Design Research Lab
Das DRLab realisiert seit 2005 mit einem Team von mittlerweile über zwanzig Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern interdisziplinäre Projekte der Designforschung.
Das Design Reserach Lab der UdK Berlin entwickelt im Projekt MAZI (griechisch „zusammen“) gemeinsam mit neun europäischen Partnern lokale digitale Netzwerke und gibt damit Antworten auf die Frage, wie Bürgerinnen und Bürger ihre Daten selbst besitzen und verwalten können, ohne von großen Technologieanbietern kontrolliert zu werden.
Das Verbundprojekt MAZI wird im Rahmen vom Forschungsförderprogramm Horizont 2020 - Informations- und Kommunikationstechnologien seit Januar 2016 von der Europäischen Union bis voraussichtlich Dezember 2018 gefördert. Mit der Berliner Partnerschaft zwischen dem Design Research Lab (UdK Berlin) und der Nachbarschaftsakademie im Prinzessinnengarten (Common Grounds e.V.) erforscht es Zusammenhänge zwischen Netzwerktechnologien, bürgerschaftlichem Handeln und informellem Lernen. An dem Projekt sind beteiligt: NITlab der Universtät Thessaly, die gemeinnützige Organization NetHood, Napier University Edinburgh, Open University London, INURA Zürich Institute, SPC London und die nomadische Gruppe unMonastery.
Der Verbund geht der Frage nach, wem das digitale Netz eigentlich gehört: Können Nachbarschaften eigene virtuelle Netzwerke betreiben, um lokale Bedürfnisse besser miteinander abzustimmen? Können diese Netzwerke zu neuen nachbarschaftlichen Ökonomien führen? Ist ein Alltag ohne Google möglich? Ist eine Teilhabe ohne Spezialwissen möglich?
Alternative Softwarelösungen wie DIY Networking, Offline Networks oder Community Wireless Networks zeigen Möglichkeiten auf, wie man auch ohne globale Technologieunternehmen mit anderen in Austausch kommen kann. Diese Systeme agieren außerhalb des Internets und sind im Besitz und in der Kontrolle ihrer jeweiligen Nutzer und Nutzerinnen.
Ein erster Prototyp ist für und mit der Nachbarschaftsakademie des Prinzessinnengarten bereits entwickelt worden: eine DIY Netzwerklösung, die künftig als Open Source Software zur Verfügung gestellt werden soll.
Gemeinsam mit der Nachbarschaftsakademie diskutierte das MAZI Projektteam im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung im Juli 2016 unter dem Titel „MAZI - Zwischen digitalen Gemeingütern, städtischem Kampf und lokaler Selbstverwaltung“ in den Prinzessinnengärten mit Künstlerinnen und Künstlern, weiteren Akteurinnen und Akteuren aus Berlin sowie den europäischen Partnern die Zusammenhänge von Netzwerktechnologien, zivilgesellschaftlichem Handeln und digitalen Gemeingütern. Mit dabei waren neben Partnern aus Berlin auch weitere europäische Partner des Projekts aus der Schweiz, Griechenland, England und Schottland.