Rede des Präsidenten der UdK Berlin
Hier finden Sie die Rede, die Prof. Dr. Norbert Palz zu Beginn des Symposiums gehalten hat.
Vor etwas mehr als 20 Jahren gab sich die Hochschule der Künste den Namen Universität der Künste. Mit der Namensänderung gingen kaum strukturelle Änderungen einher, aber es wurde eine Entwicklung abgeschlossen, die bereits im Konzept der Neugründung der Institution als Hochschule der Künste 1975 angelegt war. Die Hochschule der Künste, die bereits universitäre Befugnisse besaß, trieb besonders nach der Wiedervereinigung auch ihre strukturelle Transformation einer alle Künste umfassenden Hochschule in eine Universität voran, wobei sich die am Haus selbstverständlich praktizierte Interdisziplinarität zunehmend auch im institutionellen Gefüge abzuzeichnen begann.
In den vergangenen 20 Jahren wurde die nun auch im Namen ausgewiesene Struktur Kunst-Universität gefüllt, gelebt, entwickelt, verhandelt, korrigiert und erweitert. Die Jubiläumsveranstaltung projiziert im Moment der Rückbesinnung dieselbe Zeitspanne in die Zukunft in einer Mischung aus Strategie und Near Future Fiction:
UdK (2001+20 +20) 2041- Was bist du?
Der rapide Wandel in Wissenschaften und Künsten, die überfällige kritische Befragung und Überarbeitung tradierter Paradigmen und schließlich globale Krisen und Krieg fordern die gesellschaftliche Verantwortung der Kunstuniversität mehr denn je ein. Dabei ist die Aufgabe, offenere Entwicklungsäume zu schaffen und zu verteidigen, in denen der kreative Umgang mit Unvorhergesehenem jenseits von Angst und im Bekenntnis zum Experiment geübt, erdacht, praktiziert und kommuniziert werden kann, eine zentrale: Die Kunst der Zusammenarbeit, des improvisatorischen Entwerfens innovativer Gestaltungsräume und nicht zuletzt ihre Übertragung in adäquate institutionelle Strukturen ist nichts weniger als politische Kunst.
Ausgehend von der aus aktueller Sicht fast naiv scheinende Frage nach hybriden Forschungsräumen in und zwischen Künsten und Wissenschaften fragen wir nach zukünftigen Rekonzeptualisierungen unserer künstlerischen und wissenschaftlichen Praxis und unserer analogen wie digitalen Forschungsgesten, um die Bedingungen kreativer Zusammenarbeit auszuloten, die autoritärer Gewalt ebenso gewachsen sind wie dem eurozentristischen Erbe, die in der Lage sind, Fragilität und Diversität als Voraussetzung menschlichen Zusammenlebens in Künsten und Wissenschaften zu Wirklichkeit und Wirksamkeit zu verhelfen.
Als Fortsetzung der Gesprächsreihe LaborAtelier vom Dezember 2021 werden zwei Panels stattfinden: Zum Thema „Strange Strings – Improvisation als Forschung“ werden Georg Bertram, Vera Bühlmann, Florian Dombois, George Lewis, Arlette-Louis Ndakoze und Avinoam Shalev sichtbare und unsichtbare Möglichkeiten und Grenzen innovativer Forschungsparadigmen behandeln. Das Format „Experiment Creative Future" ist ein von der Studentin Tabea Magura entwickeltes Format. Es bietet Raum für Kontemplation und Reflexion: eine Erforschung des gegenwärtigen Moments, der die Zukunft und das visionäre Denken - durch das Experimentieren mit künstlerischen Werkzeugen - prägt. Dabei führen Studierende in Form von Workshops und Performances durch das Experiment, das eine neue Dimension bekommt: das Bewusstsein.
Beide Panels werden in künstlerische Performances und Präsentationen eingebettet sein.
Den Rahmen der Veranstaltung bilden die Keynotes von Arlette-Louis Ndakoze und António Damásio.
Hier finden Sie die Rede, die Prof. Dr. Norbert Palz zu Beginn des Symposiums gehalten hat.
Hier finden Sie das Programm des Symposiums und den Link zur Anmeldung.
Entdecken Sie die hochrangigen Gäste, die die Veranstaltung mit Panels, Keynotes und küstlerischen Beiträgen füllen.
Nach Abschluss der Veranstaltung stellen wir Ihnen hier Impressionen der Veranstaltung und Interviews mit den Gästen zur Verfügung.
Mitglieder der UdK hatten die Möglichkeit, Beiträge zur Frage „UdK (2001+20 +20) 2041- Was bist du?“ einzureichen. Studierende der Klasse Kampagnen, Studiengang Visuelle Kommunikation, haben diese beim LaborAtelier II inszeniert.