Conrad Rodenberg
Lehrkraft f. bes. Aufgaben
Vom 29. April bis zum 3. Mai 2016 arbeiteten Studierende der UdK Berlin und der Seinan Gakuin Universität Fukuoka (Japan) in einem transkulturellen Austauschprojekt zusammen.
Ausgangspunkt war die Oper Madama Butterfly, in der Giacomo Puccini das Bild Japans im Europa des ausgehenden 19. Jahrhunderts verarbeitet hat. Unter Leitung von Conrad Rodenberg (grund_schule der künste, UdK Berlin), Reiner O. Brinkmann, Tobias Daniel Reiser, Aya Wilde (Junge Staatsoper Berlin) und Hitoshi Watanabe (Seinan Gakuin Universität) fand eine intensive Auseinandersetzung mit dem Opernstoff sowie ein transkultureller japanisch-deutscher Dialog statt, bei dem die Beschäftigung mit pädagogischen Haltungen und Herangehensweisen an Bildungsprozesse im Mittelpunkt stand.
Bei einem Workshop in der Staatsoper Berlin lernten die Studierenden durch Methoden der Szenischen Interpretation die Handlung und Charaktere von Madama Butterfly von innen kennen. Die Kunstform Oper, die den meisten mehr oder weniger fremd war, diente als Reibungsfläche, an der gegenseitige Klischees szenisch und künstlerisch verarbeitet wurden, um zu einem dezidierteren Bild zu gelangen.
An dem Projekt nahmen auch Schülerinnen und Schüler der Heinrich-von-Stephan-Gemeinschaftsschule teil. In den Räumen der grund_schule der künste erarbeiteten die angehenden Lehrerinnen und Lehrer zusammen mit der Projektleitung, wie diese in den Prozess einbezogen werden können. Vor Ort wurden von den japanischen und deutschen Studierenden einzelne künstlerische Aktionen entwickelt, die Elemente aus Tanz, Performance, Schattenspiel, Origami, Kaligraphie, Musik sowie Dichtung und japanische Teezeremonie enthielten. Die Schülerinnen und Schüler wurden eingeladen, sich in diesem Rahmen - jenseits von etwaigen Sprachbarrieren - über die Künste zu verständigen.
Den Abschluss des Projektes bildete der gemeinsame Besuch einer 25 Jahre alten Inszenierung von Madama Butterfly in der Staatsoper, bei dem Schülerinnen und Schüler, Studierende, Dozenten und Dozentinnen mit sensiblem Sinn für das Inter- und Transkulturelle sowie eigenen ästhetisch-künstlerischen Perspektiven Zugänge zum Stoff der Oper finden konnten.