Crescendo 2021: "Neue Wege zu Beethoven"

Ensemble ilinx SoSe 2021: Qiuyi Wu, José Luis Perdigón, Violine; Jun Li, Bratsche; Moritz Kayser, Violoncello

 Quelle: Hannah Schmeiser

Ensemble ilinx "Neue Wege zu Beethoven"

bei Crescendo 2021

27.Mai um 19.30 Uhr im Konzertsaal Hardenbergstraße

Wer ein tieferes Verständnis von Beethoven gewinnen will, kommt um seine Streichquartette nicht herum. Beethoven selbst hat über seiner Große Fuge für Streichquartettgeschrieben, „Eine Fuge zu machen ist keine Kunst, ich habe deren zu Dutzenden in meiner Studienzeit gemacht. Aber die Phantasie will auch ihr Recht behaupten, und heut' zu Tage muß in die alt hergebrachte Form ein anderes, ein wirklich poetisches Element kommen“

Eine der Funktionen der Neuen Musik ist die diskursive Reflexion über klassische Musik. Das Medium Streichquartett eignet sich dafür aufgrund seines starken Bezugs auf Tradition (Beethoven) besonders gut. Goethe schrieb dazu: „Man hört vier vernünftige Leute sich untereinander unterhalten, glaubt ihren Diskursen etwas abzugewinnen und die Eigentümlichkeiten der Instrumente kennen zu lernen.“

Aber ein Diskurs lässt sich auf unterschiedlichen Wegen führen: Sciarrinos Streichquartett Sei quartetti brevi (1971) hat eine direkte Verbindung zur Musik Ludwig van Beethovens, obwohl es keine wirklich hörbaren Spuren am Ende hinterlässt. Einen anderen Zugang hat Arnulf Herrmanns „Sweet little matrix“ über acht Takte aus der Cavatina op. 130: Hier hört man Material aus Beethovens Cavatina und findet dabei Neues darüber heraus.

Salvatore Sciarrino und Arnulf Herrmann bilden die Ecksteine des Programms mit dem Ensemble ilinx. Ergänzt wird das Programm durch drei Kompositionen für Streichquartett von Kompositionsstudierenden, die in einem zweiteiligen Workshop mit dem renommierten Streichquartett SONAR entstanden sind. Bereits im Wintersemester 2020/21 haben dort Studierende der Kompositionsklassen der UdK Berlin und HfM Hanns Eisler Berlin mit dem Ensemble Skizzen ausprobiert und neue Spieltechniken kennengelernt. In einem weiteren Workshop mit dem Sonar Quartett haben die Instrumentalist*innen von ilinx am 23. April 2021 die Gelegenheit, gemeinsam mit dem Ensemble an den fertigen Kompositionen der Studierenden zu arbeiten. Die neu entstandenen Kompositionen werden neben dem Konzert bei Crescendo von ilinx auch in einem gemeinsamen Konzert am 6. Juni 2021 im Studiosaal der HfM zu hören sein, wo die Instrumentalist*innen von ilinx gemeinsam mit dem Sonar Quartett auftreten werden.

Programm:

Mathilde Koeppel „Unschärfe“für Streichquartett

Qiuyi Wu, Violine 1, José Luis Perdigón, Violine 2, Jun Li, Viola, Moritz Kayser, Violoncello

Arnulf Herrmann "Sweet little matrix" über acht Takte aus der Cavatina op. 130 für Streichquartett

Juan Esteban Rendón, Violine 1, Tommaso Rocca, Violine 2, Karina Lewicka, Viola, Clara Eglhuber, Violoncello

Beltrán González „and when you open your eyes, it’ll still be there“ für Streichquartett

Qiuyi Wu, Violine 1, José Luis Perdigón, Violine 2, Jun Li, Viola, Moritz Kayser, Violoncello

Jakob Böttcher „Seziertisch“ für Streichquartett

Beltrán González , Violine 1, José Luis Perdigón, Violine 2, Jun Li, Viola, Moritz Kayser, Violoncello

Salvatore Sciarrino „Sei quartetti brevi“ No.III, V, VI (1971) für Streichquartett

Juan Esteban Rendón, Violine 1, Tommaso Rocca, Violine 2, Karina Lewicka, Viola, Clara Eglhuber, Violoncello

 

Künsterlische Leitung Ensemble ilinx, Prof. Leah Muir, Prof. Elena Mendoza

Streichquartett Coaching für González, Köppel und Böttcher: SONAR Quartett

Ensemble ilinx studentische Hilfskräfte: Beltrán González