Cleo Kempe Towers untersucht die Machtdynamik zwischen selbsternannten Heiler*innen und denjenigen, die auf der Suche nach Segen sind. Wer muss geheilt werden und warum? In den Recherchen der Künstler*in zu jüdischer Mystik, das Mormonentum, wiedergeborenem Christentum und die New-Age-Spiritualität, bleibt eine Dynamik erhalten: der Geber vs. dem Empfänger. Dabei werden die Beziehungen erforscht, womit Cleo Kempe Towers Räume öffnet, wo diese Dynamiken berühren, untersucht und hinterfragt werden. Was passiert, wenn uralte Praktiken in einem neoliberalen Kontext angewendet werden? Kann man aus dem Alten Kapital schlagen? Wer ist der Prophet, dessen Botschaft wir beherzigen, und was passiert, wenn wir aufhören, zu einem Gott zu beten, und uns stattdessen selbst als heilig ernennen? Durch die Fähigkeit der Künstler*in, mit Sprache umzugehen, erforscht Cleo in deren Arbeiten Wörter als Texte, Bilder, physische Präsenz und als eine Installation. Das sich wie unterschiedliche Stimmen verhält - einem persönlichen, einem autoritativen, einem intimen und einem institutionellen Ton - und dabei die Grenzen zwischen himmlischer Prophezeiung und persönlichem Wunsch ineinander überfließen.

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