GONE

Dokumentarfilm als Seismograph gesellschaftlicher Erosionen

Jin Xingzheng

Quelle: FI

In seinem langen Dokumentarfilm GONE porträtiert Jin Xingzheng zwei Familien, die in einem verfallenden Dorf in der abgelegenen Provinz Central Zhejiang in Ost-China leben.

Im Zuge der Kulturrevolution um 1960 wurden in China selbst in den abgelegenen Regionen viele neue Schulen gebaut. In den 1980er Jahren sinkt, auf Grund der damals staatlich ver- ordneten Ein-Kind-Politik (jede Familie Durfte nur noch ein Kind haben), die Zahl der Schüler und Lehrer in diesen Regionen. Inzwischen haben die jüngeren die ländlichen Gebiete ganz verlassen und der beschwerlichen Landarbeit den Rücken gekehrt, um an Chinas rasanter Modernisierung in den Städten teilzuhaben. Verzweifelte Bemühungen zur Heirat bereite Frauen gegen Bezahlung in die Provinz zu locken, haben keinen langfristigen Erfolg. Die ländlichen Dorf-Schulen haben inzwischen nur noch vereinzelte oder gar keine Schüler mehr. Zurück bleiben verlassene Gebäude und einige wenige vereinsamte alte Menschen, die um das tägliche Überleben kämpfen.

Man sieht GONE an, dass er mit einem sehr kleinen Team gedreht wurde. So wird es Jin Xingzheng möglich, eine erstaunliche Nähe zu den Personen und ihren bitteren Alltag herzustellen. Jin Xingzheng, der auch selber die Kamera führt, dokumentiert auf geduldige und eindrückliche Weise abgehängte Verlierer der chinesischen Modernisierung.

GONE wurde auf vielen renommierten internationalen Filmfestivals gezeigt, u.a. beim FID International Film Festival Marseille, Freiburger Film Forum, Yamagata International Docu- mentary Film Festival, Iran International Documentary Film Festival.

Thomas Arslan

 

Disc-Type: DVD-5
Länder-Code: 0
Bildformat: 16:9, 4:3
Tonformat: Dolby Digital 2.0
Sprache: CHI
Untertitel: ENG
Screenmenüs: DEU
Gesamtlaufzeit: 78 Min.

Herausgeber: Filminstitut der Universität der Künste Berlin
Projektleitung: Björn Speidel
Redaktion: Prof. Thomas Arslan
Authoring, Layout: Björn Speidel