SODA Lecture Series: The Performativity of Class
Tanja Abou: Class(ism), Body and Practices of Beauty – Vortrag
Wie die Art und Weise mit der wir (unsere) Körper wahrnehmen und Schönheit praktizieren, von der Klasse geprägt ist.
In diesem Vortrag werden wir ein paar kühne Behauptungen aufstellen:
Wir leben nicht in einer klassen_losen Gesellschaft.
Wir haben keine klassen_losen Körper.
Wir praktizieren Schönheit in einem System der Macht.
Die Macht, 'neutral' zu definieren. Oder 'normal'. Und auch die Macht zu definieren, wer von diesem ‚normal‘ abweicht (oder abweichen darf). Auf der Grundlage von Pierre Bourdieus Konzept des Habitus werde ich argumentieren, dass die Art und Weise, wie wir (unsere) Körper wahrnehmen und Schönheit praktizieren, von der Klasse geprägt ist. So sehr wir auch behaupten mögen, dass unser Geschmack eine individuelle Entscheidung ist - diese Freiheit der Individualität ist bereits mit einem Klassenvorurteil verbunden. Klassenbedingte Annahmen werden auf Körper und Praktiken der Schönheit projiziert: Kleidung, Formen, Farben, die Nägel, Materialien.
Klassismus ist allgegenwärtig - und wenn man ihn einmal erkannt hat, kann man ihn nicht mehr übersehen.
Tanja Abou ist Social Justice Trainerin mit über fünfzehn Jahren Erfahrung in der politischen Bildung. Ihre Arbeit konzentriert sich auf Klasse(n), Ungleichheit und Queerness. Ihr Lebenslauf ist keine gerade Linie von A nach B, sondern eine Achterbahn mit einem Abschluss in Sozialer Arbeit (MA) und Systemischer Therapie. Manchmal nutzt sie Comics, um sich auszudrücken, und 2011 veröffentlichte sie ein geschlechtsneutrales Kinderbuch.
Die Vortragsreihe wird gemeinsam kuratiert und organisiert von Prof. Dr. Sandra Noeth (MA SODA/HZT Berlin) und Prof. Dan Belasco Rogers (UdK Studium Generale).
https://www.hzt-berlin.de/forschung/projekte/soda-lectures/
Info
Corina Hofner
pr_support @hzt-berlin.de