Louisa Boeszoermeny
In Louisa Boeszoermenys künstlerischer Praxis, die vor allem Fotografie und Film umfasst, sind wiederkehrende Themen die Technologien und Konstruktion von Identität. Aufmerksamkeit kommt dabei auch der Kontrolle von Körpern, der Verschränkung von Männlichkeit und Gewalt sowie den Erwartungen an weiblich gelesene und queere Körper zuteil. Dabei untersucht sie Machtverhältnisse und arbeitet mit Bewusstsein für die Mechanismen der Unterdrückung, die den kamera-basierten Prozessen und ihrer Geschichte inhärent sind.
In ihren fotografischen Arbeiten kontrastiert sie dokumentarisch anmutende Fotografien mit inszenierten Bildern, um die Zuverlässigkeit des Mediums im Hinblick auf seine Beweiskraft und seinen realitätskonstituierenden Charakter zu befragen. Die Künstlerin hat ebenfalls großes Interesse daran, das Unbekannte und innere Verfassungen in eine ästhetisch erfassbare Form zu bringen.
Ihre Portraitarbeiten weisen subtile kontextuelle Details auf und stellen dar, was den Fotografierten eigen ist und sich gleichzeitig zu universellen Zuständen hin öffnet.
In ihren Still-Aufnahmen beschäftigt sie sich mit fetischistischen Eigenschaften bestimmter Objekte sowie der Fähigkeit der Fotografie, diese zu verstärken. Über diesen Weg nähert sie sich immer wieder auch dem menschlichen Körper an, der einen wesentlichen Teil ihres Schaffens durchzieht und immer auch in Bezug zu der Flüchtigkeit von Identität und deren performativen Charakter gesetzt wird.