Beiträge zum Rundgang-Design-Wettbewerb 2019

Platz 1: Johanna Rummel - Paradigmenwechsel

Ein Standpunkt, der gleichzeitig verschiedene Bedeutungen in sich trägt. Man kann in einem Moment mehrere, eine oder gar keine feste Ansicht in ihm finden. Es lohnt sich, mehrmals hinzusehen, denn in jedem Moment ist das Paradigma wieder verändert. Es ändert sich mit der Zeit im Raum, gleichzeitig entlang verschiedenster Richtungen und Positionen, die nie zuvor gefunden wurden. Beim Rundgang an der UdK Berlin können die Werke der Studierenden mit den Besuchern neue Standpunkte entstehen lassen. Die Gäste gehen in das Experiment mit ein, indem sie ihre Standpunkte variieren – körperlich wie geistig. Sie bewegen sich gleichzeitig an mehreren Orten und stoßen unabwendbar aneinander. Der Rundgang: ein Experiment mit den Paradigmen.

 Quelle: Johanna Rummel

Platz 2: Suorui Zhao - Das Denkfenster

Das Auge ist unser Denkfenster. Das Auge betrachtet als emotionaler Kommunikationsträger und als Verbindung mit der Außenwelt: Durch diesen einzigartigen Anschluss können Menschen mehr aufnehmen und weiterdenken. Aus Respekt vor der Kunst und Neugierde auf das Unbekannte treffen wir uns beim UdK-Rundgang und konzentrieren uns auf unsere Schau. Hier betrachten Menschen die Kunst und denken darüber nach. Eine Fülle an Bildern und Informationen verwebt sich ineinander im Gedächtnis und spielt sich schließlich im Kopf ab.

 Quelle: Suorui Zhao

Platz 3: Moritz Morsbach - Aufmachung

Die Universität der Künste Berlin macht auf, sich selber und für alle Besucher. Vom 12. Bis 14. Juli ist das Schloss geöffnet.

 Quelle: Moritz Morsbach

Claudia Malecka - Den Rundgang auf der Zunge zergehen lassen

Die Geschmacksknospen werden angesprochen: süß, sauer, salzig, wild, zart. Ein intimer Moment, die Sinne sind erregt. Jeder einzelne Geschmacksrezeptor arbeitet auf Hochtouren; ein Genuss, eine Fahrt, ein Auf und Ab der Gefühle, eine wahre Geschmacksexplosion: der Rundgang.

 Quelle: Claudia Malecka

Julia Arens - Tuchfühlung

Sich auf minimalen Abstand nähern. Bei der Tuchfühlung geht es um ein gegenseitiges in-Kontakt-Treten, ein Herantasten, aber auch darum, einer Sache auf den Grund zu gehen. Nachfühlen und verstehen. Die Tuchfühlung ist sanft, wie der Windstoß, der den Stoff in Bewegung versetzt und den Titel langsam offenbart, die Buchstaben ,ertastbar‘ macht. Beim Rundgang öffnen sich sowohl der Gast als auch der Student für die Begegnung und den gegenseitigen Austausch. Sie treten in Kontakt und kommen sich näher.

 Quelle: Julia Arens

Kirill Kogan - Explosion

Die kindlich anmutende Spielzeugausstellung repräsentiert den realen Rundgang an der UdK Berlin. Optisch ungezwungen ist die Herangehensweise spielerisch. Die Einladung ist ernst gemeint.

 Quelle: Kirill Kogan

Heiner Darm - Progressive Perspektiven

Ich habe mir die Frage gestellt: Was verbindet uns alle an der UdK Berlin, unabhängig vom Studiengang? Was bringt uns zusammen? Mit welchem Blick machen wir das, was wir jeweils machen? Ich spreche sicher für uns alle, wenn ich sage: Wir wollen und wir sollten die Welt besser machen. Nicht nur schicker, sondern besser. Aber wie behaupten wir uns im urbanen Raum und bringen dem Betrachter zum Anhalten? Wir verarbeiten unsere Sicht der Dinge – wir schaffen Perspektiven. Gemeinsam legen wir für dieses Event unser Werkzeug nieder. Unsere Stifte, unser Papier, unsere Farben. Die Instrumente und Materialien, mit denen jeder von uns zu tun hat. Wir unterbrechen die Prozesse in unseren Laboren, Studios und Werkstätten, um für wenige Tage unsere Tore zu öffnen. Wir geben dem Gast die Möglichkeit, gemeinsam mit uns Gedanken zu verstehen und anzuregen: geführt zu werden, Fragen zu stellen, die Perspektive zu wechseln. So kam ich zum Thema für mein Plakat: Progressive Perspektiven.

 Quelle: Heiner Darm

Niclas Moos - Sampled

Wir kombinieren aus einer endlosen Bibliothek, aus traditionellen und modernen Techniken. So erschaffen wir Kollaborationen aus unterschiedlichen Autoren und uns selbst. Wir verändern unsere Inspirationen, bis wir aus den Bausteinen intuitiv ein neues Objekt geschaffen haben. Wenn das gelingt, bilden wir die Brücke zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Kunst wird immer geteilt, verwertet und neu geschaffen – vor allem im digitalen Zeitalter.

 Quelle: Niclas Moos

Nora Veismann - Ausstrahlung

Angezogen von ihrer Strahlkraft, wird dem Besucher ein Einblick gewährt. Die Hülle der UdK Berlin wird transparent, Fakultäten sichtbar. Lichtdurchflutete Ebenen drängen ihre Schatten durch die kleine Tür, die heute offensteht. Die Öffnung der heiligen Hallen präsentiert Vielfalt, Kraft und Relevanz.

 Quelle: Nora Veismann

Xia Lin - Die Verschiebung

Die Verschiebung der Zeit, die Überlappung des Raums, der Zyklus hin und her, zurück zum Ursprung. Der Ursprung ist nicht mehr der Ursprung, sondern der Anfang: der Anfang des Rundgangs an der UdK Berlin.

 Quelle: Xia Lin

Yutian Li - Die Verbindung der Kunst

Jeder Stern ist ein unabhängiges Individuum; sie bewegen sich, sie leuchten. Wegen Kunst, wegen der gemeinsamen Sehnsucht, sind wir miteinander verbunden. Wir sind nicht mehr nur ein einzelner Stern, sondern ein Teil der UdK Berlin. Wir haben zusammen die UdK-Konstellation gebildet.

 Quelle: Yutian Li

Yayoek Börger - Im Rampenlicht

In dem exklusiven Zeitraum, in dem geleuchtet wird, ist sichtbar was sonst verborgen bleibt. Inszeniert ist das Kreierte. Ähnlich wie die Kunst bei dem Rundgang ins Licht gestellt wird, sind Tonalität und Perspektive des Lichts prägend für die Aussage. Text und Licht dienen hier als fakultätsübergreifende Elemente. Die Beleuchtung macht Linien zum Buchstaben, zum Wort, zur Aussage. Im Bild sind jedoch die Buchstaben nur teils erkennbar. Auf diese Weise laden wir dazu ein, die Schau eigenständig zu erleben. Die UdK Berlin wird als Gesamtwerk sichtbar.

 Quelle: Yayoek Börger

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