Programm 2025
Symposium "JUNGE STIMMEN" - resonanz.körper.stimme
Wie können wir Körperarbeit und Bewegung sinnvoll und effektiv in die Chorarbeit mit Kindern und Jugendlichen integrieren?
- Workshops, Vorträge, Praxisdemonstrationen, Konzerte & Probenhospitationen
- Fachlicher Input und konkrete methodische Ansätze, wie Körperarbeit und Bewegung sowohl für die stimmbildnerische Arbeit als auch für die Arbeit an Ausdruck & Bühnenpräsenz fundiert und effektiv genutzt werden kann
- Verständliche Darstellung der dahinterstehenden körperbasierten Prinzipien
- Gemeinsame Reflexion und Transfer der Inhalte in die eigene musikalische Arbeit
Der Staats- und Domchor Berlin lädt in Zusammenarbeit mit dem Mädchenchor der Sing-Akademie zu Berlin vom 11.-13. April 2025 zum Symposium „JUNGE STIMMEN“ bereits zum 11. Mal in die Räumlichkeiten der Fakultät Musik der Universität der Künste Berlin ein. Dazu werden auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Expert*innen geladen, die in Vorträgen, Workshops, Reading Sessions, World Café Themenrunden und Probenhospitationen die interdisziplinären Fragestellungen aus psychologischen, gesellschaftlichen, pädagogischen und künstlerischen Perspektiven beleuchten. Ebenso gewährt der Staats- und Domchor Berlin und der Mädchenchor der Sing-Akademie zu Berlin den Teilnehmer*innen praktische Einblicke in die Stimmbildungs- und Probenarbeit. Exemplarische künstlerisch-pädagogische Projekte umrahmen das Programm mit musikalischen Präsentationen.
Mit seinem Profil wirkt das Symposium als Impulsgeber in die musikalische Breitenarbeit mit Kindern und Jugendlichen an Schulen, Musikschulen, Kirchen und Vereinen hinein.
Zielgruppe: Chorleiter*innen, Stimmbildner*innen, Musikpädagog*innen, Kirchenmusiker*innen, Schulmusiker*innen, Musik- und Sprachtherapeut*innen
Hinweis: das detaillierte Programm 2025 ist noch in der Planung.
Vorträge
VORTRAG
Resonanz erleben: Die Entdeckung der Leiblichkeit in der Stimm- und Chorarbeit für Kinder und Jugendliche
Mit Kerstin Kussmaul, PhD
In diesem theoretisch-praktischen Hybrid geht es darum, wie somatische Prinzipien Kinder und Jugendliche darin unterstützen können, ihre Stimme und Ausdruck auf eine ganzheitliche Weise zu entdecken und zu entwickeln. Dabei wird das Prinzip der "Resonanz" – sowohl als körperliche Erfahrung als auch als soziales Konzept – als zentraler Ansatz in der Stimm- und Chorarbeit vorgestellt und praktisch erfahrbar gemacht. Dieser Beitrag verbindet Körperbewusstsein, Klang und Interaktion, um letztendlich eine Verbundenheit in sich und mit Mitsänger:innen zu generieren.
VORTRAG
Resonanz in der Singstimme – ein multidimensionales Thema
Mit Michael Heptner
Es gibt kaum ein Thema im Bereich der Stimme, das kontroverser diskutiert werden kann als das Thema „Stimme und ihre Resonanz“. Darin liegt aber auch gleichzeitig die Chance einer konstruktiven Auseinandersetzung mit den vielen Dimensionen und den unendlich scheinenden Möglichkeiten sich diesem Themenkomplex experimentell, pädagogisch und therapeutisch zu nähern.
In diesem Vortrag werden verschiedene Faktoren aufgezeigt, die bei dem Phänomen der Resonanz eine Rolle spielen. Dabei geht es vor allen Dingen darum das Verständnis für das Wesen, die sie beeinflussenden Faktoren und die Arbeit an der Resonanz transparent zu machen.
Workshops
WORKSHOP 1:
Stimme und Nervensystem: In Balance zum authentischen Ausdruck
Mit Franziska Bankwitz & Gudrun Luise Gierszal
In diesem Workshop tauchen wir in die faszinierende Welt des Nervensystems ein und entdecken, wie es uns und damit unsere Stimme beeinflusst. Gemeinsam erkunden wir die Grundlagen und richten unseren Fokus besonders auf den Nervus Parasympathikus und dessen Reaktionsweise auf unsere inneren und äußeren Zustände.
Durch gezielte und leicht umsetzbare Übungen lernen wir, Erregungszustände bewusst zu regulieren, die Verbindung zu unserem Körper zu stärken und darüber in die Präsenz zu kommen. Ein besonderer Fokus liegt darauf, wie diese Techniken in der Chorarbeit mit Kindern und Jugendlichen angewendet werden können, um ihnen eine tiefere, freudvolle Verbindung zum gemeinsamen Musizieren zu ermöglichen.
Der Workshop bietet damit wertvolle Impulse und praxisnahe Übungen, um die Balance zwischen Innen und Außen herzustellen und darüber einen authentischen Ausdruck der Stimme zu fördern – für sich selbst und im musikpädagogischen Kontext.
WORKSHOP 2:
Bewegung als Resonanzpraxis – Kinästhetisches Musizieren erleben
Mit Prof. Jan Burkhardt
Musik ist nicht immer akustisch – sie kann sich auch in Bewegung, Haltungen und räumlichen Konstellationen zwischen Menschen und Objekten ausdrücken. In diesem Workshop erkunden wir die Welt der Resonanz durch Bewegung und entdecken, wie kinästhetisches Musizieren unsere Wahrnehmung erweitert.
Mit simplen Übungen aus dem zeitgenössischen Tanz werden wir unsere Sinne mit unserem Bewegungsfluss in Einklang bringen. Dabei erforschen wir intuitive Fragen: Was ist dein perfektes Timing im Moment? Wie fühlt sich Resonanz zwischen deiner inneren Wahrnehmung und deinen Bewegungen an? Können wir den Raum zwischen uns und anderen als ein schwingendes Resonanzfeld wahrnehmen?
Schritt für Schritt erweitern wir unsere Wahrnehmung auf die Resonanzfelder zwischen uns und den Menschen um uns herum. Wie verändert sich das Gefühl, wenn sich Nähe und Distanz verschieben, wenn Spannung und Gewicht ihren Platz finden? Wann entsteht Harmonie und wann erleben wir Reibung oder Dissonanz?
Während der Session bewegen wir uns bewusst zwischen Mikro- und Makroperspektiven – mal im Austausch mit einer anderen Person, mal in der Dynamik der ganzen Gruppe. Wir erleben das Zusammenspiel von Empfindung, Aktion und Resonanz in einem vibrierenden Gewebe gemeinsamer Bewegung und Reflexion.
WORKSHOP 3
Stimmbildung mit Hand und Fuß
Mit Michael Heptner
In diesem Workshop werden Körperübungen demonstriert, die durch wirkungsvolle Impulse den Kehlkopf positiv beeinflussen. Manche Bewegungsübungen unterstützen Stimmparameter wie Kraft und Klarheit, andere wiederum die zarte, ausdrucksreiche und bewegliche Stimme. Die offene Höhe aber auch die Klarheit der Vokalfarben und Flexibilität der Konsonantenartikulation können durch gezielte Übungen unterstützt werden.
Im Workshop werden die Übungen nicht nur demonstriert, sondern auch gemeinsam erprobt.
WORKSHOP 4
Die Kraft kinästhetischer Gesten im Dirigieren: Vokalklang gestalten und Ausdruck stärken
Mit Amy Bebbington
In diesem Workshop erkunden wir, wie Chorleiter:innen ihren Körper beim Dirigieren gezielt einsetzen können, um den Chorklang aktiv mitzugestalten. Im Mittelpunkt steht dabei auch die Förderung einer unmittelbaren Verbindung zu den Sänger:innen.
Wir untersuchen, wie verschiedene Qualitäten körperlicher Gesten unserem gewünschten Klang ähneln können und wie diese Gesten den Körper beeinflussen und transformieren.
Durch bedachtes Einsetzen dieser Gesten fördern wir einen einheitlichen Chorklang, vertiefen die emotionale Verbindung und beeinflussen Klangfarbe und Ausdruck des Chores nachhaltig.
Dieser Workshop wird in englischer Sprache gehalten. Es gibt eine Übersetzung vor Ort.
VITA Referent*innen
Franziska Bankwitz – Osteopathin & Trauma-Therapeutin (Mainz)
ist seit 2009 als selbständige Osteopathin in Mainz tätig. Nach ihrer fünfjährigen Ausbildung hat sie sich durch zahlreiche Fortbildungen weiterqualifiziert und eine zweijährige Ausbildung in Kinderosteopathie abgeschlossen.
Durch ihre mehrjährige Tätigkeit auf der Säuglingsstation in Wiesbaden und die Spezialisierung in der Kinderosteopathie kam Franziska Bankwitz erstmals mit Traumaarbeit in Kontakt. Diese Begegnung weckte ihr Interesse an der Verbindung von Osteopathie und Traumatherapie, was sie dazu veranlasste, eine dreijährige Ausbildung zur "Somatic Experiencing Practitioner" (SE® Therapie nach Peter A. Levine) abzuschließen.
Ihr Anliegen ist es, Menschen dabei zu helfen, eine gesunde Verbindung zu sich selbst und ihrem Körper wiederherzustellen.
Dies gelingt ihr, indem sie Zusammenhänge verständlich, anatomisch präzise und wissenschaftlich fundiert erklärt. Mithilfe von gezielten Übungen unterstützt sie ihre Patient:innen dabei, die verschiedenen Zustände ihres Körpers bewusst wahrzunehmen und das Gleichgewicht in ihrem Körper wiederzufinden.
Amy Bebbington – Chorleiterin (UK)
Ihr dynamischer und einnehmender Unterrichtsstil sowie ihre umfangreiche Chor- und Pädagogikerfahrung machen Amy Bebbington zu einer sehr gefragten und leidenschaftlichen Verfechterin des Chorgesangs und der Chorleitungsausbildung. Sie hat einen Abschluss als Pianistin (UK), einen Doktortitel in Chorleitung (USA) und ist Ausbildungsleiterin der Association of British Choral Directors sowie Mitbegründerin der London International Choral Conducting Competition (LICCC). Sie leitet Masterclasses für Chorleitung, unterrichtet an internationalen Summer Schools und hat als Reaktion auf die Pandemie einen erfolgreichen Online-Schulungskurs entwickelt: Choral Leadership and Pedagogy (CLP). Außerdem hat sie Chorwerke bei Banks Music Publications und Multitude of Voyces veröffentlicht. Amy Bebbington ist als Chor Coach (choral clinician), Jurorin, Mentorin und Dozentin sehr gefragt.
Prof. Jan Burkhardt – Performer & Choreograph (Köln/Berlin)
ist Performer, Choreograph und Mentor im Feld von zeitgenössischem Tanz, Musik und interdisziplinärer Kunst. Seit 2020 ist er Professor für zeitgenössische Tanzpraxis im künstlerischen Kontext an der Hochschule für Musik und Tanz (HfMT) Köln.
Seine Kindheit und Jugend waren künstlerisch von der Musik geprägt, als junger Erwachsener packte ihn dann auch die Faszination für die Intelligenz des menschlichen Körpers so sehr, dass er beschloss, diesen Weg zu verfolgen. Nach einer Ausbildung zum Physiotherapeuten absolvierte er mehrere Ausbildungen im Bereich zeitgenössischen Tanz im „Moving Arts“ Köln, am „Movie On Center“ in Oakland (Kalifornien) und am „Integrated Movement Institute“ in Berkeley (Kalifornien). Neben den rein künstlerischen und tanzspezifischen Aspekten haben für ihn stets interdisziplinäre Fragestellungen und Kontexte eine besondere Relevanz, innerhalb derer die Kunstformen in wissenschaftliche und gesellschaftliche Zusammenhänge hinein wirken.
Neben seinen Tätigkeiten in der freien Szene ist er regelmäßig Gastdozent an der „School of Dance and Circus“ (DOCH/Uniarts) Stockholm und an der „Danish National School for Performing Arts“ (DASPA), Kopenhagen.
Gudrun Luise Gierszal – musikalische Bildungsbotschafterin & Chorleiterin (Berlin)
ist Musikerin, Kinder- und Jugendchorleiterin, Podcasterin und künstlerische Mitarbeiterin beim Staats- und Domchor Berlin, dem Knabenstimmenchor der Universität der Künste Berlin. Als Leiterin des Nachwuchsbereichs liegt ihr besonderer Schwerpunkt in der Verbindung von vokalem Musizieren und audiationsbasiertem Musiklernen sowie der Entwicklung von Konzepten der Teilhabe von kultureller Bildung.
In unterschiedlichen Kontexten entwickelt und realisiert sie Konzertformate mit und für Kinder und kreiert genre- und kulturübergreifende Konzertprogramme. Mit ihrem Ensemble "mobile musiqa!" ist sie Begründerin der gleichnamigen Konzertreihe für Kinder zwischen 0 und 5 Jahren – zu hören u.a. beim crescendo Musikfestival Berlin sowie am Staatstheater Cottbus. In ihrem Podcast „Resonanz JUNGE STIMMEN“ bespricht sie regelmäßig Themen rund um stimmpädagogisch und lerntheoretisch fundiertes Singen mit jungen Stimmen und beziehungsstarke Kinder- und Jugendchorarbeit.
Zusammenarbeiten verbinden sie u.a. mit dem Ensemble Kaleidoskop, dem Ensemble unitedberlin, dem Konzerthaus Berlin, dem Nikolaisaal Potsdam und dem Jazzfest Berlin.
2023 wurde sie mit der Geschwister-Mendelssohn-Medaille für herausragende Verdienste um das Berliner Chorleben ausgezeichnet.
Gudrun Luise Gierszal studierte Schulmusik, Klavier und Sozialwissenschaften in Frankfurt/Main, sowie Kinder- und Jugendchorleitung (M.A.) an der HMTM Hannover. Vertiefende Studien der elementaren und allgemeinen Musikpädagogik erfolgten an der Hochschule für Musik Hanns-Eisler und am Gordon Institute for Music Learning (USA).
Ihr Herzensanliegen ist es, das kreative und musikalische Potential in Menschen zu entfalten, beziehungsstarke musikalische Begegnungsräume zu schaffen und Musik als Ausdruck von Freude und wertschätzendem Miteinander in die Welt zu bringen.
Michael Heptner – Stimmforscher und Ausbilder für Gesangspädagog:innen und Stimmtherapeut:innen (Gschwend)
Michael Heptner wurde in eine Welt geworfen, die ihn neugierig machte.
Sein besonderes Interesse galt und gilt dem Menschen mit seiner Stimme, seiner Atmung, seiner Bewegung, seinen Emotionen, seiner Kommunikation, seiner Freude und Sehnsucht am Tönen, Sprechen, Singen, am Jubilieren.
Diese Fähigkeiten des Menschen faszinierten ihn im Laufe seines Lebens immer mehr. Das führte schließlich nach diversen Stationen über die von ihm erlernten Berufe (Tischler, Geigenlehrer, Gesanglehrer und Sänger) dazu, dass er schon in den 80er Jahren begann sich in der Forschung, Didaktik, Pädagogik und Therapie mit der menschlichen Stimme, ihrer Atmung, Bewegung und Emotion auseinanderzusetzen.
Die von ihm begründete Heptner-Methode wird seit den 80er Jahren kontinuierlich weiterentwickelt – durch Forschung, praxisorientierte Erfahrungen in der Stimmtherapie und im Gesangsunterricht sowie durch die kontinuierliche Auseinandersetzung im Lehrbetrieb an Universitäten, an seinem eigenen Institut und in seinen zahlreichen Ausbildungsgruppen.
In seinem umfangreichen Buch "Dimensionen der Stimme" fasst er Erkenntnisse über die Stimme im "Gesamtkunstwerk Mensch" zusammen, ergänzt durch zahlreiche Übungen sowie Illustrationen.
Um die ganzkörperlichen Möglichkeiten der Stimme in all ihren Parametern zu unterstützen, entwickelte der Stimmphysiologe und Tischler Michael Heptner über 50 Therapie- und Trainingsmaterialien aus mehr als 8 verschiedenen Holzsorten.
Prof. Kai-Uwe Jirka – Chordirektor des Staats- und Domchors & musikalischer Leiter der Sing-Akademie zu Berlin (Berlin)
arbeitet als Professor für Chorleitung und Direktor des Staats- und Domchors an der Universität der Künste Berlin, zudem ist er musikalischer Leiter der Sing-Akademie zu Berlin.
Er war an der Niedersächsischen Staatsoper tätig und gab dort sein Debüt als Operndirigent. Jirka arbeitete zusammen mit Ensembles wie dem Rundfunkchor Berlin und dem Hilliard Ensemble sowie mit Orchestern wie der Kammersymphonie Berlin und dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin (DSO). Er übernahm Choreinstudierungen für Dirigenten wie Claudio Abbado und Simon Rattle. Mit der Lautten Compagney Berlin bringt er unbekannte Werke des 18. Jahrhunderts aus dem Archiv der Sing-Akademie zur Erstaufführung. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit liegt im Bereich zeitgenössischer Musik. So brachte er Werke von Jörg Birkenkötter, Isabel Mundry, Katia Tchemberdji und Michael Wertmüller zur Uraufführung. Als besondere Form fördert Kai-Uwe Jirka gattungsübergreifende Konzerte, die den Dialog zwischen neuer und alter Musik, Literatur und Theater suchen. Zusammen mit Christian Filips gelangten so u. a. Schumanns „Manfred" (mit Jens Harzer) und Debussys „Martyre de Saint Sébastien" (mit Hannah Schygulla) zu einer Neudeutung.
Kerstin Kussmaul, PhD – Bewegungsforscherin und Musikerin (Umbrien/Wien)
ist Bewegungsforscherin und Musikerin mit einem Schwerpunkt auf somatischen Praktiken und körperlicher Präsenz (Embodiment). In ihrer Doktoratsforschung an der University of Auckland, Neuseeland, untersuchte sie die kommunikativen Eigenschaften von Myofaszien in der Bewegung. Die Ergebnisse dieser Arbeit führten zu ihrer aktuellen Forschungsreihe The Matter of Fascia (mehr unter fasciamatters.info). Transdisziplinäres Denken und Handeln ist die Grundlage für Kerstins Verständnis von Kunst.
Kerstin gründete Artis Umbria als ökosomatischen Ort in Italien, der sich der Erforschung von Bewegung und Nichtstun widmet (artisumbria.com). Als Mentorin und Ausbilderin begleitet Kerstin junge Tänzer:innen und Performer:innen bei ImPulsTanz Wien und leitet die Ausbildung "Embodied Myoreflex Practitioner" in Zusammenarbeit mit Dr. Mosetter (Konstanz).
Kelley Marie Sundin-Donig – Chorleiterin (Berlin)
ist Chorleiterin im Nachwuchsbereich des Staats- und Domchors an der Universität der Künste Berlin und leitet den preisgekrönten Mädchenchor III der Sing-Akademie zu Berlin. Die aus Minnesota, USA, stammende Dirigentin und Mezzosopranistin studierte Music Education am Luther College in Decorah, Iowa, und schloss ihr Masterstudium in Chorleitung und Gesang an der University of Minnesota ab. Ihre Tätigkeit als Chorleiterin und Gastdirigentin führte sie auf Konzertreisen nach Europa, Südamerika und in die USA, wo sie u.a. im Jahr 2019 den Minnesota All-State Mixed Choir leitete. Sie arbeitete mit renommierten Persönlichkeiten wie Helmuth Rilling, Anders Eby und Hans-Christoph Rademann sowie bei der Internationalen Bachakademie Stuttgart und dem Oregon Bach Festival. Zudem ist sie Gründerin des deutschen Mädchenchorfestivals #SideBySide. Als hochgeschätzte Expertin für Kinder- und Jugendchorleitung leitet sie sowohl im In- als auch im Ausland Workshops und Seminare.
Bo Wiget– Komponist (Berlin)
ist ein musikalischer Grenzgänger. Nach klassischer Celloausbildung beginnt er sich ab 1989 für Rock, Jazz und vor allem improvisierte Musik zu interessieren und beschäftigt sich autodidaktisch mit Komposition.
Er komponiert zahlreiche Hörspielmusiken und erhält Kompositions- und Bearbeitungsaufträge für verschiedene Solist:innen, Ensembles und Chöre.
Als Cellist tritt Bo Wiget mit klassischen Musiker:innen, Jazz- und World-Musiker:innen sowie mit improvisierter Musik auf. U. a. mit dem Barockensemble lautten compagney, im dem Experimentalduo mit dem Gitarristen und bildenden Künstler Luigi Archetti, dem Quartetto Loco (Avant-Folk).
Bo Wigets großes Interesse für genreübergreifendes Arbeiten, insbesondere für jede Art von Bühnenkunst, führt zu mannigfaltigen postdadaistischen Musikperformances und Kollaborationen mit Tänzer:innen, Dichter:innen und Schauspieler:innen.
Als Theatermusiker wirkt Bo Wiget an zahlreichen Häusern in Deutschland, Österreich, der Schweiz und in Benelux.
Diverse Musik-Projekte mit Kindern und Jugendlichen, sowie Lehrtätigkeiten an der Zürcher Hochschule der Künste, der Hochschule für Schaupsiel-Kunst Ernst Busch, Folkwang Universität der Künste, Akademie für darstellende Kunst Baden-Württemberg.
Mit dem Staats- und Domchor Berlin verbindet Bo Wiget als Arrangeur, Komponist und Cellist eine langjährige Zusammenarbeit.
Chöre
Mädchenchor der Sing-Akademie zu Berlin
Die Sing-Akademie zu Berlin gilt als der älteste gemischte Chor der Welt. Sie wurde 1791 als Gesellschaft freier Bürger und „Kunstverein für die heilige Musik" gegründet. Erstmals in der Geschichte der Musik trafen sich Männer und Frauen jeglicher Konfession, um gemeinsam alte und neue Kompositionen für mehrere Stimmen zu singen. 2006 wurde der Mädchenchor der Sing-Akademie zu Berlin gegründet und gibt seitdem Kindern und jungen Frauen zwischen 5 und 22 Jahren die Möglichkeit, anspruchsvolle Literatur für gleiche Stimmen zu erarbeiten und eine musikalische Ausbildung zu erhalten. Derzeit singen rund 180 Mädchen in den fünf Ausbildungsstufen des Chores. Die Vermittlung von Musik aller Stile und Epochen und die Entwicklung neuer Konzertformate liegen dem Chor besonders am Herzen. 2017 errang der Chor eine Silbermedaille im Grand Prix of Nations in der Berliner Philharmonie. 2018 nahm er mit hervorragendem Erfolg am Deutschen Chorwettbewerb teil und errang einen 2. Preis. Im Mai 2023 nahm der Chor am renommierten Internationalen Kammerchorwettbewerb in Marktoberdorf und wurde mit dem Prädikat „International sehr gut“ ausgezeichnet. Konzertreisen führten ihn unter anderem nach Dänemark, Island, Spanien in die Schweiz, China, Norwegen und zuletzt nach Frankreich. Der Mädchenchor der Sing-Akademie ist gefragter Partner Berliner Kulturinstitutionen und übernahm Kinder- und Frauenchorpartien in großen Werken wie dem Nussknacker oder der 3. Sinfonie Gustav Mahlers unter anderem in der Deutschen Oper, in der UDK Berlin und in der Philharmonie Berlin. Im Konzertchor singen Sängerinnen zwischen 13 und 23 Jahren.
Staats- und Domchor Berlin
Der Staats- und Domchor Berlin ist der Knabenstimmenchor der Universität der Künste Berlin. Er gilt als die älteste musikalische Einrichtung Berlins. Erste Zeugnisse verweisen auf das Jahr 1465, als der Kurfürst Friedrich II. von Brandenburg fünf "Singeknaben" für seine "Dhumkerke" einstellte.
Heute singen etwa 250 Knaben- und Männerstimmen im Alter von fünf bis fünfundzwanzig Jahren in den verschiedenen Chören - von den Dominis über die Kurrende bis hin zum Konzertchor. So unterschiedlich wie die Altersgruppen, so weit gefächert ist auch das Repertoire. Während die Jüngsten beim spielerischen Singen einfacher Kinderlieder mit der Stimmbildung beginnen, treten die ausgebildeten Konzertchorsänger gemeinsam mit berühmten Ensembles wie den Berliner Philharmonikern in den großen Konzertsälen der Stadt, beim Sommerfest des Bundespräsidenten im Schloss Bellevue oder auch bei Gottesdiensten im Berliner Dom auf.
Der Staats- und Domchor Berlin kooperiert mit dem Mädchenchor der Sing-Akademie zu Berlin, der eine gleichwertige musikalische Ausbildung, Chorstruktur und Auftrittsmöglichkeiten bietet. Jedes Jahr werden die singbegeisterten Kinder der Stadt zum Vorsingen eingeladen und eine passende Chorgruppe für jede Kinderstimme gefunden.
Die rund 500 jungen Sängerinnen und Sänger des Staats- und Domchors und der Sing-Akademie kommen aus ganz Berlin und sind in ihrer kulturellen und sozialen Vielfalt Spiegelbild unserer Hauptstadt. Sie singen in vielen Sprachen alte und neue Musik und sind mit ihren Stimmen Kulturbotschafter über Grenzen hinweg. Für ihre zahlreichen Auftritte erarbeiten die Ensembles geistliche und weltliche Chorwerke von der Renaissance bis zur unmittelbaren Gegenwart, die Zusammenarbeit mit zeitgenössischen Komponistinnen und Komponisten sind den Ensembles hierbei ein besonderes Anliegen. Im Mittelpunkt steht dabei immer die Freude am Singen.