In ihren Arbeiten für die kollaborative, selbstorganisierte Ausstellung “Welt ohne Mensch” beschäftigt sich Mia Gap mit einer posthumanen Welt, in der ihre kinetischen, algorithmusgesteuerten Werke, die ohne menschliches Eingreifen funktionierten, die autonome Existenz von Maschinen und Systemen in einer menschenfreien Welt reflektierten. In der Bildserie “Taking a ride on the passenger side” verwendet sie mehrperspektivische und epochenübergreifendes Bildmaterial aus Los Angeles, durch mehrfache Konvertierungen vom Digitalen ins Analoge entstehen visuelle Körper, die Kompositionen darstellen, welche durch ihre Reduzierung auf Symbole und Farben einen stereotypen Charakter haben und gleichzeitig spontan und inszeniert anmuten. Dieser Prozess unterstreicht, wie digitale Technologien und Medien unsere Vorstellungen von Realität und Authentizität verändern, wie Stereotype in unserer Gesellschaft entstehen und wie sie unsere Wahrnehmung von Menschen und Orten beeinflussen. In der heutigen Zeit erfolgt der Konsum von Informationen hauptsächlich online, wobei viele davon lediglich in Form von Bildern präsentiert werden. In Mia Gaps Installation “Lotta Crafty X Shrink” werden digitale Bildkompositionen aus fotografischem und zeichnerischem Material erstellt und in Rauminstallationen präsentiert. Dies verleiht den digitalen Kompositionen eine neue materielle Präsenz und Dimensionalität, insbesondere durch mehrseitig bedruckte Bildkörper, deren Bedeutungen sich verändern, wenn man sich um sie herum bewegt. Die verschiedenen bedruckten Seiten unterstreichen die Bildhaftigkeit des Materials und verdeutlichen zugleich die Beschränkung der ausgewählten Ausschnitte. 

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