Die Ausstellung, Meisterwerke
Zwei Kammerspiele
Juliane Zelwies inszeniert Situationen, in denen Kunst funktionalisiert wird und Künstler ihre Funktionen offenbaren, bewusst oder unbewusst - auf jeden Fall exakt nachgespielt. Die von ihren Projekten ausgehende Komik erreicht ein für Medien der Selbstreflexion selten erreichtes Niveau. Künstler, die nicht schon von sich aus über die eigenen Gebaren lachen können, müssen sich warm anziehen.
Die Ausstellung ist ein Kurzfilm. Eine Malerin (Leipzig), ein Visueller Kommunikant, ein Konzeptkünstler und ein Fotograf (Becher-Schüler) sind Preisträger eines von einem Energiekonzern ausgelobten Kunstpreises. Sie sind dazu verdonnert, gemeinsam eine Ausstellung zu gestalten. Der Brainstorm zu diesem Projekt wird von einer aus London eingeflogenen Diplompsychologin moderiert, und das Unglück nimmt durch den allseits aufgestauten Ehrgeiz seinen Lauf. Alle Empfindlichkeiten der beteiligten Individuen und der Firma werden massiv aufgerührt. Letztere zieht sich geschickt zurück, es gibt Wichtigeres zu tun. Die Illusionen der Künstler, einen Zipfel Macht durch Geld erlangt zu haben, lösen sich in Luft auf. Sie bleiben im Dunkeln sitzen. Meisterwerke ist eine fünfkanalige Installation, die auf der Berlinale 2009 Furore gemacht hat. Das Inventar von fünf berühmten Ölgemälden (Das Frühstück im Grünen von Edouard Manet, Sommer von Claude Monet, Herr und Dame beim Wein von Jan Vermeer, Las Meninas von Diego Velazquez und Der Schwur der Horatier von Jaques-Louis David) wird in gruppentherapeutischen Sessions von heutigen Menschen nach- und experimentell umgestellt. Alle Darsteller der Menschen und Dinge in den Bildern dürfen erzählen, wie sie sich dabei fühlen. Zum Heulen schön.
Disc-Type: DVD-9
Länder-Code: 0
Bildformat: 4:3
Tonformat: Dolby Digital 2.0
Sprache: D
Untertitel: ENG
Screenmenüs: D, ENG
Gesamtlaufzeit: 150 Min.
Herausgeber: Filminstitut der Universität der Künste Berlin
Projektleitung: Björn Speidel
Redaktion: Prof. Heinz Emigholz, Prof. Thomas Arslan
Designkonzept: Stephanie Piehl
Authoring, Layout: Björn Speidel