Susanne Zapf

Kurzvita

Susanne Zapf sieht sich vor allem als flexible Künstlerin: „Ich nehme jedes musikalische Genre ernst und praktiziere von ganz alt bis ganz neu, und ich liebe es, aufzutreten. Für mich ist es kein Widerspruch, mich mit der historischen Aufführungspraxis von Barock und Klassik zu beschäftigen, die freie Improvisation zu erforschen, an multimedialen Projekten teilzunehmen und zeitgenössische Musik aufzuführen.“

In ihrem Projekt „violin-playing-body“ (unterstützt durch das Uncool-Stipendium der Stadt Poschiavo im Jahr 2017 und durch ein Arbeitsstipendium des Berliner Senats im Jahr 2018) untersuchte sie die körperliche Beziehung zu ihrem Instrument und fragte sich, wie der Körper und die Bewegungen des Interpreten mit der Musik verbunden sind und ob sie getrennt von der Musik selbst betrachtet werden können.

Ihr neues Soloprogramm „new senses“ beschäftigt sich mit Erwartungen, Wahrnehmungen, dem (Auf-)brechen von Gewohnheiten und mit den Empfindungen, die durch neue Eindrücke und Gefühle entstehen. Es entstand durch Kompositionsaufträge von Alwynne Pritchard und Ruth Wiesenfeld, mit denen sie intensiv zusammengearbeitet hat.

2024 erarbeitete sie zusammen mit Alwynne Pritchard den performativen Abend „All dressed up and nowhere to go“. Dieses gemeinschaftliche Kompositionsprojekt, das sich mit der Frage beschäftigt, wie die für die Bewegungspraxis spezifische Sprache für die Schaffung einer musikalischen Aufführung relevant sein kann, entstand vor allem durch die Erforschung der Sprache von Gaga, Butoh und Clownerie. „All dressed up and nowhere to go“ ist eine Komposition in der Musik, Text und körperlicher Performance miteinander verschmelzen.

Susanne gründete 2006 das Sonar Quartett und prägte dessen künstlerische Entwicklung bis zu ihrem Ausscheiden im Jahr 2023.
Neben ihren verschiedenen Kammermusikprojekten ist sie auch Mitglied der Kammerakademie Potsdam und spielt regelmäßig mit dem Sheridan Ensemble.

Seit 2021 hat sie einen Lehrauftrag an der Universität der Künste Berlin inne.