Living Fictions

Quelle: Filminstitut

Sechs Experimentalfilme

Isabell Spengler liebt es, sich zu verkleiden. Aber Schauspielerei ist ihr nicht genug, die Performance muß tiefer sitzen: "Mein Kleiderschrank wurde zu meinem Wörterbuch." Wörter werden ausprobiert und Sätze prinzipiell aus dem Zusammenhang gerissen, und dann abgelegt wie ein unpassendes Kostüm. Wer sich darüber beklagt, ist eine Sissy. 

Bevor es andere machen, macht sich die Filmemacherin lieber selbst zum Objekt. "Psychic Tequila Tarot" spielt das Coming of Age so einer Projektionsfläche durch. Isabell Spengler kostet die logische Unmöglichkeit zur Rebellion mit vollem Körpereinsatz aus. Auf dem Weg zum eigenen Willen verliert ihre Kunstfigur aber die Lust am Spiel. Die Leute verstehen ihren Witz nicht, es ist ein Kreuz mit den Real People. In "Permanent Residents" erlebt man die unglaublichsten Wesen beim Verrichten der alltäglichsten Aufgaben: Einkaufen, Putzen, Geld aus dem Automaten ziehen. Eine Passantin wird in dieser Gesellschaft durch ihre T-Shirt-Aufschrift "I Love to Eat" zum größten Freak. Die meisten Filme spielen in den USA, wo die Kreationisten an Meerjungfrauen glauben. Isabell Spengler spielt auch diesen Mythos bis zum bitteren Ende durch. Wie auch den der Naivität im Film "Transformation in the Land of Enchantment", in dem eine "Arbeitsgemeinschaft Deutscher Frauen im Ausland" nach einem Biß in einen Kaktus in einem Trailerpark die wahre Liebe sucht. "Mummy" ist dann der Höhepunkt: Eine Mumie ist aus einem Berliner Mietshaus ausgebrochen und wird von einem Bettlakengespenst wieder eingefangen. Derweil kommt eine Frau in realer Burka vorbei. Eine Szene aus einer Welt ohne Vermummungsverbot. 

Extras: Holiday Movie Manifestos, Fotoshow Leila around the world Leila around the world Leila around the world
Disc-Type: DVD-5
Länder-Code: 0
Bildformat: 4:3
Tonformat: Dolby Digital 2.0
Sprache: ENG
Untertitel: D, ENG
Screenmenüs: D, ENG
Gesamtlaufzeit: 58 Min.

www.isabellspengler.net

Herausgeber: Filminstitut der Universität der Künste Berlin
Projektleitung: Björn Speidel
Redaktion: Prof. Heinz Emigholz, Prof. Thomas Arslan
Designkonzept: Stephanie Piehl
Authoring, Layout: Björn Speidel