Vier Filme und fünf dokumentierte Installationen

Meggie Schneiders Filme kennzeichnet der unbeirrbare Wunsch, Spannung nicht zuzulassen, halblang zu machen und das Drama auf einem zuvor nicht bekannten Terrain neu zu interpretieren und zu inszenieren. Menschen und ihre Töne beherrschen ihre Szenerien, denen das Chaos nicht fremd ist. Heldin ist eine staubsaugende Frau, der gesagt wird, dass sie in der besten aller möglichen Welten lebe. Sie nimmt das ernst.

Wer die brave Found-Footage-Verarbeitung in den mit ewigen 60er-Jahre-Hits unterlegten "Space Nights" des Bayrischen Rundfunks nicht mehr ertragen will, kann in In Space miterleben, wie das Ganze in einer Sampling-Orgie endet. Im Film Im Reis der Zeichen trifft chinesische Folklore in schöner Beiläufigkeit auf abstrakte Kunst. Und wer noch nie in Polen war, kann in Scenes from Mirage - Hotel Polonia das Land schon einmal in der relativen Unschärfe einer Super-8-Fata Morgana kennenlernen. Mikro-Kosmos ist dann so etwas wie ein in alten Agfa-Farben ausgeführtes, politisches Statement: Das häusliche Durcheinander einer von Besuchern heimgesuchten Wohngemeinschaft, in der Kinder spielen und Hunger haben, die Frau kocht und Männer Klavier spielen oder aus der Zeitung vorlesen - ein modernes Durchgangslager Friedland. In vier der hier dokumentierten Installationen hat Meggie Schneider 2002 bis 2006 erfolgreich versucht, ihre häuslichen Dispositionen dem Berlinale-Zirkus entgegenzusetzen, und in der albernen Techno-Architektur des Sony Centers einen realen Boden eingezogen. Die fünfte, Chinatown, zeigt die eleganten Bewegungen einer Chinesin, die in Shanghai zwischen Hochhäusern ein Pflanzenbeet wässert, und Kamerabewegungen, die mit dieser Eleganz korrespondieren.

Disc-Type: DVD-5
Länder-Code: 0
Bildformat: 4:3
Tonformat: Dolby Digital 2.0
Sprache: D
Untertitel: ENG
Screenmenüs: D, ENG
Gesamtlaufzeit: 50 Min.

www.meggieschneider. com

Herausgeber: Filminstitut der Universität der Künste BerlinProjektleitung: Gunter KrügerRedaktion: Prof. Heinz Emigholz, Prof. Thomas ArslanDesignkonzept: Stephanie PiehlAuthoring: Gunter KrügerLayout: Björn Speidel