Zaplyv (Die Schwimmer) ist Kristina Paustians erster dokumentarischer Langfilm und markiert den ersten Teil einer geplanten Russland-Trilogie. Kristina Paustians Untersuchung einer Aussteigerkommune in Russland gibt einen eigenwilligen und überraschenden Einblick in den Alltag einer sektenartigen Kommune und ihres Anführers. Der Anführer der Gruppe, ein ehemaliger Wissenschaftler, wird von den anderen als eine Art Guru oder Erlöser behandelt und inszeniert sich auch selber als solchen. Dennoch zielt die Perspektive des Films nicht darauf ab, das Leben der Protagonisten vordergründig zu entlarven oder zu kritisieren, sondern versucht viel mehr die Sehnsüchte von Menschen zu ergründen, die nach einem neuen Halt in ihrem Leben suchen. Der Film gibt den Personen innerhalb der Kommune viel Raum, ohne diese vorschnell zu beurteilen. Wir sehen die Kommunen-Mitglieder Hand in Hand bei gemeinschaftsstiftenden Ritualen im Meer und bei der Vorbereitung und Aufführung selbst erarbeiteter Gruppen-Performances. Der beobachtende Gestus wird immer wieder durch fiktionale Elemente unterbrochen. Eine gelegentlich auftauchende Protagonistin beobachtet, wie der Zuschauer, das Treiben der Kommune ebenso distanziert wie interessiert.
Zaplyv auf der Duisburger Filmwoche mit dem Arte-Dokumentarfilm-Preis ausgezeichnet.

Über Zaplyv hinaus dokumentiert die vorliegende Monographie eine Auswahl von Kristina Paustians an der UdK entstandenen Video-Installationen. Kristina Paustian gelingt es in allen Formaten produktiv formale Grenzen zu überwinden und neue Blickweisen zu eröffnen.

Thomas Arslan

Disc-Type: DVD-5
Länder-Code: 0
Bildformat: 16:9
Tonformat: Dolby Digital 2.0
Sprache: RUS, DEU
Untertitel: ENG
Screenmenüs: ENG
Gesamtlaufzeit: 194 Min.

Herausgeber: Filminstitut der Universität der Künste Berlin
Projektleitung: Björn Speidel
Redaktion: Prof. Thomas Arslan
Authoring, Layout: Björn Speidel