Grafik-Projekt
Wie durch das BMBF-Projekt „Bildvorlagen“ und die Ausstellung „Vorbilder – Nachbilder. Die fotografische Lehrsammlung der Universität der Künste Berlin, 1850–1930“ weithin sichtbar wurde, besitzt die Universität der Künste bedeutende Lehr- und Mustersammlungen aus ihren Vorgängereinrichtungen. Die Aufarbeitung der grafischen Teile der Lehrsammlungen konnte im Anschluss daran im März 2020 in einem zweiten Projekt begonnen werden. Das Projekt soll im Laufe des Jahres 2022 abgeschlossen werden.
Ältere Drucke und Originalgraphik
Zu den Beständen, die in diesem Arbeitsschritt der Nutzung zugänglich gemacht werden, gehört die – nur fragmentarisch überlieferte – Sammlung an Kupferstichen und Radierungen aus der Bibliothek der 1696 errichteten Akademie der Künste Berlin.
Die zum Teil aus dem 16. und 17. Jahrhundert stammenden Stiche fungierten – vergleichbar mit den seit Mitte des 19. Jahrhunderts erworbenen Fotografien – als „Vorlagen“ und „Vorbilder“ für die künstlerische Ausbildung und Praxis. Neben Architekturen, darunter vor allem aus der Zeit der römischen Antike, Landschaften, Ornamenten und Porträts sind besonders Stiche berühmter Meisterwerke, nicht zuletzt der italienischen Renaissance und des flämischen Barock, überliefert. Auch eine repräsentative Auswahl an Arbeiten von Berliner Kupferstechern wie Eduard Eichens, Gustav Lüderitz und Eduard Mandel sind enthalten.
Daneben liegen ungefähr 700 Arbeiten von Lehrenden und Studierenden aus der Zeit bis ungefähr 1870 vor, überwiegend Zeichnungen und Originalgrafiken, sowie ein Dutzend kleinere Nachlässe, Sondersammlungen und Konvolute. Die ältesten Zeichnungen von Studierenden („Scholaren“) stammen aus dem Jahr 1754. Zu den separaten Sammlungen und kleineren Nachlässen gehört zum Beispiel ein Konvolut aus dem Besitz von Franz Kugler, des Lehrers von Jacob Burckhardt, und von Wilhelm Wach, eines geschätzten Professors an der Berliner Akademie.
Diese Bestände werden unter Wahrung der erhaltenen Ordnung und der Provenienzen gesichtet, umgebettet und inventarisiert.
Jüngere Drucke und Graphik (in Verbindung mit der fotografischen Lehrsammlung)
Außerdem werden die grafischen Teile der jüngeren Lehrsammlungen, die zu einem großen Teil aus fotografischen Vorlagen bestehen, gesichtet und summarisch verzeichnet. Hier handelt es sich um einen Bestand von ungefähr 15.000 Blatt.
Geplante Veröffentlichung
Nach Abschluss des Projektes sollen das Inventar und Digitalisate im Rahmen der Online-Datenbank des Archivs veröffentlicht werden. Die spätere Integration ins Graphikportal des Deutschen Dokumentationszentrums für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg wird angestrebt.
Mitarbeiter*innen
wissenschaftliche Mitarbeiterin: Dr. des. Anastasia Dittmann (bis Juni 2021)
archivarische Mitarbeiterin: Dipl.-Archivarin Antje Kalcher
studentische Mitarbeiterinnen: Júlia Révay, Chizuru Kahl (bis März 2022)