MA Architektur; BA und MA Visuelle Kommunikation
Keine Teilnahmebeschränkung
Offen für alle Studiengänge der Fakultäten 1 und 2

Zur Anmeldung bitte eine Mail an b.brenner@udk-berlin.de

Speichern, Erinnern, Imaginieren. Bibliotheken als Wissensräume

WM Maren Wienigk

Seminar (online mit Exkursionen)
Freitag, 09:30-11:00h
Beginn: 06.11.2020

Das wissenschaftshistorische und kulturwissenschaftliche Seminar versucht die vielschichtigen Dimensionen von Bibliotheken aufzufächern: als Wissensräume, als imaginierte und phantastische Orte, als Begegnungsorte, Zwischenräume, Schutzzonen, als kulturelle Gedächtnisse, mit spektakulären Architekturen und imposanten Lesesälen, in überbordender Fülle, in historischen und aktuellen Wissensanordnungen. 

Am Komplex „Bibliothek“ diskutiert das Seminar in alternierenden Lektüresitzungen und Vor-Ort-Terminen (Berlin und Brandenburg) Fragen nach Raum, Wissensordnungen, Archiv- und Sammlungsbeständen, Systematiken und Leitvisualisierungen, Provisorien und Umnutzungen, Stadt und Wissenschaften, Mythos und Imagination, Zerstörung und Vernichtung, Erinnerung und Kunst, Bildung und Vermittlung.

 

BA Architektur: MA Architektur; BA und MA Visuelle Kommunikation
Teilnahmebeschränkung: 20 Teilnehmer*innen
Offen für alle Studiengänge der Fakultäten 1 und 2

Zur Anmeldung bitte eine Mail an m.wienigk@udk-berlin.de

Riots. Monuments. Riots

LB Niloufar Tajeri

Seminar (online mit Exkursionen)
Freitag, 11:15-12:45h
Beginn: 06.11.2020

Was sind riots und auf worauf beruhen Aufstandstheorien? Warum treten sie immer häufiger auf und wie kommt es, dass sie sich global ausbreiten? Im Seminar werden wir die anti-kolonialen und anti-kapitalistischen Dimensionen in riots sowie den darin umkämpften Raum der Erinnerungspolitik untersuchen. Wir werden Thesen und Ansätze erörtern, die sich mit der Sichtbarmachung von vergangenem und aktuellem Unrecht und der Inszenierung von und Auseinandersetzung mit Geschichte im Stadtraum beschäftigen. 

BA Architektur: MA Architektur; BA und MA Visuelle Kommunikation
Teilnahmebeschränkung: 20 Teilnehmer*innen
Offen für alle Studiengänge der Fakultäten 1 und 2

Zur Anmeldung bitte eine Mail an n.tajeri@udk-berlin.de

Grundkurs: Architektur, Raum, Gesellschaft - Kulturwissenschaftliche Grundlagen

Prof. Dr. Susanne Hauser
WM Romy Kießling

Seminar (online)
Donnerstag, 11:15-12:45h
Beginn: 05.11.2020

Das Seminar findet als Online-Kurs statt. Eine Online-Einführung in das Seminar findet am 05. November um 11.15 statt. Ein entsprechender link wird auf moodle bekanntgegeben.

Materializing feminist approaches to space

Prof. Dr. Nathalie Bredella

Seminar (online)
Thursday, 16:00-18:00h
First session: 05.11.2020

In questioning the existing cultural understandings of gender hierarchies within society and the family, feminists in the 1970s and 80s called for a more equal distribution of space within the home, and in public space. This seminar explores feminist perspectives on spatial practice by reading theoretical texts and discussing built projects. Its focus is on how social norms and processes are materialized in built space. The seminar aims to unravel how gender roles were reflected and formed in and through architecture historically, but also to examine how the feminist discourse imagined ways of building and living differently, questions that remain relevant today. Formats of the seminar include reading and writing sessions via Webex, field trips and research into architectural debates and questions of how space reflects understandings about gender. 

If you are interested please register on moodle.udk-berlin.de/moodle/user/index.php

A link for the introduction on the 5th of November will be sent out before the meeting.

 

Questions of Architectural Theory: what's in the syllabus? 

Prof. Dr. Nathalie Bredella

Seminar (online & field trips)
Friday, 14:00-16:30h & field trips
First session: 06.11.2020

In this seminar we will discuss selected questions of architectural history from the 18th century to the present through a close reading of primary texts, supplemented with exemplary case studies. Moving not chronologically but thematically, the seminar will encompass topics including: foundational theories, type and character, machines and bodies, critiques of modernism, as well as more contemporary debates on environmentalism and technology. Through online reading sessions the seminar examines questions of domesticity, housing, work, and the public/private dichotomy, discussing (among others) positions from Saidiya Hartman, Dolores Hayden, and Katie Lloyd Thomas. Field trips are part of the seminar, and students are encouraged to map, write and present their findings in class.

If you are interested please register on moodle.udk-berlin.de/moodle/user/index.php

A link for the introduction on the 6th of November (14:00-14:30) will be sent out before the meeting.

Urban Commons & Infrastructure Space

Prof. Dr. Nathalie Bredella

Seminar (online)
Freitag, 16:30-19:30h
Beginn 06.11.2020

Das Seminar beschäftigt sich mit dem Konzept der Commons und diskutiert Positionen zur Entwicklung, Nutzung und Pflege von Gemeingütern und Ressourcen. Ausgehend von einem historischen Blick auf das Thema der Bodenfrage, werden wir einschlägige Texte zur Raumnutzung und Strukturierung des Urbanen Raums diskutieren und anhand von Fallstudien individuelle und kollektive Beziehungen im öffentlichen Raum thematisieren. Teil des Seminars sind online Sitzungen und Stadtspaziergänge sowie eine Recherche zu aktuellen Diskursen über die Gemeingüter der Stadt, die anhand von Fallbeispielen vorgestellt werden.  

Bitte schreiben Sie sich in das Seminar über moodle ein moodle.udk-berlin.de/moodle/user/index.php Eine Einführung findet am 6. November (16:30-17:00 Uhr) statt. Ein Link wird vor der Sitzung bekannt gegeben.

 

Coun­ter­fac­tu­al: Gedanken­ex­per­i­mente in Film, Lit­er­atur, Kun­st und De­sign

Felix Laubscher, Georg Dickmann

Mittwoch, 14:00-16:00h
Beginn: 04.11.2020
Das Seminar wird über moodle organisiert.

Bitte hier selbst einschreiben: https://moodle.udk-berlin.de/moodle/enrol/index.php?id=844

Das Experimentieren in Gedanken spielt seit der Antike eine wichtige Rolle in der Geschichte des intellektuellen Lebens. Die Funktionen von Gedankenexperimenten sind dabei so vielfältig wie komplex: In wissenschaftlichen Disziplinen von der Physik bis zur Moralphilosophie dienen sie dazu, Definitionen zu formulieren und in Frage zu stellen, Unterscheidungen zu treffen, Erfordernisse aufzudecken, Möglichkeiten durchzuspielen und vor allem Theorien zu bestätigen, zu widerlegen, zu veranschaulichen oder weiterzudenken. Gedankenexperimente fungieren als argumentative Strategie und didaktische Methode, mentales Modell, Kommunikationsstrategie, Forschungsinstrument und Quelle der Erkenntnis. Immer aber verlassen sie den sicheren Boden empirischer Daten und stützen sich zur Erfassung der Realität auf die Vorstellungskraft. Angesiedelt zwischen Fantasie und wissenschaftlichem Realismus folgt sie zwar einer klar definierten kognitiven Absicht, entwerfen dazu aber Szenarien, die ebenso konkret wie kontrafaktisch sind. Dass Experimente im Labor des Geistes dabei maßgeblich auf Imagination, Idealisierung und Visualisierung bauen, erlaubt es, auch eine Vielzahl kultureller, künstlerischer und gestalterischer Erzeugnisse als Gedankenexperiment zu interpretieren.

Was aber geschieht, wenn die rein gedankliche Auseinandersetzung in Film, Literatur, Kunst oder Design Form annimmt? Wie funktionieren Gedankenexperimente auf diesen Feldern und welche Funktion übernehmen sie? Was wird auf diese Weise kommuniziert und in welchem Verhältnis stehen diese Formen der Vermittlung zu anderen narrativen Verfahren? Um diesen Fragen nachzugehen, werden wir uns zunächst der Geschichte und Theorie dieser Form des Denkens und Gedankenexperimenten aus Philosophie und den Naturwissenschaften widmen. Anschließend werden wir anhand von ausgewählten Beispielen diskutieren ob und inwieweit es sich bei den Sekundärwelten des Films, der Literatur, Kunst und des spekulativen bzw. kritischen Designs um Gedankenexperimente handelt und welche Formen des Wissens diese hervorbringen und kommunizieren.

Zielgruppe: Bachelor, Master

Leistungsnachweis: Für 3 LP ist neben der regelmäßigen Teilnahme die Übernahme eines Referats notwendig. Für 5 LP muss eine Hausarbeit oder ein gestalterisches Projekt mit begleitendem Text durchgeführt werden.

Kolloquium

Prof. Dr. Kathrin Peters

Dienstag, 18:00-20:00h
Termine: 15.10.20 - 11.02.20

Das Kolloquium dient der Vorbereitung Ihrer BA- bzw. MA-Arbeit. Ihre Vorhaben und Themen werden gemeinsam besprochen. Der wissenschaftliche Teil Ihrer Abschlussarbeit steht im Vordergrund, wird aber im Verhältnis zu Ihrem gestalterisch-künstlerischen Projekt diskutiert. Wir besprechen Vorhaben und Themen, Recherche und Gliederung sowie Präsentationsformen.

Der Besuch des Kolloquiums ist im Abschlussmodul VK obligatorisch. Bitte melden Sie sich vorab bei mir an.

RSVP. Ein Sem­i­nar im Brief­for­mat

Annika Haas

Termine: im Semester donnerstags (Posteingang), ohne Uhrzeit.

RSVP. Diese Formel findet sich oft am Ende von Einladungen: Répondez s’il vous plaît. Bitte antworten Sie. Aber auch ohne diesen Zusatz ist der Wunsch, eine Antwort zu erhalten, immer schon Teil eines Briefes. Er ist ein besondere Form der Adressierung anderer, die nicht anwesend sind und ermöglicht, zeitlich und räumlich versetzt miteinander in Kontakt zu treten. Diese besondere Kommunikationsstruktur hat dazu beigetragen, dass der Brief in der Theorie wie in der Kunst zu einem eigenen Format des intellektuellen wie ästhetischen Austauschs geworden ist. Korrespondenzen zählen zu wichtigen Bestandteilen in Nachlässen zahlreicher Philosoph_innen, Schriftsteller_innen und Künstler_innen. Briefe sind aber auch ein Mittel politischer Kommunikation und können „offen“ sein, sich an viele richten oder dazu dienen, anonym Informationen zu verbreiten.

Das Seminar erprobt sich im korrespondieren Denken: miteinander, aber vereinzelt; in Abwesenheit, aber trotzdem verbunden; gerichtet an andere, und doch nie losgelöst vom eigenen Begehren am Austausch mit ihnen.

Dafür werden Texte zur Geschichte, Theorie und Medialität von Briefen sowie historische, philosophische und künstlerische Korrespondenzen gelesen. Die Teilnehmenden erhalten alle zwei Wochen donnerstags einen Text zur Lektüre zusammen mit einem Begleitschreiben. In der folgenden Woche wird ausgehend von kleinen Aufgabenstellungen in verschiedenen Konstellationen darauf geantwortet (Posteingang bis Donnerstag). Das Experimentieren mit Materialitäten, Formaten, Schreibweisen und Ästhetiken ist im Rahmen dieses Vorhabens ausdrücklich erwünscht.

Multilingual participation encouraged! A good understanding in reading German is a requirement to participate, but some of the texts may be provided in other languages and you are welcome to submit your contributions in German, English or French.

Anmeldung: Die Einschreibung ins Seminar erfolgt per Post. Bitte schicken Sie dafür bis 5.11. einen Brief, der auf folgende Fragen eingeht an die unten genannte Adresse. Der Brief kann auch in meinem Postfach im Medienhaus (gegenüber von Z1) eingeworfen werden.

Wann haben Sie zuletzt einen Brief verfasst und in welcher Form? Gibt es einen (veröffentlichten) Briefwechsel, den Sie besonders gern gelesen haben?

Annika Haas
Universität der Künste Berlin
Theorie und Geschichte der visuellen Kultur
Grunewaldstr. 2–5
10823 Berlin

Post-Ego. Si­tu­ierte und in­ter­sek­tionale Prak­tiken nach dem „Tod des Au­tors“

Annika Haas

Blocktermine:
Mi 30.9. 10–14 Uhr, Do 01.10. 14–18 Uhr, Mi 14.10. 10–14 Uhr, Mo 19.10. 10–17 Uhr, Di 20.10. 10–17 Uhr, Mi 21.10. 10–14 Uhr

Leistungsnachweis:Teilnahme an allen Blockterminen und ein Kurzreferat zu einem Praxisbeispiel aus den Feldern Kunst, Literatur, Design (3 LP). Für 5 LP muss im Anschluss eine Hausarbeit geschrieben werden (Abgabe bis 27.2.2020).

Die Frage nach dem Ich ist eine komplizierte und oft auch politische. Dabei lässt sich das, „was mich angeht“, ebenso wenig aus dem theoretischen wie dem künstlerischen und gestalterischen Arbeiten heraushalten. Das Seminar widmet sich situierten und intersektionalen Schreibweisen nach dem „Tod des Autors“ (Roland Barthes 1968). Ausgehend davon wird in einem zweiten Schritt gefragt, welche Rolle das „Ich“ in der eigenen Entwurfs- und künstlerischen Praxis einnimmt.

Wie Barthes gezeigt hat, lässt sich die Bedeutung eines Texts weder auf dessen Urheber_innen reduzieren noch können diese festlegen, wie er zu verstehen ist. Die Interpretation liegt bei anderen. Und auch Schreiben ist ein Vorgang, bei dem wir nie vollständig kontrollieren können, wer (mit-)spricht und was dabei entsteht. Dieser unbewusste Anteil eines jeden kreativen Prozesses hat umgekehrt zur Folge, dass Wissenschaft nicht objektiv, Design keine bloße Dienstleistung und Kunst nicht universell sein kann. In Zeiten „post Ego“ hat das Ich also seine privilegierte, geniegleiche Position verloren, kann aber auch nicht geleugnet werden. Es ist in historische, gesellschaftliche wie materielle Zusammenhänge verflochten. „Selbsterkenntnis“ bedeutet daher immer auch die
Auseinandersetzung mit anderen.

Im Seminar lesen wir Texte, die sich mit diesen Spannungsverhältnissen beschäftigen. Sie berichten davon, wie „eigene“ Erfahrungen und Erkenntnisse immer auch geteilte sind und fragen danach, wie Biografisches, Politisches und Theoretisches miteinander verbunden ist. An Beispielen aus Kunst und Design diskutieren wir praktische Konsequenzen. U. a. mit Texten zum „Tod“ des Autors, des Designers oder des Künstlergenies (Roland Barthes, Michel Foucault, Adam Richardson, Sigrid Schade), Theorien zu situiertem und verkörpertem Wissen (Donna Haraway, Hélène Cixous, Lucy Suchman), Auto-Theorie (Paul B. Preciado, Maggie Nelson), intersektionalem Schreibweisen (Didier Eribon, José Esteban Muñoz, Lady Bitch Ray) sowie Praxisreflexionen (Johanna Drucker, Wiebke Loeper, Candice Breitz). 

Multilingual participation encouraged! Zahlreiche der Texte können bei Bedarf auch in anderen als der deutschen Sprache zur Verfügung gestellt werden.