Künstler als „design scientist“: Theorien und Praktiken der Medienkunst und Mediengestaltung
Montag–Freitag, 17.11.–21.11.2014
UdK, Grunewaldstraße 2–5, 10823 Berlin
Raum 311
Blockseminar von Dr. des. Lioudmila Voropai
Was versteht man heutzutage unter „Medienkunst“ und „Mediengestaltung“? Wie haben sie sich historisch entwickelt? Wie wurden sie theoretisch aufgefasst und institutionell differenziert? Wie beeinflussen ökonomische und gesellschaftliche Prozesse medienkünstlerische und mediengestalterische Produktion? Wie funktionieren „Medienkunst“ und „Mediengestaltung“ als Berufsfelder?
Das Seminar bietet einen Überblick über die wichtigsten Etappen der Geschichte der Medienkunst und Mediengestaltung und setzt sich mit den Schlüsselthemen und Konzepten des theoretischen medienkünstlerischen und -gestalterischen Diskurses kritisch auseinander. Eine Analyse der Wechselwirkungen zwischen gesellschaftlichen Prozessen, technologischen Entwicklungen und künstlerischen Praktiken bildet einen weiteren Schwerpunkt des Seminars.
Aus dieser Perspektive werden auch einige historisch relevante Themen betrachtet, wie z.B. die Konzeptionen der „Produktionskunst“ und des „Künstler-Ingenieurs“, die von den russischen Konstruktivisten in den 1920ern entwickelt wurden (A. Rodchenko, Boris Arvatov); die Idee eines instrumentellen Gebrauchs der wissenschaftlichen Methoden für künstlerische Zwecke (W. Kandinsky, Bauhaus); die Vorstellung vom Künstler als „design scientist“ (Gene Youngblood) und einige andere, die eine Art theoretische Vorgeschichte der aktuellen Debatten im medienkünstlerischen und -gestalterischen Diskurs bilden.