Programm 2025

Symposium "JUNGE STIMMEN" - resonanz.körper.stimme

Wie können wir Körperarbeit und Bewegung sinnvoll und effektiv in die Chorarbeit mit Kindern und Jugendlichen integrieren?

  • Workshops, Vorträge, Praxisdemonstrationen, Konzerte & Probenhospitationen
  • Fachlicher Input und konkrete methodische Ansätze, wie Körperarbeit und Bewegung sowohl für die stimmbildnerische Arbeit als auch für die Arbeit an Ausdruck & Bühnenpräsenz fundiert und effektiv genutzt werden kann
  • Verständliche Darstellung der dahinterstehenden körperbasierten Prinzipien
  • Gemeinsame Reflexion und Transfer der Inhalte in die eigene musikalische Arbeit

Der Staats- und Domchor Berlin lädt in Zusammenarbeit mit dem Mädchenchor der Sing-Akademie zu Berlin vom 11.-13. April 2025 zum Symposium „JUNGE STIMMEN“ bereits zum 11. Mal in die Räumlichkeiten der Fakultät Musik der Universität der Künste Berlin ein. Dazu werden auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Expert*innen geladen, die in Vorträgen, Workshops, Reading Sessions, World Café Themenrunden und Probenhospitationen die interdisziplinären Fragestellungen aus psychologischen, gesellschaftlichen, pädagogischen und künstlerischen Perspektiven beleuchten. Ebenso gewährt der Staats- und Domchor Berlin und der Mädchenchor der Sing-Akademie zu Berlin den Teilnehmer*innen praktische Einblicke in die Stimmbildungs- und Probenarbeit. Exemplarische künstlerisch-pädagogische Projekte umrahmen das Programm mit musikalischen Präsentationen.

Mit seinem Profil wirkt das Symposium als Impulsgeber in die musikalische Breitenarbeit mit Kindern und Jugendlichen an Schulen, Musikschulen, Kirchen und Vereinen hinein. 

Zielgruppe: Chorleiter*innen, Stimmbildner*innen, Musikpädagog*innen, Kirchenmusiker*innen, Schulmusiker*innen, Musik- und Sprachtherapeut*innen

Hinweis: das detaillierte Programm 2025 ist noch in der Planung.

Vorträge

Workshops

Plenumsworkshops

Hospitationen Proben & Einzelstimmbildung

World Café - Thementische

Konzerte

VITA Referent*innen

Franziska Bankwitz – Osteopathin & Trauma-Therapeutin (Mainz)

ist seit 2009 als selbständige Osteopathin in Mainz tätig. Nach ihrer fünfjährigen Ausbildung hat sie sich durch zahlreiche Fortbildungen weiterqualifiziert und eine zweijährige Ausbildung in Kinderosteopathie abgeschlossen.
Durch ihre mehrjährige Tätigkeit auf der Säuglingsstation in Wiesbaden und die Spezialisierung in der Kinderosteopathie kam Franziska Bankwitz erstmals mit Traumaarbeit in Kontakt. Diese Begegnung weckte ihr Interesse an der Verbindung von Osteopathie und Traumatherapie, was sie dazu veranlasste, eine dreijährige Ausbildung zur "Somatic Experiencing Practitioner" (SE® Therapie nach Peter A. Levine) abzuschließen.
Ihr Anliegen ist es, Menschen dabei zu helfen, eine gesunde Verbindung zu sich selbst und ihrem Körper wiederherzustellen.
Dies gelingt ihr, indem sie Zusammenhänge verständlich, anatomisch präzise und wissenschaftlich fundiert erklärt. Mithilfe von gezielten Übungen unterstützt sie ihre Patienten dabei, die verschiedenen Zustände ihres Körpers bewusst wahrzunehmen und das Gleichgewicht in ihrem Körper wiederzufinden.

 

Prof. Jan Burkhardt – Performer & Choreograph (Köln)

ist  Performer, Choreograph und Mentor im Feld von zeitgenössischem Tanz, Musik und interdisziplinärer Kunst. Seit 2020 ist er Professor für zeitgenössische Tanzpraxis im künstlerischen Kontext an der Hochschule für Musik und Tanz (HfMT) Köln.

Seine Kindheit und Jugend war künstlerisch von der Musik geprägt, als junger Erwachsener packte ihn dann auch die Faszination für die Intelligenz des menschlichen Körper so sehr, dass er beschloss, diesen Weg zu verfolgen. Nach einer Ausbildung zum Physiotherapeuten absolvierte er mehrere Ausbildungen im Bereich zeitgenössischen Tanz im „Moving Arts“ Köln, am „Movie On Center“ in Oakland (Kalifornien) und am „Integrated Movement Institute“ in Berkeley (Kalifornien). Neben den rein künstlerischen und tanzspezifischen Aspekten haben für ihn stets interdisziplinäre Fragestellungen und Kontexte eine besondere Relevanz, innerhalb derer die Kunstformen in wissenschaftliche und gesellschaftliche Zusammenhänge hinein wirken.
Neben seinen Tätigkeiten in der freien Szene ist er regelmäßig Gastdozent an der „School of Dance and Circus“ (DOCH/Uniarts) Stockholm und an der „Danish National School for Performing Arts“ (DASPA), Kopenhagen.

 

Gudrun Luise Gierszal – musikalische Bildungsbotschafterin & Chorleiterin (Berlin)

Gudrun Luise Gierszal ist Musikerin, Kinder- und Jugendchorleiterin, Podcasterin und künstlerische Mitarbeiterin beim Staats- und Domchor Berlin, dem Knabenstimmenchor der Universität der Künste Berlin. Als Leiterin des Nachwuchsbereichs liegt ihr besonderer Schwerpunkt in der Verbindung von vokalem Musizieren und audiationsbasiertem Musiklernen sowie der Entwicklung von Konzepten der Teilhabe von kultureller Bildung.

In unterschiedlichen Kontexten entwickelt und realisiert sie Konzertformate mit und für Kinder und kreiert genre- und kulturübergreifende Konzertprogramme. Mit ihrem Ensemble "mobile musiqa!" ist sie Begründerin der gleichnamigen Konzertreihe für Kinder zwischen 0 und 5 Jahren – zu hören u.a. beim crescendo Musikfestival Berlin sowie am Staatstheater Cottbus. In ihrem Podcast „Resonanz JUNGE STIMMEN“ bespricht sie regelmäßig Themen rund um stimmpädagogisch und lerntheoretisch fundiertes Singen mit jungen Stimmen und beziehungsstarke Kinder- und Jugendchorarbeit.

Zusammenarbeiten verbinden sie u.a. mit dem Ensemble Kaleidoskop, dem Ensemble unitedberlin, dem Konzerthaus Berlin, dem Nikolaisaal Potsdam und dem Jazzfest Berlin.

2023 wurde sie mit der Geschwister-Mendelssohn-Medaille für herausragende Verdienste um das Berliner Chorleben ausgezeichnet.

Gudrun Luise Gierszal studierte Schulmusik, Klavier und Sozialwissenschaften in Frankfurt/Main, sowie Kinder- und Jugendchorleitung (M.A.) an der HMTM Hannover. Vertiefende Studien der elementaren und allgemeinen Musikpädagogik erfolgten an der Hochschule für Musik Hanns-Eisler und am Gordon Institute for Music Learning (USA).

Ihr Herzensanliegen ist es, das kreative und musikalische Potential in Menschen zu entfalten, beziehungsstarke musikalische Begegnungsräume zu schaffen und Musik als Ausdruck von Freude und wertschätzendem Miteinander in die Welt zu bringen.

 

Michael Heptner – Stimmforscher und Ausbilder für Gesangspädagogen und Stimmtherapeuten (Gschwend)

"Michael Heptner wurde in eine Welt geworfen, die ihn neugierig machte." Sein besonderes Interesse galt und gilt dem Menschen mit seiner Stimme, seiner Atmung, seiner Bewegung, seinen Emotionen, seiner Kommunikation, seiner Freude und Sehnsucht am Tönen, Sprechen, Singen, am Jubilieren.
Diese Fähigkeiten des Menschen faszinierten ihn im Laufe seines Lebens immer mehr. Das führte schließlich nach diversen Stationen über die von ihm erlernten Berufe (Tischler, Geigenlehrer, Gesanglehrer und Sänger) dazu, dass er schon in den 80-ern begann sich in der Forschung, Didaktik, Pädagogik und Therapie mit der menschlichen Stimme, ihrer Atmung, Bewegung und Emotion auseinanderzusetzen.
Die von ihm entwickelte und begründete Heptner-Methode ist seit den 80-ern in ständiger Weiterentwicklung durch Forschung, durch die Praxis in der Stimmtherapie und im Gesangsunterricht aber auch durch die ständige Auseinandersetzung beim Lehren an Universitäten und am eigenen Institut in den Seminaren und vor allen Dingen in seinen zahlreichen Ausbildungsgruppen.
Sein Buch "Dimensionen der Stimme" fasst in einem umfangreichen Werk von 448 Seiten mit zahlreichen Übungen (incl. einem Grundriss der Funktionalen Atemmassage) illustriert mit Bildern und Skizzen Erkenntnisse über die Stimme im "Gesamtkunstwerk Mensch" zusammen.
Die Entdeckungen der ganzkörperlichen Möglichkeiten, die Stimme - von der Hochleistungsstimme bis zur kranken Stimme - in all Ihren Parametern zu unterstützen, führten schließlich zum Ende der 90-er zu einem Hand-in-Hand (Stimmphysiologe und Tischler) in Form von Entwicklung von Therapie- und Trainingsmaterialien aus Holz.

 

Prof. Kai-Uwe Jirka – Chordirektor des Staats- und Domchors & musikalischer Leiter der Sing-Akademie zu Berlin (Berlin)

arbeitet als Professor für Chorleitung und Direktor des Staats- und Domchors an der Universität der Künste Berlin, zudem ist er musikalischer Leiter der Sing-Akademie zu Berlin.
Er war an der Niedersächsischen Staatsoper tätig und gab dort sein Debüt als Operndirigent. Jirka arbeitete zusammen mit Ensembles wie dem Rundfunkchor Berlin und dem Hilliard Ensemble sowie mit Orchestern wie der Kammersymphonie Berlin und dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin (DSO). Er übernahm Choreinstudierungen für Dirigenten wie Claudio Abbado und Simon Rattle. Mit der Lautten Compagney Berlin bringt er unbekannte Werke des 18. Jahrhunderts aus dem Archiv der Sing-Akademie zur Erstaufführung. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit liegt im Bereich zeitgenössischer Musik. So brachte er Werke von Jörg Birkenkötter, Isabel Mundry, Katia Tchemberdji und Michael Wertmüller zur Uraufführung. Als besondere Form fördert Kai-Uwe Jirka gattungsübergreifende Konzerte, die den Dialog zwischen neuer und alter Musik, Literatur und Theater suchen. Zusammen mit Christian Filips gelangten so u. a. Schumanns „Manfred" (mit Jens Harzer) und Debussys „Martyre de Saint Sébastien" (mit Hannah Schygulla) zu einer Neudeutung.
 

Kelley Marie Sundin-Donig – Chorleiterin (Berlin)

ist Chorleiterin im Nachwuchsbereich des Staats- und Domchors an der Universität der Künste Berlin und leitet den preisgekrönten Mädchenchor III der Sing-Akademie zu Berlin. Die aus Minnesota, USA, stammende Dirigentin und Mezzosopranistin studierte Music Education am Luther College in Decorah, Iowa, und schloss ihr Masterstudium in Chorleitung und Gesang an der University of Minnesota ab. Ihre Tätigkeit als Chorleiterin und Gastdirigentin führte sie auf Konzertreisen nach Europa, Südamerika und in die USA, wo sie u.a. im Jahr 2019 den Minnesota All-State Mixed Choir leitete. Sie arbeitete mit renommierten Persönlichkeiten wie Helmuth Rilling, Anders Eby und Hans-Christoph Rademann sowie bei der Internationalen Bachakademie Stuttgart und dem Oregon Bach Festival. Zudem ist sie Gründerin des deutschen Mädchenchorfestivals #SideBySide. Als hochgeschätzte Expertin für Kinder- und Jugendchorleitung leitet sie sowohl im In- als auch im Ausland Workshops und Seminare.
 

Bo Wiget
 
Bo Wiget, ist ein musikalischer Grenzgänger. Nach klassischer Celloausbildung beginnt er sich ab 1989 für Rock, Jazz und vor allem improvisierte Musik zu interessieren und beschäftigt sich autodidaktisch mit Komposition. 
Er komponiert zahlreiche Hörspielmusiken und erhält Kompositions- und Bearbeitungsaufträge für verschiedene Solist*innen, Ensembles und Chöre.
Als Cellist tritt Bo Wiget mit klassischen Musiker*innen, Jazz- und World-Musiker*innen sowie mit improvisierter Musik auf. U. a. mit dem Barockensemble lautten compagney, im dem Experimentalduo mit dem Gitarristen und bildenden Künstler Luigi Archetti, dem Quartetto Loco (Avant-Folk) .
Bo Wigets großes Interesse für genreübergreifendes Arbeiten, insbesondere für jede Art von Bühnenkunst, führt zu mannigfaltigen postdadaistischen Musikperformances und Kollaborationen mit Tänzer*innen, Dichter*innen und Schauspieler*innen. 
Als Theatermusiker wirkt Bo Wiget an zahlreichen Häusern in Deutschland, Österreich, der Schweiz und in Benelux. 
Diverse Musik-Projekte mit Kindern und Jugendlichen, sowie Lehrtätigkeiten an der Zürcher Hochschule der Künste, der Hochschule für Schaupsiel-Kunst Ernst Busch, Folkwang Universität der Künste, Akademie für darstellende Kunst Baden-Württemberg.
Mit dem Staats- und Domchor Berlin verbindet Bo Wiget als Arrangeur, Komponist und Cellist eine langjärige Zusammenarbeit.

 

Chöre

Mädchenchor der Sing-Akademie zu Berlin

Die Sing-Akademie zu Berlin gilt als der älteste gemischte Chor der Welt. Sie wurde 1791 als Gesellschaft freier Bürger und „Kunstverein für die heilige Musik" gegründet. Erstmals in der Geschichte der Musik trafen sich Männer und Frauen jeglicher Konfession, um gemeinsam alte und neue Kompositionen für mehrere Stimmen zu singen. 2006 wurde der Mädchenchor der Sing-Akademie zu Berlin gegründet und gibt seitdem Kindern und jungen Frauen zwischen 5 und 22 Jahren die Möglichkeit, anspruchsvolle Literatur für gleiche Stimmen zu erarbeiten und eine musikalische Ausbildung zu erhalten. Derzeit singen rund 180 Mädchen in den fünf Ausbildungsstufen des Chores. Die Vermittlung von Musik aller Stile und Epochen und die Entwicklung neuer Konzertformate liegen dem Chor besonders am Herzen. 2017 errang der Chor eine Silbermedaille im Grand Prix of Nations in der Berliner Philharmonie. 2018 nahm er mit hervorragendem Erfolg am Deutschen Chorwettbewerb teil und errang einen 2. Preis. Im Mai 2023 nahm der Chor am renommierten Internationalen Kammerchorwettbewerb in Marktoberdorf und wurde mit dem Prädikat „International sehr gut“ ausgezeichnet. Konzertreisen führten ihn unter anderem nach Dänemark, Island, Spanien in die Schweiz, China, Norwegen und zuletzt nach Frankreich. Der Mädchenchor der Sing-Akademie ist gefragter Partner Berliner Kulturinstitutionen und übernahm Kinder- und Frauenchorpartien in großen Werken wie dem Nussknacker oder der 3. Sinfonie Gustav Mahlers unter anderem in der Deutschen Oper, in der UDK Berlin und in der Philharmonie Berlin. Im Konzertchor singen Sängerinnen zwischen 13 und 23 Jahren.

Staats- und Domchor Berlin

Der Staats- und Domchor Berlin ist der Knabenstimmenchor der Universität der Künste Berlin. Er gilt als die älteste musikalische Einrichtung Berlins. Erste Zeugnisse verweisen auf das Jahr 1465, als der Kurfürst Friedrich II. von Brandenburg fünf "Singeknaben" für seine "Dhumkerke" einstellte.

Heute singen etwa 250 Knaben- und Männerstimmen im Alter von fünf bis fünfundzwanzig Jahren in den verschiedenen Chören - von den Dominis über die Kurrende bis hin zum Konzertchor. So unterschiedlich wie die Altersgruppen, so weit gefächert ist auch das Repertoire. Während die Jüngsten beim spielerischen Singen einfacher Kinderlieder mit der Stimmbildung beginnen, treten die ausgebildeten Konzertchorsänger gemeinsam mit berühmten Ensembles wie den Berliner Philharmonikern in den großen Konzertsälen der Stadt, beim Sommerfest des Bundespräsidenten im Schloss Bellevue oder auch bei Gottesdiensten im Berliner Dom auf.

Der Staats- und Domchor Berlin kooperiert mit dem Mädchenchor der Sing-Akademie zu Berlin, der eine gleichwertige musikalische Ausbildung, Chorstruktur und Auftrittsmöglichkeiten bietet. Jedes Jahr werden die singbegeisterten Kinder der Stadt zum Vorsingen eingeladen und eine passende Chorgruppe für jede Kinderstimme gefunden.  

Die rund 500 jungen Sängerinnen und Sänger des Staats- und Domchors und der Sing-Akademie kommen aus ganz Berlin und sind in ihrer kulturellen und sozialen Vielfalt Spiegelbild unserer Hauptstadt. Sie singen in vielen Sprachen alte und neue Musik und sind mit ihren Stimmen Kulturbotschafter über Grenzen hinweg. Für ihre zahlreichen Auftritte erarbeiten die Ensembles geistliche und weltliche Chorwerke von der Renaissance bis zur unmittelbaren Gegenwart, die Zusammenarbeit mit zeitgenössischen Komponistinnen und Komponisten sind den Ensembles hierbei ein besonderes Anliegen. Im Mittelpunkt steht dabei immer die Freude am Singen.