Jetzt durchrissen - Narbe//Scar – Ausstellung
Jetzt durchrissen versammelt künstlerische Beiträge zu drängenden Themen der Gegenwart.
Einladung zur Ausstellungseröffnung am 4.3.2023 um 18 Uhr in der Hardenbergstraße 33.
Zum 20-jährigen Jubiläum des Festivals European Month of Photography Berlin steuert die UdK Berlin erstmalig zwei Venues bei.
In der Hardenbergstraße 33 zeigen Louisa Boeszoermeny, Ana Evig, Friederike Goebbels, Lisa Hofmann und Jana Pressler die Ausstellung Jetzt durchrissen. Öffnungszeit: Mo–Sa 12–18 Uhr
disthene präsentiert mit Narbe//Scar eine 2-Kanal Videoinstallation an der Fensterfassade des Konzertsaals. Öffnungszeit: Mo–Sa 12–22 Uhr
Beide Präsentationen sind bis zum 18.3.2023 zu sehen und wurden von Akiko Bernhöft kuratiert.
Finissage am 18.3.2023 um 18 Uhr: Künstler*innen im Gespräch mit Josephine Pryde in der Hardenbergstr. 33
Jetzt durchrissen
Jetzt durchrissen versammelt künstlerische Beiträge zu drängenden Themen der Gegenwart.
2,7 Sekunden legt Jana Pressler als Zeiteinheit zugrunde, in der wir das Erfahrene zu Jetzt-Momenten formen. Bei ihrem Aufnahmeverfahren entspricht das 16 analogen Einzelbildern – fotografische Gegenwart, die sie zu einer Installation entwickelt. Lisa Hofmann fokussiert die dringende Frage nach Wohnraum. Ihre Videoarbeit dokumentiert, wie bei Zwangsräumungen Wohnungen durch Staatsmacht entzogen werden.
Ana Evigs Aufnahmen stammen aus der Ukraine. Dort, wo seit dem 24.2.2022 das Jetzt zu einer Zäsur auf unbestimmte Zeit wurde. Auf einer Reise zum Ort ihrer Kindheit nahe Kiew sah sie spielende Kinder. Eine Begegnung, die nicht mehr als 15 Minuten dauerte, durch schwarz-weiß Aufnahmen festgehalten.
Die Frage nach der Zukunft stellt Friederike Goebbels mit ihren multimedialen Arbeiten, wenn sie auf das fragile Verhältnis zwischen Mensch und Natur verweist.
Louisa Boeszoermenys Arbeiten zeigen das Jetzt als Moment der Veränderung unserer Wahrnehmung. Wenn Objekte plötzlich lebendig erscheinen und Gender als ein fluides Konzept verstanden wird, das nicht vollständig erfasst werden kann.
Jeder Ausstellungsbeitrag ist eine Setzung für sich, doch gemeinsam präsentiert sich das Verhältnis zum Gegenwärtigen als fragmentarisch, empfindlich gefährdet.
Narbe//Scar
Wie formt sich ein kollektives Gedächtnis und wie sehr kann es beeinflusst und manipuliert werden? Am Beispiel von zwei Baudenkmälern spürt disthene Berlins historischen Spuren nach und legt den Zusammenhang zwischen Denkmälern und einem allgemeinen Geschichtsbewusstsein offen. Das Verhältnis zwischen historischen Ereignissen und ihrer Repräsentation stellt sich als brüchig dar – als eine Narbe zwischen Vergangenheit und Gegenwart, die den Blick auf die Zukunft nicht nur lenken, sondern auch gefährlich verstellen kann.
Info
Akiko Bernhöft
a.bernhoeft @udk-berlin.de